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Kommentar zum Bahnchaos in Stuttgart: So kann und darf es einfach nicht weitergehen


Bahnchaos in Stuttgart
So kann und darf es einfach nicht weitergehen

  • Michael_Stroebel_04
MeinungVon Michael Ströbel

Aktualisiert am 12.07.2022Lesedauer: 2 Min.
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Stillstand am Hauptbahnhof Stuttgart: Wegen eines Schadens an einer Oberleitung sind am Samstag der gesamte Fernverkehr sowie Teile des S-Bahn-Verkehr zum Erliegen gekommen.Vergrößern des Bildes
Stillstand am Hauptbahnhof Stuttgart: Wegen eines Schadens an einer Oberleitung sind am Samstag der gesamte Fernverkehr sowie Teile des S-Bahn-Verkehrs zum Erliegen gekommen. (Quelle: IMAGO/Arnulf Hettrich)

Nach dem Bahnchaos rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof am Wochenende steht fest: Das, was die Bahn in letzter Zeit abliefert, ist nur noch peinlich.

Die jüngsten Tage und Wochen waren für Bahnfahrer – und solche, die es noch werden wollen – weiß Gott nicht einfach. Zwar ist das Zugfahren derzeit dank des 9-Euro-Tickets für die breite Masse so günstig wie noch nie, doch überfüllte Züge, ausfallende Haltestellen und entfallene Verbindungen machen nicht gerade Werbung für die Deutsche Bahn und ihre Partner. Ausgerechnet jetzt, wo ein guter ÖPNV für das Erreichen der Klimaziele und zur Bewältigung der Energiekrise eine entscheidende Rolle spielen könnte.

Und als wären all die Verspätungen und kurzfristigen Fahrplanänderungen nicht schon schlimm genug, sorgt jetzt auch noch ein Kurzschluss an einer Oberleitung am Stuttgarter Hauptbahnhof für tagelange Zugausfälle und Beeinträchtigungen in Fern- und Nahverkehr. Mindestens bis Donnerstag ist noch mit Störungen im Bahnverkehr zu rechnen, heißt es an diesem Montag. Das ist peinlich und wirft kein gutes Licht auf die Deutsche Bahn und deren Tochter DB Netze, die für die Infrastruktur verantwortlich ist.

Iron-Maiden-Fans müssen Bahnanreise nach Stuttgart teuer bezahlen

Nun ist es natürlich so, dass einzelne Defekte immer mal wieder vorkommen können und dürfen, selbst wenn sie ein mittelgroßes Chaos verursachen – wie am Samstag in Stuttgart, als 45.000 Besucher zum Iron-Maiden-Konzert strömten. Peinlich wird es aber vor allem dann, wenn ausgerechnet jenen Konzertbesuchern schon Wochen vor der Veranstaltung eingebläut wird, aus Mangel an Parkplätzen und der Umwelt zuliebe doch bitte, bitte mit dem ÖPNV anzureisen.

Diesen Wunsch haben viele der "Metalheads" gerne erfüllt – und teuer dafür bezahlt: Schätzungsweise Tausende verpassten deswegen die Vorbands, unzählige auch den Anfang des Hauptacts. Vom unnötigen Stress ganz zu schweigen, den die Ungewissheit verursacht, ob man es rechtzeitig zu dem Konzert schafft. Zu dem Konzert wohlgemerkt, auf das man jahrelang hingefiebert hat.

Zwei wichtige Punkte sind ausschlaggebend für attraktiven ÖPNV

Hinzu kommt, dass die aktuellen Vorfälle rund um den Stuttgarter Hauptbahnhof leider keine Einzelfälle sind. Zu oft fallen in letzter Zeit Züge aus. Auch ich kann ein Lied davon singen: Etwa als ich vergangenen Freitag den Stuttgarter Flughafen besuchte und die S-Bahn um 14.18 zurück gen Hauptbahnhof ersatzlos gestrichen wurde (die nächste fuhr erst eine Stunde später um 15.18 Uhr). Oder als am Sonntag vor zwei Wochen eine Stunde vor der Abfahrt meines ICEs nach Berlin bekannt gegeben wurde, dass die Haltestelle Berlin entfällt. Einfach so, ohne Begründung; in einem ICE von Stuttgart nach Berlin.

Solche kurzfristigen Ausfälle sind aktuell eher die Regel als die Ausnahme. Und das macht es so unattraktiv, Bahn zu fahren. Aus meiner Sicht sind für einen attraktiven ÖPNV vor allem zwei Punkte ausschlaggebend – in Relation zum Preis als dritten Punkt. Nämlich: erstens Verlässlichkeit und damit einhergehend Planbarkeit, zweitens eine gute Internetverbindung über WLAN und das Mobile Internet. Leider mangelt es hierzulande an beidem. Doch das mobile Internet ist sicher ein Thema für einen eigenen Kommentar, an einem anderen Tag.

Klar ist vor allem: So kann und darf es einfach nicht weitergehen, liebe Bahn.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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