Überblick und Historie Tradition trifft Gaudi: Das sind alle Kirchweihen in Nürnberg

Die Kärwa-Zeit hat Hochsaison – von Mai bis September wird in zahlreichen Stadtteilen gefeiert. Hier sind alle Kirchweihtermine auf einen Blick.
In vielen Stadtteilen wird in den kommenden Monaten wieder gefeiert, getanzt und geschlemmt. Ob große Kirchweihen mit Schaustellern oder kleinere Feste der Stadtteilgemeinschaften – das Angebot ist vielfältig. Hier kommt ein Überblick.
Fast jedes fränkische Dorf, das etwas auf sich hält, hat eine Kärwa. Oder Kirchweih. So wie die Nürnberger Stadtteile: Jetzt ist die Saison auf dem Höhepunkt: mal traditionell, mal laut, aber immer mit deftigen Speisen – und Alkohol.
Woher kommt's?
Die Kärwa – oder eben Kirchweih – ist ein Herzstück fränkischer Tradition. Und eine ziemlich komplexe Angelegenheit. Martin Ritter vom Landesverein für Heimatpflege erklärt der Deutschen Presse-Agentur: "Es gibt so viele regionale und lokale Besonderheiten der fränkischen Kärwa, dass man wohl ein ganzes Buch damit füllen könnte."
Ursprünglich hatte das Fest einen kirchlichen Charakter, denn gefeiert wurde der Weihetag der Kirche oder der Namenstag des Kirchenpatrons. Nach und nach gesellten sich weltliche Elemente hinzu: "Familien kamen zusammen, es gab Tanz, Belustigung und manchmal Markttreiben, vor allem aber viel Essen und Trinken", schildert Julia Krieger, stellvertretende Bezirksheimatpflegerin in Mittelfranken. Die Kirchweih sei seit etwa 1500 das zentrale Ereignis des Jahres gewesen. "Es wurde alles aufgeboten, was möglich war."
"Jeder Brauch ist umso lebendiger, umso mehr er sich wandelt", sagt die Expertin. "Kirchweih ist ein Sammelbecken vielfältigster kultureller Ausdrucksformen." Dazu gehörten Musik, Tanz, traditionelle Speisen und Kleidung.

Kirchweih als UNESCO-Kulturerbe
Die Lindenkirchweih in Limmersdorf (Landkreis Kulmbach) zum Beispiel hat es auf die bundesweite Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO geschafft. Zur Kirchweih tanzen hier die Kärwaburschen und -madla auf einem Tanzpodest in der Krone eines Lindenbaums. Nur noch wenige Orte pflegen diesen Brauch.
Das Fest hat sich gewandelt, hat politische Veränderungen sowie Kriegs- und Notzeiten überstanden. Krieger betont: "Die hohe Anpassungsfähigkeit des Festes ist ein wichtiger Grund, weshalb es die Jahrhunderte überdauert hat. Sie macht die Kirchweihfeste in Franken lebendig, fit für die Zukunft und in ihrer jeweiligen Unverwechselbarkeit zu einem wertvollen Kulturgut."
Das Programm einer Kirchweih ist von Dorf zu Dorf verschieden, und in Nürnberg sogar von Stadtteil zu Stadtteil. Manchmal wird einfach nur ein Kärwabaum aufgestellt und es wird in einem großen Zelt gefeiert, zuweilen auch mit Pop- und Rockmusik – anderswo leben alte Traditionen weiter. Weitere mögliche Elemente sind ein Festumzug, verschiedene Tanz-Variationen oder eine Kirchweih-Predigt, die Geschehnisse aus dem Ort aufs Korn nimmt.
Kirchweih-Termine 2025 in Nürnberg
Hier sind alle 48 Termine von Mai bis September im Überblick und nach Datum geordnet.
Mai
- Nordostbahnhof: 9. bis 13. Mai.
- Schweinau: 29. Mai bis 1. Juni.
- Kleinreuth hinter der Veste: 29. Mai bis 1. Juni.
Juni
- Mögeldorf: 5. bis 9. Juni.
- Zerzabelshof: 6. bis 9. Juni.
- Großreuth hinter der Veste: 6. bis 9. Juni.
- Laufamholz: 6. bis 10. Juni.
- Lohe: 13. bis 16. Juni.
- Gostenhof: 13. bis 17. Juni.
- Eibach: 19. bis 24. Juni.
- St. Johannis: 19. bis 24. Juni.
- Großreuth bei Schweinau: 20. bis 23. Juni.
- Gebersdorf: 26. bis 29. Juni.
- Kornburg: 27. bis 30. Juni.
- Gartenstadt: 27. Juni bis 1. Juli.
Juli
- Kleinreuth bei Schweinau: 4. bis 7. Juli.
- Schniegling: 4. bis 7. Juli.
- Wetzendorf: 4. bis 7. Juli.
- Buch: 11. bis 15. Juli.
- Almoshof: 11. bis 15. Juli.
- Altenfurt: 11. bis 15. Juli.
- Buchenbühl: 18. bis 21. Juli.
- Boxdorf: 18. bis 22. Juli.
- Mühlhof: 18. bis 22. Juli.
- Brunn: 25. bis 28. Juli.
- Reichelsdorf: 25. bis 29. Juli.
- Ziegelstein: 25. bis 28. Juli und 30. Juli bis 3. August.
August
- Fischbach: 1. bis 4. August.
- Worzeldorf: 1. bis 4. August.
- Langwasser: 8. bis 11. August.
- Höfles: 8. bis 11. August.
- Großgründlach: 8. bis 12. August.
- Katzwang: 8. bis 12. August.
- Wöhrd: 22. bis 26. August.
September
- Schnepfenreuth: 5. bis 9. September.
- Neunhof: 12. bis 15. September.
- Kraftshof: 19. bis 22. September.
- St. Leonhard: entfällt.
- nuernberg.de: Kirchweihen (28. Mai)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa