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Leipzig: Was sich die Bürger 2022 von ihrer Stadt wünschen


Keine Hochhäuser mehr
Was sich Leipziger 2022 von ihrer Stadt wünschen

Von Titus Blome

28.12.2021Lesedauer: 3 Min.
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Johanna B.: Sie ist für mehr unterirdische Parkplätze, damit die Stadt nicht mehr so voll mit Autos ist.Vergrößern des Bildes
Johanna B.: Sie ist für mehr unterirdische Parkplätze, damit die Stadt nicht mehr so voll mit Autos ist. (Quelle: Titus Blome)

Bezahlbare Mieten, eine luftige Stadt, mehr Brunnen und Radwege: t-online ist losgezogen und hat Leipziger Bürgerinnen und Bürger gefragt, was sie sich für das kommende Jahr von ihrer Stadt wünschen.

Johanna B. macht sich Sorgen wegen der vielen Bauprojekte in der Stadt. Sie wünscht sich, dass Leipzig weiterhin "offen und luftig" bleibt. Es soll nicht alles mit hohen Gebäuden zugebaut werden. Wenn man schon bauen müsse, dann doch bitte Parkplätze – am besten unterirdisch oder außerhalb. Von dort aus bräuchte es dann gute Anschlüsse mit Bus und Bahn überallhin.

"Die ganze Stadt ist völlig überlaufen mit all den Autos." Leipzig habe viel mehr Fahrradwege als andere Städte, aber mit den vielen Autos überall sei das Radfahren trotzdem schwer. Das würde sie immer sehr zu spüren bekommen, wenn sie mit dem Fahrrad zu ihrem Job im Kindergarten fährt.

Bezahlbare Mieten und mehr Radwege in Leipzig

Bernhard B. ist waschechter Leipziger und studiert Museumswissenschaften. Bald schreibt er seine Abschlussarbeit. Er weiß noch nicht, ob er danach Leipzig verlassen wird. Daher wünscht er sich besonders, dass das Wohnen weiterhin bezahlbar bleibt. "In der Stadt werden viele Luxuswohnungen gebaut. Ich habe Angst, dass das die Mieten in die Höhe treibt", sagt er.

Es sei ein Gedanke, der viele Studierende in der Stadt umtreibe. Auch mehr Fahrradwege würde er sich wünschen. "Besonders auf der Jahnallee. Da gab es mal einen und den haben sie einfach weggemacht. Ich verstehe nicht, wieso."

Mit dem Fahrrad in Leipzig unterwegs zu sein sei gelegentlich eine gefährliche Sache. Zum Abschied fällt ihm noch ein letzter Wunsch für 2022 ein und er ruft: "Die Querdenker sollen sich endlich eine andere Stadt suchen, um für ihren Unsinn zu demonstrieren."

Keine weiteren LVB-Preiserhöhungen

Frau Paul ist gebürtige Leipzigerin. Sie ist pensioniert und bewegt sich größtenteils zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn fort. Sie findet das Angebot der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) ausreichend, wünscht sich für 2022 aber von der Stadt, dass die Fahrkarten nicht noch teurer werden. "Jedes Jahr im August kommen da 10 Cent drauf. Das soll bitte nicht so weitergehen."

Auch mehr Radwege für die Stadt fände sie großartig. Natürlich überall – "aber besonders in der Arthur-Hoffmann-Straße", zwinkert sie zum Abschied, "denn dort fahr ich immer lang".

Mehr Bänke und Brunnen – und mehr Rücksicht

Harriet S. arbeitet ehrenamtlich im Eine Welt Laden in Leipzig. Für 2022 wünscht sie sich ein Leipzig, das barrierefreier wird. Es gebe nicht genug Bänke oder Brunnen, wo man einfach eine Weile Platz nehmen könne. "Leute mit Mobilitätsbeschränkungen brauchen in der Stadt mehr Sitzgelegenheiten ohne Gastronomie", meint sie "Und öffentliche Toiletten. Ich kenne hier in der Innenstadt eine einzige und da muss man eine Treppe runter." Das müsse besser werden.

Auch die Trams der Stadt wären schwierig. Die einzige Tür für Menschen mit Mobilitätsbeschränkungen sei meist die hinterste. An den oft langgezogenen Stationen halten die Züge mal vorne und mal hinten. Man könne sich daher nicht extra für die Tür positionieren und müsse rennen: "Manchmal verpasst man sogar die Tram deshalb!".

Harriets letzter Wunsch für Leipzig im Jahr 2022 ist, dass die Stadt weiterhin so offen bleibt wie bisher: "Damit weiterhin viele nette junge Leute hierherziehen zum Studieren und Arbeiten. Das braucht eine Stadt einfach."

Mehr Ämter sollen Termine auf Englisch vergeben

Sebastian S. wünscht sich ebenfalls mehr Platz zum Radfahren. Insgesamt findet er es aber okay – er sei aus seiner Heimatstadt in Kolumbien Schlimmeres von den Autofahrern gewöhnt. Vor einem Jahr ist er hergezogen, um an der Universität seinen Doktor in Informatik zu machen.

Von der Stadt wünscht er sich besonders eine Sache: "Es wäre schön, wenn mehr Ämter in Leipzig Termine auf Englisch anbieten würde. Es gibt nur eine Stelle, wo das geht. Ich muss immer stundenlang warten." Vor allem in Zeiten von Corona sei das manchmal unangenehm.

Insgesamt fühle er sich aber sehr wohl in Leipzig und ist sich sicher, dass das auch 2022 so bleiben wird.

Verwendete Quellen
  • Gespräche mit Menschen auf der Straße
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