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Nürnberg: Biergarten auf dem Hauptmarkt – Was die Händler dazu sagen


"Wo soll den dafür Platz sein?"
Biergarten auf dem Hauptmarkt: Das halten die Händler davon


23.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Marktsprecher Andreas Kresser steht Veränderungsvorschlägen grundsätzlich positiv gegenüber - einer Sache lehnt er aber deutlich ab.Vergrößern des Bildes
Marktsprecher Andreas Kresser steht Veränderungsvorschlägen grundsätzlich positiv gegenüber – eine Sache lehnt er aber deutlich ab. (Quelle: imago / t-online/imago-images-bilder)

Ein Biergarten soll den Nürnberger Hauptmarkt bereichern. Darüber, ob der aber tatsächlich eine Bereicherung wäre, scheiden sich die Geister – auch bei den Händlern.

Seit mehr als 600 Jahren findet auf dem Hauptmarkt in Nürnberg ein Gemüsemarkt statt. 35 Händler bieten dort tagein, tagaus ihre Waren an – von Spargel über Salat bis zu Falafel. Bald soll der Hauptmarkt auch Heimat eines Pop-up-Biergartens werden. Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier will so die Attraktivität des Marktes steigern.

Achim Mletzko, der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat, sagt hingegen: "Ich gehe davon aus, dass ein Bierausschank das Letzte ist, was der Hauptmarkt braucht." Auch die SPD lehnt die Idee der Referentin ab. Doch wie stehen die Händler zu Heilmaiers Plänen? t-online hat sich auf dem Hauptmarkt umgehört.

Händler stehen neuen Vorschlägen offen gegenüber

Andreas Kresser ist einer der Sprecher des Marktes. Schon seit 1989 arbeitet er dort als Verkäufer – seit 2006 ist er mit einem eigenen Blumenstand auf dem Hauptmarkt vertreten. Im Gespräch mit t-online betont er, dass er einer Weiterentwicklung des Marktes sowie einen offenen Austausch mit Wirtschaftsreferat und Marktamt grundsätzlich begrüße.

Gleichzeitig sagt er aber auch, dass der Kern des Marktes die konsumfreie Zone in der Mitte des Platzes sei. Diese sei aus der letzten Qualitätsoffensive, die auf aufwendigen Umfragen beruhte, hervorgegangen. Einen Biergarten dort kann er sich dementsprechend nur schwer vorstellen. Zumal es um den Hauptmarkt reihenweise Lokale und Restaurants gebe – mit "Hunderten Sitzplätzen".

"Wo soll denn dafür Platz sein?"

Ein paar Stände weiter verkauft Irene Wagner frisches Gemüse aus dem Knoblauchsland. Als t-online sie anspricht, schaut sie erst einmal verdutzt. "Ein Biergarten, hier? Wo soll denn dafür Platz sein?", fragt die Verkäuferin. Schiebt aber wenig später nach: "Das kommt natürlich auf das Konzept an."

Das würde wohl auch Marktsprecher Kresser unterschreiben. "Gute Vorschläge nehmen wir natürlich gerne an." Ein abschließendes Urteil zu den Plänen der Wirtschaftsreferentin will er sich allerdings noch nicht bilden – auch weil er sie nicht im Detail kennt.

In guten Wochen mehr als 10.000 Kunden auf dem Markt

Kresser weiß auch darum, dass es in Nürnberg fast schon Tradition ist, über den Hauptmarkt zu diskutieren. Zum Beispiel, weil der Markt wegen Großveranstaltungen wie dem Christkindlesmarkt regelmäßig von seinem eigentlichen Platz am Hauptmarkt weichen muss. Er betont aber auch, dass die Händler kein schlechtes Geschäft auf dem Hauptmarkt machten. Kunden im fünfstelligen Bereich würden sie in guten Wochen an ihren Ständen begrüßen.

Auch wenn der Blumenhändler sich betont diplomatisch zu all dem äußert, was gerade diskutiert wird, wird er bei einer Sache dann doch sehr deutlich: Eine dauerhafte Verlegung des Marktes hin zur Lorenzkirche, die Heilmaier jüngst auch ins Spiel brachte, lehnt er ab.

Den Markt gebe es seit Hunderten von Jahren. "Was etwas wert ist, weiß man meistens erst, wenn man es verloren hat", sagt Kresser, um gleich eine Frage nachzuschieben. "Und was gibt es Schöneres als einen grünen Wochenmarkt mitten in der Stadt?"

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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