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Angeblicher Rassismusvorfall: Opfer hat "gebissen und geschlagen"


Video zu Rassismusvorfall
Angebliches Opfer soll "gebissen und geschlagen" haben

Von Sophie Loelke

Aktualisiert am 06.08.2021Lesedauer: 2 Min.
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Video zu Rassismusvorfall: Das angebliche Opfer ist tatsächlich die Täterin, gegen die sogar schon eine erste Hauptverhandlung wegen Körperverletzung lief.Vergrößern des Bildes
Video zu Rassismusvorfall: Das angebliche Opfer ist tatsächlich die Täterin, gegen die sogar schon eine erste Hauptverhandlung wegen Körperverletzung lief. (Quelle: Screenshot Twitter)

Im Netz sorgt ein Video nahe Nürnberg aktuell für Furore: Eine Menschengruppe verfolgt und beschimpft eine schwarze Frau und ihren Sohn. Ein klarer Fall von Rassismus? Recherchen zeigen, was wirklich geschah.

Ein wütender Mob ruft Beleidigungen und verfolgt eine scheinbar unschuldige schwarze Frau mit ihrem kleinen Sohn durch die Straßen eines Wohnviertels in Neuhaus an der Pegnitz nahe Nürnberg. Kurz kommt es zu Handgreiflichkeiten. Diese Szenen eines rund zwei Minuten langen Videos sorgen derzeit für Rassismus-Diskussionen auf Twitter.

Doch das Video zeigt nur einen Ausschnitt der Geschichte. t-online hat bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und der Urheberin selbst nachgefragt. Bei der Staatsanwaltschaft kam heraus: Das Video stammt bereits vom August 2020. Und das angebliche Opfer, die schwarze Frau, gilt für die Staatsanwaltschaft in diesem Fall als Tatverdächtige.

Laut einer Sprecherin habe sich die Frau im vergangenen Jahr vor die Haustür einer gerade heimgekehrten Nachbarin gestellt – und dort in einem Streit ihr Gesicht an das Gesicht der Frau gepresst. Die Behördensprecherin: "Auf Bitten, den Corona-Abstand einzuhalten, schlug die Tatverdächtige der Nachbarin mehrfach ins Gesicht, biss ihr in den Unterarm und brachte die Geschädigte so zu Boden."

"Ich bring dich und deine Scheiß-Familie um"

Auf die am Boden liegende Nachbarin habe die Frau dann weiter eingetreten – auch "Ich bring dich und deine Scheiß-Familie um" soll die Beschuldigte geschrien haben.

Als Nachbarn die Polizei alarmierten, entfernte sich die Beschuldigte vom Tatort. Laut der Sprecherin hätten einige Zeugen die Angreiferin dann verfolgt und teils schwer beleidigt. Gegen drei der verfolgenden und Beleidigungen aussprechenden Personen wurde demnach zunächst auch wegen Beleidigung ermittelt, dann aber kein Strafantrag gestellt. Die Verfahren wurden eingestellt.

Ende 2020 lief beim Amtsgericht Hersbruck bereits die erste Hauptverhandlung wegen Körperverletzung und Bedrohung in dem Fall. Die Ursache des anfänglichen Streits und das Motiv der Tatverdächtigen ist bisher noch unklar.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth
  • Video auf Twitter (Triggerwarnung: Das Video enthält Szenen von Gewalt und Beleidigungen, die einige Menschen beunruhigend finden könnten)
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