Außenhandel Russland-Handel verliert für Südwesten stark an Bedeutung
Der Handel mit Russland ist nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine nahezu zum Erliegen gekommen. Ein Grund sind auch die Sanktionspakete der EU. Wie haben sich die Wirtschaftsbeziehungen entwickelt?
Russland verliert als Lieferant von Waren für die baden-württembergische Wirtschaft stark an Bedeutung. Wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine und der deshalb verhängten Sanktionen betrugen die Einfuhren aus der Russischen Föderation im vergangenen Jahr nur noch 100 Millionen Euro, wie das Wirtschaftsministerium in Stuttgart mitteilte. Vor dem Überfall auf die Ukraine und den bisher 17 Sanktionspaketen der EU gegen Russland beliefen sich die Importe von dort im Jahr 2021 noch auf 1,9 Milliarden Euro.
Bis in die zweite Jahreshälfte 2022 war Russland zudem ein wichtiger Energielieferant für Deutschland. Auch die Exporte nach Russland schrumpften kräftig: 2024 lieferte Baden-Württemberg Waren im Wert von 800 Millionen Euro nach Russland. 2021 waren es 3,8 Milliarden Euro.
Die EU-Staaten haben im Mai angesichts des anhaltenden Angriffskriegs gegen die Ukraine das mittlerweile 17. Sanktionspaket gegen Russland in Kraft gesetzt. Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor. Weitere Sanktionen der EU zielen etwa auf Ausfuhrverbote für industrie- oder militärnahe Güter und auf den Zugang Russlands zu Kapital- und Finanzmärkten. Kürzlich stellte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Vorschlag für ein 18. Sanktionspaket vor, dass den Banken- und Energiesektor in Russland treffen soll.
- Nachrichtenagentur dpa