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Neues Drususstein: Direkte Linie zwischen Mainz und Rom


Mainz
Neues Drususstein: Direkte Linie zwischen Mainz und Rom

Von dpa
19.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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Nach mehr als dreijähriger Arbeit zeigt sich eines der bedeutendsten Monumente der Römerzeit in Mainz in neuem Licht. Der Drususstein wurde von Efeu und Wildwuchs befreit, lockeres Mauerwerk wurde neu befestigt. Der entscheidende Teil der im September 2018 begonnenen Arbeiten sei jetzt abgeschlossen, sagte am Donnerstag die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse. Für die Arbeiten wurden 1,6 Millionen Euro investiert.

Der an den römischen Feldherrn Drusus (38-9 v. Chr.) erinnernde Stein sei in seiner Art einzigartig, sagte die Leiterin der Landesarchäologie für Mainz, Marion Witteyer. Der Drususstein sei lange "ein Sorgenkind der Landesarchäologie" gewesen. Um einige der immer noch zahlreichen offenen Fragen um das Monument am Rand der Zitadelle zu klären, wurde die Tiefe des Fundaments untersucht - Bohrungen ergaben, dass der gewachsene Boden erst in fünf Metern Tiefe beginnt. Die Untersuchungen, auch zur genauen Bauzeit, sind noch nicht abgeschlossen.

Bei archäologischen Grabungen wurden unter anderem zwei römische Münzen aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. gefunden. Spuren am Mauerwerk zeigen, dass in früheren Jahrhunderten auch nach einem Grab von Drusus gesucht wurde, der allerdings in Rom beigesetzt wurde. Inzwischen gehen die Archäologen von zwei Möglichkeiten aus: Entweder wurde das römische Monument als Ehrengrab für Drusus errichtet oder aber als Siegesmonument - als Anlass denkbar wäre ein Vorstoß von Truppen des römischen Kaisers Domitian auf rechtsrheinisches Gebiet in den Jahren 85 und 86 unserer Zeitrechnung.

"Das Mysterium dieses Monuments ist nicht gelöst", sagte Witteyer. In jedem Fall handle es sich um "ein imperiales Monument, das Mainz direkt mit der Zentrale Rom verbunden hat".

Der Vorsitzende der Initiative Römisches Mainz, Christian-Friedrich Vahl, sprach von einem Festtag. Er rief dazu auf, mit anderen Bauwerken der Römerzeit in Mainz ebenso behutsam umzugehen wie mit dem Drususstein. Es gehe darum, "dass wir anfangen mit dem römischen Erbe tanzen zu lernen". Die Initiative setzt sich dafür ein, dass die Bedeutung von Mainz während der Römerzeit stärker im Bewusstsein der Stadt verankert und Besuchern sichtbarer vor Augen geführt wird. Dazu gehören etwa ein römisches Bühnentheater, die Römersteine als Überreste eines Aquädukts und die 1981/82 gefundenen Reste von fünf militärisch genutzten Schiffen. Für den Drususstein soll nun ein Konzept für eine ansprechende Präsentation entworfen werden.

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