Demo für Opfer Gedenkmarsch für acht Opfer mit acht Schweigeminuten

Genau eine Woche nach dem tödlichen Unfall an einer belebten Kreuzung in Stuttgart wollen Organisationen der Toten gedenken - mit einem Marsch und Stille.
Acht Minuten Stille sollen am Freitag an die acht Opfer des Unfalls erinnern, der sich vor einer Woche in Stuttgart zugetragen hat. Gegen 17.50 Uhr wollen sich am Olgaeck mehrere Hundert Menschen zum Gedenken versammeln. Zu jener Uhrzeit, zu der sich der schlimme Unfall ereignete. Ein Mann war mit einer schweren Mercedes-G-Klasse an einer oberirdischen Stadtbahn-Haltestelle in eine Menschenmenge gefahren. Eine Frau wurde getötet. Sieben weitere Personen wurden verletzt. Unter ihnen sind fünf Kinder. Im Unfallauto saß nach Angaben der Polizei auch ein fünfjähriges Kind des Fahrers. Es sei wie sein Vater unverletzt geblieben.
Acht Minuten Schweigen für acht Opfer
"Wir wollen acht Minuten lang schweigen. Für jedes Opfer eine Minute", sagt Ulrich Heck vom Stuttgarter Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland. Mit sechs weiteren Organisationen rufe der VCD am Freitag zu diesem Gedenkmarsch vom Karlsplatz zum Olgaeck auf, sagte Heck. Angemeldet seien 200 Teilnehmer. Zuerst hatten die "Stuttgarter Nachrichten" berichtet.
"Wir fordern den Gemeinderat auf, jetzt ernsthaft zu diskutieren, welche Geschwindigkeit Autos in unserer Stadt fahren sollen und wie viel Flächen die Menschen brauchen, die nicht in Autos sitzen", sagt Heck. Tempo 30 sei eine erste dringende Maßnahme. "Wir erwarten von der Politik, dass sie unsere Kinder und alle anderen Menschen jetzt endlich schützt."
Der nicht vorbestrafte Autofahrer, der den Unfall verursacht hat, ist auf freiem Fuß. Über seinen Anwalt ließ er sein Bedauern ausrichten. "Mein Mandant ist erschüttert, fassungslos und tief betroffen von diesem entsetzlichen Unfall und seinen tragischen Folgen", teilt Ben M. Irle auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen den Deutschen wegen fahrlässiger Tötung sowie fahrlässiger Körperverletzung in sieben Fällen. Eine 46 Jahre alte Frau war am Freitagabend ums Leben gekommen, als der Luxus-Geländewagen des 42-Jährigen in die Menschengruppe an einer Stadtbahn-Haltestelle fuhr.
Ob das Auto die Treppen am Bahnsteig hochfuhr, werde noch geklärt, sagte die Polizei. Ob der Fahrer Alkohol oder Drogen konsumiert hatte, ebenso - ausschließen könne man das im Moment noch nicht. Es müssten noch Zeugen befragt werden und Hinweise ausgewertet werden, die übers Portal rein kommen.
- Nachrichtenagentur dpa