Döbeln: SEK findet tote Frau in Haus – Mann schwer verletzt

SEK-Einsatz in der Nacht zu Dienstag: Schwer bewaffnete Beamte haben ein Einfamilienhaus gestürmt, drinnen eine leblose 63-Jährige und ihren schwer verletzten Ehemann gefunden.

Im sächsischen Döbeln soll ein Mann seine Ehefrau umgebracht haben. Ein Spezialeinsatzkommando fand die Leiche der 63-Jährigen am Montagabend in einem Einfamilienhaus im Ortsteil Großsteinbach. Ihr ebenfalls 63 Jahre alter Ehemann wurde auch im Haus entdeckt. Er kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus.

Bilder aus der Nacht zeigen Beamte mit Maschinenpistolen am Haus, in dem das Paar alleine gelebt haben soll. Im ersten Stock brennt Licht, an Erdgeschossfenstern sind Jalousien heruntergelassen.

Mann festgenommen, Verletzungen nicht lebensgefährlich

Wer die Polizei gerufen hat, ist derzeit noch unklar. Die Beamten äußern sich dazu auf Nachfrage nicht. Ebenso ist bisher noch ungewiss, welche Verletzungen die Frau und der Mann genau aufwiesen. Die Polizei verweist auf die noch anstehende Obduktion der Toten, die im Laufe des Dienstags vorgenommen werden solle.

Nach derzeitigem Kenntnisstand nehme man eine "Beziehungstat" an, hieß es. Der Mann sei nach einer ersten Behandlung festgenommen worden. Seine Verletzungen seien nicht lebensgefährlich, sagte ein Polizeisprecher t-online.

Jeden dritten Tag wird eine Frau von ihrem Partner oder ihrem Ex getötet

Noch am Abend wurden durch Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz sowie Polizeibeamte des zuständigen Polizeireviers die Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Döbeln liegt rund 50 Kilometer östlich von Leipzig.

Laut der aktuellsten Statistik des Bundeskriminalamtes zu Gewalt in Partnerschaften wird etwa jeden dritten Tag eine Frau von ihrem aktuellen oder ehemaligen Partner getötet. Im Jahr 2020 wurden 139 Frauen Opfer von solchen Tötungsdelikten, in 30 Fällen waren Männer umgebracht worden.