Flotte soll weiter wachsen VAG nimmt 100. E-Bus in Betrieb

Die Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg hat ihren 100. Elektrobus in Betrieb genommen. Damit spart sie tonnenweise CO2. Doch der Ausbau soll noch weitergehen.
Die Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) treibt die Antriebswende weiter voran: Diese Woche hat das Unternehmen den 100. Elektrobus in Betrieb genommen. Bis zum Sommer liefert Mercedes-Benz weitere 30 Fahrzeuge. Laut VAG fahren dann mehr als die Hälfte der Busse elektrisch durch die Stadt. Die neuen Fahrzeuge, darunter der jetzt in Betrieb genommene Gelenkbus Mercedes-Benz eCitaro G mit der internen Nummer 417, liefen mit Ökostrom, sagt die VAG.
Die Elektrifizierung des Busverkehrs in Nürnberg hat 2018 mit einem eBus von Solaris begonnen. Nach erfolgreichen Testphasen hat die VAG ab 2019 konsequent auf Elektromobilität gesetzt. Bis heute wurden Fahrzeuge von Solaris, MAN und Mercedes Benz angeschafft. Auch wenn es anfangs noch Optimierungsbedarf bei der Heiz- und Kühltechnik gegeben habe, fielen die Erfahrungen im Alltagsbetrieb positiv aus, heißt es von dem Verkehrsunternehmen.
2024 mehr als 6.300 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart
Der Ausbau der E-Flotte wird nach Angaben der VAG vom Bundesumweltministerium, dem Bundesverkehrsministerium sowie vom Freistaat Bayern gefördert. Elektrobusse kosten aktuell rund das Doppelte als vergleichbare Dieselbusse, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Christian Vogel (SPD), Aufsichtsratsvorsitzender der VAG und zugleich Bürgermeister der Stadt Nürnberg, sieht in den Mehrkosten eine Investition in Lebensqualität: "Es mag zunächst teuer erscheinen, aber mittel- und langfristig zahlen sich diese Investitionen aus."
Die Busse seien laut Vogel nachhaltig, umwelt- und klimafreundlich. Dazu seien sie deutlich leiser als vergleichbare Modelle mit Dieselantrieb. Nach VAG-Angaben spart ein Bus im Jahr rund 52 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) gegenüber einem modernen Dieselbus, ein Gelenkbus sogar rund 68 Tonnen. 2024 seien so 6.300 Tonnen CO2 in Nürnberg eingespart worden. Bis 2026 soll die Flotte auf 144 E-Busse anwachsen. Dann will die VAG fast 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
Vogel: "Nichts tun ist keine Alternative"
Parallel zum Ausbau der Flotte modernisiert die VAG ihren Betriebshof Schweinau. Dort ist bereits ein sogenannter E-Bus-Port entstanden, wo bis zu 20 Busse parallel geladen werden können. Eine bestehende Abstellhalle aus den 1980er-Jahren werde zudem derzeit umgebaut und erweitert. Dort sollen künftig bis zu 170 E-Busse abgestellt und geladen werden können.
Die VAG will ihre Flotte bis Anfang der 2030er Jahre vollständig elektrifizieren. Voraussetzung dafür seien stabile Förderprogramme von Bund und Land, betonen Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing und Bürgermeister Vogel. Letzterer betont, das Klima ändere sich. "Das zwingt uns dazu, alles zu tun, um die Folgen wenigstens etwas zu mindern. Nichts tun ist keine Alternative."
- Pressemitteilung der VAG vom 7. Mai 2025