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Seltener Fund: Archäologen graben 1.400 Jahre alten Klappstuhl aus


Seltener Fund in Mittelfranken
Archäologen graben 1.400 Jahre alten Klappstuhl aus

Von dpa
Aktualisiert am 29.08.2022Lesedauer: 2 Min.
1400 Jahre alter KlappstuhlVergrößern des BildesDer Klappstuhl aus dem Mittelalter: Ein Grabungsteam hatte ihn im August entdeckt. (Quelle: BLfD/dpa/Handout/dpa-bilder)
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Einen solchen Fund macht man nicht alle Tage: In Mittelfranken haben Archäologen einen Klappstuhl aus dem Mittelalter gefunden – neben dem Grab einer Frau.

Heute als platzsparend geschätzt, einst ein Zeichen von Macht und Würde: Einen etwa 1.400 Jahre alten Klappstuhl haben Archäologen in Mittelfranken entdeckt. Es sei erst der zweite Fund eines eisernen Klappstuhls aus dem Frühmittelalter in Deutschland, teilte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege am Montag mit. Europaweit seien 29 Fundstellen von frühmittelalterlichen Gräbern mit Faltstühlen überliefert, davon seien nur sechs aus Eisen.

Das Grabungsteam hatte den Faltstuhl im mittelfränkischen Steinsfeld (Landkreis Ansbach) im August in einem Frauengrab entdeckt. Er stammt demnach aus der Zeit um 600 nach Christus, also aus dem Frühmittelalter. Der in seinem gefalteten Zustand etwa 70 mal 45 Zentimeter große Stuhl war zu Füßen der Toten abgestellt worden.

Fund im Kreis Ansbach: "Absolute Seltenheit"

"Dieser auf den ersten Blick so neuzeitlich wirkende Fund ist eine absolute Seltenheit und von höchstem kulturhistorischen Interesse, denn er gibt Einblick in die Grabausstattung herausgehobener Bevölkerungsschichten und in den frühen Gebrauch von Möbeln", sagte Landesamt-Leiter Mathias Pfeil.

Eiserne und bronzene Klappstühle haben Menschen nach Angaben der Fachleute seit der Antike hergestellt. Sie waren ein bedeutendes Amtszeichen in der Gesellschaft und symbolisierten Macht, Autorität und Würde. Als Grabbeigaben tauchen sie dem Landesamt zufolge überwiegend in Frauengräbern auf.

In dem Frauengrab entdeckte das Grabungsteam außerdem das Skelett einer Frau, die nach erster Einschätzung etwa 40 bis 50 Jahre alt war. Die Tote hatte um den Hals eine Kette aus bunten Glasperlen, am Gürtel befand sich ein Gehänge unter anderem aus Fibeln und einer großen Perle. Daneben legten die Fachleute ein Männergrab frei. Darin lagen unter anderem ein Leibgurt mit Bronzeschnalle und eine komplette Waffenausstattung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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