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Rock im Park Nürnberg: So bringt man Festival und Naturschutz in Einklang


Wie die Stadt das Festival kontrolliert
Rock im Park und Natur: Passt das zusammen?


Aktualisiert am 06.06.2025 - 12:00 UhrLesedauer: 3 Min.
Karl Preßler von SÖR ist bei Rock im Park unterwegs, damit die Veranstaltung möglichst keine negativen Auswirkungen auf die Natur rund um den Dutzendteich hat.Vergrößern des Bildes
Karl Peßler von SÖR ist bei Rock im Park unterwegs, damit die Veranstaltung möglichst keine negativen Auswirkungen auf die Natur rund um den Dutzendteich hat. (Quelle: Daniel Salg)
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Die Bilder der Müllberge nach Rock im Park sind bekannt: Naherholungsgebiet trifft am Dutzendteich auf Festivaltrubel. Ein Experten-Team will das in Einklang bringen.

Rock im Park ist eines der größten Festivals Deutschlands. Zehntausende Besucher feiern am kommenden Wochenende rund um den Dutzendteich. Normalerweise ist dieser ein beliebtes Naherholungsgebiet, der angrenzende Silbersee gilt sogar als Vogelschutzzone. Eine Massenveranstaltung in der Natur – damit das gelingen kann, ist Karl Peßler vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) 2024 täglich bei Rock im Park unterwegs gewesen. t-online hat den Baumexperten bereits im vergangenen Jahr bei einem Rundgang begleitet.

Schätzungsweise zehn bis 20 Kilometer geht Peßler auf dem schier endlos wirkenden Festivalgelände – täglich. Dabei begleiten ihn eine Kollegin, die für Grünflächen zuständig ist, und ein Mitarbeiter des Umweltamts. Der Job des Trios ist, alles, was so eigentlich nicht sein soll, zu dokumentieren und dem Veranstalter zu melden. Der muss dann reagieren – im Zweifelsfall sofort.

Nur wenige Meter bis zum ersten Verstoß

Keine 500 Meter geht das Trio am Festivalsamstag 2024, bis ihnen die erste Unregelmäßigkeit ins Auge sticht. Zelte direkt zwischen Büschen und Bäumen – auf einem Stück, das eigentlich für die Natur hätte freibleiben sollen. Peßler schießt ein Foto davon, um den Veranstalter zu informieren. Der ist es auch, der die Festivalbesucher darauf zum Umziehen bewegen muss – weil das Zelten dort schädlich für die Bäume sein könnte.

Ein anderes Ereignis beschäftigt das Trio allerdings mehr, früher an jenem Morgen haben sie einen Ahornbaum entdeckt. Den hatten Besucher offenbar kurzerhand mit einer mitgebrachten Säge gefällt – ein No-Go. Den Baumfäller selbst konnten sie nicht ausfindig machen – Glück für ihn. Haften muss nun der Veranstalter. Beschädigte Bäume werden in Rechnung gestellt, erklärt Peßler.

"Hier darf man nichts persönlich nehmen"

Auch wenn der primäre Ansprechpartner der Besucher der Veranstalter ist, kommen die drei hin und wieder in Kontakt mit den Festivalgästen. Doch wie reagieren die, wenn man mit ihnen beim Festival über Baum- und Naturschutz reden will? Hier gelte das Prinzip, wie es in den Wald hineinruft, so kommt es zurück. Die meisten seien verständnisvoll und sehen ihre Fehler spätestens nach einer Erklärung ein, sagt Peßler. Manche aber schimpften. "Hier darf man nichts persönlich nehmen", schiebt Peßlers Kollegin von SÖR nach. Sie will lieber anonym bleiben.

Eine gute halbe Stunde später, an einer komplett anderen Ecke des Festivals. Dort säumen leere Bierdosen das Ufer des Dutzendteichs. Peßler kann nur mit dem Kopf schütteln. "Es ist traurig, dass manche Menschen so mit der Natur umgehen. Es sollte doch selbstverständlich sein, dass man seinen eigenen Müll wieder aufhebt", meint Peßler.

"Veranstalter weiß, worum es geht"

Schon 20 Jahre ist er für SÖR, jenen städtischen Tochterbetrieb, der die Parks in Nürnberg sauber hält, bei Rock im Park unterwegs. Insgesamt sei die Sensibilität für die Natur bei den Besuchern im Laufe der vergangenen Jahre gestiegen. "Auch der Veranstalter weiß, worum es geht", sagt er, und tue inzwischen viel.

Aufgeräumt werde auf dem Festivalgelände mittlerweile nicht mehr nur am Ende, sondern auch während Rock im Park. Ein detailliertes Bild darüber, wie viel Müll Besucher wie Veranstalter hinterlassen, habe die Stadt immer erst am Dienstag nach dem Festival, sagt Peßler. Gleiches gilt für die Frage, ob die Natur in dem Naherholungsgebiet beschädigt worden sei.

Nach der Reinigung nimmt die Stadt das Gebiet wieder zurück vom Veranstalter. Wenn das Gelände nicht sauber ist, muss der nachbessern. Das gitl auch in diesem Jahr wieder, wie ein Sprecher von SÖR t-online sagte. Ziel für 2025 sei, dass die Parkanlagen rund um den Dutzendteich spätestens am Mittwochabend nach dem Festival wieder sauber seien.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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