Tiergarten Nürnberg: Zwei junge Löwen geboren | Welpen sind gesund

Im Tiergarten Nürnberg gibt es Grund zur Freude: Löwin Aarany hat zwei gesunde Jungtiere zur Welt gebracht.

Im Tiergarten Nürnberg gibt es Nachwuchs bei den Asiatischen Löwen. Löwin Aarany hat zwei Jungtiere zur Welt gebracht, wie der Zoo am Montag mitteilte. Die Geburt am Samstag verlief demnach ohne Komplikationen und die Mutter nimmt die Kleinen gut an und säugt sie.

Für Besucher werden die Löwenjungtiere frühestens in mehreren Wochen zu sehen sein. Da Aarany nun viel Ruhe brauche, bleibt das Raubtierhaus bis auf Weiteres geschlossen. Auch die Tierpfleger werden sich Aarany und ihrem Nachwuchs in nächster Zeit nicht nähern. "Aarany soll ihre Jungen möglichst ungestört großziehen. Kontakt mit den Pflegern könnte sie irritieren", sagt Zootierarzt und Kurator Dr. Hermann Will. Der Löwenkater Kiron, Vater der Kinder, sei bei ihr.

Aarany lässt den Vater noch nicht zu den Kindern

"Die beiden haben sich von Anfang an sehr gut verstanden und harmonieren miteinander. Wir haben auch festgestellt, dass Aarany in Kirons Anwesenheit ruhiger und entspannter ist, und uns deshalb bewusst entschieden, die beiden zusammenzulassen", heißt es in der Mitteilung des Zoos. Zu den Kleinen lasse ihn Aarany allerdings noch nicht.

Aarany hatte im Mai dieses Jahres bereits vier Löwenwelpen zur Welt gebracht, die allerdings nicht überlebt hatten. Drei davon hatte sie kurz nach der Geburt aufgefressen – ein Verhalten, das bei unerfahrenen Löwinnen allerdings nicht ungewöhnlich sei: "Es war Aaranys erster Wurf, sie war noch unerfahren und musste erst lernen, wie man mit Jungtieren umgeht", sagt Zootierarzt Will. Kiron und Aarany wurden bereits wenige Tage nach der Geburt im Mai wieder zusammen gelassen und hätten sich sofort erneut verstanden.

Tiergarten hatte auf Nachwuchs spekuliert

"Wir hatten bereits die Vermutung, dass Aarany trächtig ist", sagt eine Sprecherin des Zoos t-online. Nachdem circa 120 Tage seit einer möglichen Deckung vorbei waren, habe man sich bereits vergangene Woche dazu entschieden, das Raubtierhaus zu schließen, damit die Löwin ungestört sei. Es war eine Punktlandung: Nur kurz danach kamen die Löwenbabys zur Welt.

Jeder Nachwuchs bei den Löwen ist ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Art, wie der Tiergarten betonte. Denn die Unterart des Asiatischen Löwen gilt laut Weltnaturschutzunion IUCN als "stark gefährdet". Aktuell gibt es nur eine einzige Population im Gir-Nationalpark in Indien und angrenzenden Gebieten, wo nach einer Schätzung im Jahr 2017 rund 630 Tiere lebten.

Zucht für Wiederansiedelungen wichtig

Der Bestand sei relativ stabil, allerdings könne er weder wachsen noch sein Areal vergrößern, da die Kapazitätsgrenze des Nationalparks erreicht seien. Aufgrund des räumlich sehr begrenzten Verbreitungsgebiets könnten unvorhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel Krankheiten oder Waldbrände die gesamte Population bedrohen.

Reservepopulationen in Zoos spielen in diesem Zusammenhang nach Angaben des Tiergartens eine entscheidende Rolle. Denn sie könnten Tiere für die Wiederansiedlung in der Natur bereitstellen.