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Corona-Gegner und Querdenker in Leipzig: Corona-Demo eskaliert


30 Ermittlungsverfahren
Krawalle und Verletzte: Corona-Demo in Leipzig eskaliert

Von t-online, tbl, lka

Aktualisiert am 08.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Polizist setzt Pfefferspray gegen Teilnehmer der Corona-Leugner-Demo ein: Am Nachmittag ist es zu Ausschreitungen in Leipzig gekommen.Vergrößern des BildesEin Polizist setzt Pfefferspray gegen Teilnehmer der Corona-Leugner-Demo ein: Am Nachmittag ist es zu Ausschreitungen in Leipzig gekommen. (Quelle: Sebastian Willnow/dpa)

Bei einer Demo von Corona-Gegnern in Leipzig versuchen Demonstranten, Barrikaden zu durchbrechen. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort, es kommt zu Angriffen auf die Presse.

Mehrere tausend Gegner der Corona-Maßnahmen haben am Samstag in der sächsischen Stadt Leipzig demonstriert. Wie eine Polizeisprecherin am Abend mitteilte, wurden mehrere Aufzüge mit Teilnehmerzahlen jeweils in dreistelliger Höhe im Innenstadt-Bereich von der Polizei gestoppt. Derzeit gebe es eine "dynamische Einsatzphase", mehrere Notrufe von Verletzten seien eingegangen. Die Polizei ging immer wieder mit Pfefferspray gegen die Demonstranten vor.

Für die Demonstration war überregional mobilisiert worden. Beobachter sprachen von einer angespannten Stimmung. Teilnehmer versuchten wie vor einem Jahr den Gang über den geschichtsträchtigen Ring zu erzwingen. "Laufen, laufen", riefen sie auf dem Weg vom Augustusplatz zum Bahnhof. Etliche Teilnehmer hatten Kerzen in den Händen. Die Polizei hatte jedoch die Straße abgesperrt und wurde von den Demonstranten ausgebuht.

Einige Teilnehmer der Demonstration versuchten, eine Gruppe von Fotografinnen und Fotografen zu verprügeln, berichtet ein Reporter von t-online von der Demo. Die Polizei habe schnell eingegriffen und die Personen getrennt. Demonstranten versuchten außerdem, die Polizeibarrikaden zu durchbrechen, um in die Innenstadt zu gelangen.

24 Festnahmen – verbotene Gegenstände

Die Polizei hat außerdem 24 Personen aus der rechten Szene festgesetzt, insgesamt seien 30 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Sie hätten verbotene Gegenstände bei sich getragen und seien in Gewahrsam genommen worden, informierte die Polizei. "Sie können heute an keiner Veranstaltung mehr teilnehmen." Die Polizei war am Nachmittag mit einem Großaufgebot im Einsatz. Dazu gehörten auch drei Wasserwerferstaffeln.

Ein Jahr nach einer eskalierten Demonstration der "Querdenker"-Szene in Leipzig haben sich in der Stadt zu den Protesten erneut weit mehr als Tausend Menschen versammelt. "Unser absolutes Ziel ist, dass es keinen Aufzug gibt", sagte Polizeisprecher Olaf Hoppe noch am Samstag. Die Polizei war mit zahlreichen Kräften vor Ort und erhielt dabei auch Unterstützung aus anderen Bundesländern.

Die "Bewegung Leipzig" wollte am Nachmittag für Freiheit und gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren. Auch eine Demo gegen eine Impfpflicht war geplant. Ursprünglich hatte die "Bewegung Leipzig" 3.000 Teilnehmer angemeldet und es sollte einen Marsch über den geschichtsträchtigen Leipziger Ring geben.

Erlaubte Teilnehmerzahl überschritten – Augustusplatz abgeriegelt

Wegen der verschärften Corona-Lage in Sachsen sind aber nur noch stationäre Kundgebungen mit maximal 1.000 Teilnehmern zulässig. Schon am frühen Nachmittag wurde der Versammlungsort Augustusplatz abgeriegelt, weil die Zahl erreicht war. Das meldet die Polizei Sachsen auf Twitter. Allerdings hielten sich außerhalb noch viele weitere Anhänger auf.

Am 7. November 2020 hatte es eine "Querdenken"-Demonstration mit mindestens 20.000 Teilnehmern in Leipzig gegeben. Auch damals war ein Zug über den Leipziger Ring nicht gestattet worden. Nachdem die Kundgebung wegen zahlreicher Verstöße gegen Auflagen aufgelöst worden war, hatten jedoch Tausende den Gang über den Ring erzwungen. Der Ring ist der Ort der Montagsdemonstrationen während der friedlichen Revolution 1989.

Verwendete Quellen
  • Polizei Sachsen auf Twitter
  • Reporter vor Ort
  • Nachrichtenagentur dpa
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