Leipzig: LVB-Streik am Mittwoch: Gewerkschaft schimpft über LVB

Am Mittwoch werden Leipziger Straßenbahnen und Busse bestreikt. Laut Verdi aber nur in kleinem Umfang. Die Gewerkschaft wirft der LVB "Irreführung" vor.

Nach den Streiks bei der Post und in den Busunternehmen des Landkreises sind nun die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) dran: Für Mittwoch ist ein Ausstand bei den LVB angekündigt, die in Leipzig die Busse und Straßenbahnen betreiben.

Wie die Verkehrsbetriebe auf ihrer Website mitteilten, beginne der Streik Mittwochfrüh um 3 Uhr und ende am Donnerstagfrüh um 5 Uhr. "Es kann teilweise zum Ausfall einzelner Fahrten kommen", schrieb die LVB. Erst mit Beginn des Streiks sei absehbar, in welchem Umfang Busse und Straßenbahnen betroffen seien. Auch auf welchen Linien es Einschränkungen oder Ausfälle geben könnte, sei noch nicht klar.

Am Mittwoch ist wegen des DFB-Pokalspiels im RB-Leipzig-Stadion mit erhöhtem Fahrgastaufkommen zu rechnen. Die LVB schließen in ihrer Mitteilung ausdrücklich nicht aus, dass Fahrten zum Stadion ausfallen könnten. Fußballfans werden gebeten, sich frühzeitig auf den Weg zum Stadion zu machen.

Leipziger Verkehrsbetriebe: "Wir haben unsere Kunden informiert"

Kurze Zeit später beschwerte sich die Gewerkschaft Verdi über die Mitteilung der LVB: Diese sei "irreführend". Dies bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft t-online bei einem Telefonat. In einer eigenen Mitteilung schreibt die Leipziger Verdi-Ortsgruppe, mit ihrer Pressemitteilung trage "die Geschäftsleitung der LVB völlig unnötig erhebliche Unruhe in die Stadtgesellschaft und die Belegschaft".

Denn: "Es war zu keiner Zeit geplant, die Verkehrsbetriebe am morgigen Tag (Mittwoch, Anm.d.Red.) flächendeckend bzw. im größeren Umfang zu bestreiken", sagte Paul Schmidt von Verdi in Leipzig. Die LVB seien von der Gewerkschaft "frühzeitig über das zeitliche Ausmaß und die zu erwartende Beteiligung informiert worden".

"Am morgigen Tag übergeben die Beschäftigten eine Petition mit über 1.300 Überschriften an die Stadt Leipzig. Im Rahmen dessen haben wir ganz bewusst nur einzelne Delegierte aus allen Abteilungen in den Warnstreik gerufen", schreibt Verdi weiter.

Es werden also nur einzelne Beschäftigte der LVB am Mittwoch in den Streik treten.

Tatsächlich spricht die LVB in ihrer Pressemitteilung nicht wörtlich von einem "flächendeckenden Streik" oder einem "größeren Umfang" des Streiks. LVB-Presseprecher Marc Backhaus sagte trocken zu t-online: "Wir haben mit unserer Mitteilung unsere Kunden über den möglichen Ausfall einzelner Fahrten am Mittwoch informiert."