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Corona-Impfungen in NRW: Terminvergabe startet mit erheblichen Problemen


Hotline und Webseite überlastet
Impfterminvergabe an über 80-Jährige startet mit Problemen


26.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Eine Seniorin wird geimpft (Symbolbild): In NRW ist am Montag die Impfterminvergabe gestartet.Vergrößern des Bildes
Eine Seniorin wird geimpft (Symbolbild): In NRW ist am Montag die Impfterminvergabe gestartet. (Quelle: Action Pictures/imago-images-bilder)

In NRW ist die Impfterminvergabe für über 80-Jährige gestartet – jedoch mit großen Komplikationen. Der Andrang war groß, die Webseite überlastet.

Für 25.000 über 80-jährige Wuppertaler Impfberechtigte begann am Montag, den 26. Januar, um 8 Uhr die Buchung der Corona-Impftermine. Doch die Terminvergabe entwickelte sich recht schnell zu einem reinen Glücksspiel. Extrem hohe Zugriffszahlen auf die für das Rheinland freigeschaltete Webseite "termin.corona-impfung.nrw" und ein hohes Anruferaufkommen bei der Hotline 116 117 ließen viele schier verzweifeln. Der letzte Hoffnungsschimmer: ein Anruf im Rathaus. Doch da konnte man auch nicht weiterhelfen. "Die Terminvergabe wird allein von den Kassenärztlichen Vereinigungen organisiert", so der Leiter des Krisenstabes, Dr. Johannes Slawig. "Wir haben da überhaupt keine Zugriffmöglichkeiten."

In Nordrhein-Westfalen leben rund 1,2 Millionen Menschen, die über 80 Jahre alt sind. Wer nicht in einem Alten- oder in einer Pflegeeinrichtung lebt, der hat ab dem 8. Februar die Möglichkeit, sich in einem der 53 NRW-Impfzentren impfen zu lassen. Das aber setzt voraus, dass vorher ein Termin vereinbart wird.

Der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, hatte bereits am Wochenende zu Geduld gemahnt. "Rufen Sie nicht alle am ersten Tag an, Sie können auch noch in den nächsten Wochen einen Termin vereinbaren", sagte Bergmann gegenüber der "Rheinischen Post". Es werde einen Ansturm geben, aber die rund 1.200 Mitarbeiter im Call-Center seien gut vorbereitet.

Termine schnell vergriffen

Doch die gerieten technisch schnell an ihre Grenze: Das Telefon war dauerbesetzt, online bewegte sich oft gar nichts oder die Eingabefelder waren fehlerhaft. Und hatte man sich mit viel Glück bis zur endgültigen telefonischen Terminvergabe durchgekämpft, dann konnte es passieren, dass eine freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung mitteilte, dass vorerst leider kein Termin mehr frei sei.

Der Grund: Für Wuppertals über 80-Jährige stehen derzeit nur 1.600 Impfdosen zur Verfügung. Wer am Montag einen Termin bekommen hat, der zählt als Impfwilliger zu den Glücklichen. Alle anderen werden warten müssen, bis wieder genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Am Montagnachmittag versuchte man dann, zu beruhigen: Niemand müsse sich Sorgen um seine Impfung beziehungsweise seinen Termin machen, hieß es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe. Es ist ausreichend Zeit und Vorlauf für die Terminvergabe, zumal es bis Ende April dauern wird, bis wir allein die Gruppe der über 80-Jährigen mit Blick auf die verfügbaren Mengen an Impfstoff ein erstes Mal geimpft haben.

Corona-Infektionen leicht rückläufig

Mehr Glück hatten die Impfwilligen der ersten Impfphase: Laut dem Leiter des Krisenstabes, Johannes Slawig, wurde 6.900 Wuppertaler geimpft. 1.300 von ihnen sogar schon zum zweiten Mal. Am 8. Februar 2021 wird dann das Impfzentrum auf dem Campus Freudenberg endgültig seine Arbeit aufnehmen. "Erst einmal nur nachmittags", wie Johannes Slawig betont. Doch hoffe man, die Öffnungszeiten schrittweise ausweiten zu können.

Zurückhaltend positiv bewertet Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn die Entwicklung der Infektionszahlen. Die Anzahl der Infizierten ist von 1.500 vor dem Lockdown auf derzeit 850 Personen gesunken. "Eine deutliche Reduzierung", so Kühn.

Gesunken ist auch der 7-Tage-Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner. Er liegt in Wuppertal derzeit bei 121,97. Die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen liegt bei 433. "Die Menschen verhalten sich in der Regel sehr diszipliniert", erläutert Kühn. Doch sei man noch lange nicht an dem Punkt, den man erreichen wolle. Kühn: "Da heißt es noch eine Zeit lang Zähne zusammenbeißen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche und Beobachtungen
  • Gespräche mit Dr. Johannes Slawig, Leiter des Krisenstabes, und Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn
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