Leipzig: Starkregen – bis zur doppelten Monatsmenge gemessen

In Leipzig und Umgebung hat es heftig geregnet. In wenigen Stunden fiel teilweise die doppelte Menge dessen, was sonst im ganzen August üblich ist. Unterführungen und Keller liefen voll.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer außergewöhnlichen Wetterlage in Leipzig und Region. Besonders heftig traf es Belgershain südöstlich von Leipzig: Dort fielen von Sonntagabend 18 Uhr bis Montagmittag 116 Liter Regen pro Quadratmeter.

"Das ist in etwa das Doppelte von dem, was sonst in einem durchschnittlichen August im gesamten Monat niedergeht", sagte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) t-online. "Und es regnet sicher noch ein paar Stunden weiter. Fünf bis sechs Liter kommen da wahrscheinlich noch drauf."

Alarmstufe Rot in 39 Landkreisen

In Leipzig-Holzhausen wurden in den vergangenen 18 Stunden 76 Liter gemessen, am Flughafen Leipzig/Halle 65 Liter bis 12 Uhr. Auch die anderen Stationen in der Region um Halle und Leipzig meldeten laut DWD bis um 12 Uhr am Montag ähnliche Werte zwischen 50 und 80 Litern pro Quadratmeter.

In weiten Teilen Sachsens herrscht weiter Alarmstufe Rot: "Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen". Auch das südliche Brandenburg, Sachsen-Anhalt und der Nordwesten Thüringens sind betroffen. Am Morgen hatte der DWD im Osten Deutschlands in insgesamt 39 Landkreisen vor Unwettern gewarnt. Auch die Seite "Kachelmannwetter" warnte vor "großer Überflutungsgefahr".

Unterführungen voller Wasser, Straßen gesperrt

Die Polizei Leipzig berichtete von mehreren vollgelaufenen Unterführungen und gesperrten Straßen. Im Landkreis Leipzig musste die Feuerwehr mehrfach ausrücken, um den Regen aus vollgelaufenen Keller zu pumpen.

Für das Flussgebiet der Parthe beim Pegel Leipzig-Thekla wurde die Hochwasseralarmstufe 2 ("Kontrolldienst") ausgerufen. An einzelnen Flussabschnitten kann es demnach zu Überflutungen land- oder forstwirtschaftlicher Flächen, Grünflächen, einschließlich Gärten und einzeln stehender Gebäude kommen. Die zuständigen Einsatzkräfte seien alarmiert und einsatzbereit; die Gewässer würden laufend kontrolliert, hieß es.

Am Dienstag erwartet der DWD, dass bei Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad trocken bleibt. Laut den Meteorologen sei zudem mit weniger Wolken zu rechnen. Auch der Mittwoch starte freundlich, bevor im Laufe des Tages von Norden dichte Wolken und Regen einsetzen. Die Temperaturen liegen dann zwischen 20 und 23 Grad.