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"Katastrophe" in Reutlingen: Drei Tote bei Pflegeheimfeuer – verschlossene Türen


Drama in Reutlingen
Tote bei Feuer in Pflegeheim: Retter standen vor verschlossenen Türen

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 18.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Feuerwehr am Pflegeheim: Der Einsatzleiter sprach von "enormer psychischer Belastung".Vergrößern des BildesFeuerwehr am Pflegeheim: Der Einsatzleiter sprach von "enormer psychischer Belastung". (Quelle: Kohls/dpa)
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Die Feuerwehr war binnen sechs Minuten da. Trotzdem starben drei Menschen. "Es ist schlichtweg eine Katastrophe", sagte der Leiter der Einrichtung.

Die Einsatzkräfte sind nach dem Brand in einer Reutlinger Pflegeeinrichtung für psychisch Kranke erschüttert. "Es war eine enorme psychische Belastung", sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Martin Reicherter.

"Beim Erreichen der Gebäudetür saß bereits eine Person mit rußgeschwärztem Gesicht draußen und wurde vom Personal betreut", berichtet er über den Einsatzbeginn. "Es wurde gesagt: 'Im 1. Obergeschoss brennt's, es sind noch fünf Kinder drin!'"

Reutlingen: Feuer war auf ein Zimmer begrenzt

Am Ende waren drei Menschen tot: eine 53-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 73 und 88 Jahren. Ersten Erkenntnissen zufolge starben sie durch Rauchgasvergiftungen. Eine 57 Jahre alte Frau wurde schwer verletzt, elf Menschen erlitten leichte Verletzungen.

Der Brand war am Dienstagabend in einem Wohnbereich im ersten Obergeschoss ausgebrochen und blieb laut Einsatzleiter Reicherter auf ein Patientenzimmer begrenzt. Jetzt läuft die Suche nach der Ursache: Wieso brach das Feuer aus? Warum konnten nicht mehr Menschen gerettet werden, obwohl die Feuerwehr sechs Minuten nach Alarmierung vor Ort war?

Um 19.43 Uhr waren die Retter über eine automatische Brandmeldeanlage alarmiert worden. Um 19.49 Uhr waren sie vor Ort.

Rauch und Ruß quoll aus verschlossener Wohnung

Aber als sie in den ersten Stock vorgedrungen waren, standen die Feuerwehrleute zunächst vor insgesamt 20 verschlossenen Türen. Erst nachdem ein Schlüssel besorgt worden war, hätten die Einsatzkräfte in die mit sieben Personen belegte Wohnung eindringen können, aus der starker Rauch und Ruß quoll, sagte Reicherter laut "Reutlinger General-Anzeiger": "Das Feuer war zu diesem Zeitpunkt bereits so gut wie aus."

Die Polizei prüft jetzt, ob die Türen wirklich verschlossen waren, wer sie abgeschlossen hat – und warum.

"Es ist schlichtweg eine Katastrophe", sagte der Geschäftsführer der Einrichtung, Gerhard Längle. Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck sprach von einem "schwarzen Abend" für die Stadt.

Erste Gerüchte waren falsch: Keine Kinder im Haus

In der sozialpsychiatrischen Pflegeeinrichtung leben psychisch kranke Menschen mit gleichzeitigem Pflegebedarf. Nach Angaben des ärztlichen Leiters des Heims handelt es sich um eine Einrichtung der Eingliederungshilfe für psychisch kranke Menschen, die mindestens 50 Jahre alt sind. Sie leben längerfristig dort. Kinder waren entgegen ersten Gerüchten nicht im Gebäude.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich der Polizei zufolge 37 Bewohner und 5 Pflegekräfte in dem Gebäude. Der vom Brand betroffene Teil des Gebäudes sei nicht mehr bewohnbar, hieß es.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einer Sprecherin der Polizei
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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