Frauen WM: Südkorea-Coach Colin Bell überrascht mit Aussage nach Spiel

Mit ihrer kämpferischen Leistung rang Südkorea Deutschland ein Remis ab und schickte das DFB-Team damit nach Hause. Ihr Trainer zeigte danach Mitleid.

So viel Mitgefühl hört man von einem Gegner selten: Als Südkoreas Nationaltrainer Colin Bell nach dem 1:1-Remis der Südkoreanerinnen gegen das DFB-Team vor die Kameras trat, präsentierte er sich erstaunlich nachdenklich. Dabei hatte seine Mannschaft gerade die Sensation geschafft und Deutschland mit einer kämpferisch starken Leistung aus dem Turnier geworfen.

Eine Tatsache, die Bell selbst bis kurz vor Anpfiff gar nicht klar war: "Ich habe nicht gewusst, dass Deutschland raus ist, bis ungefähr vier, fünf Minuten nach dem Spiel", sagte er nach dem Spiel und schob hinterher: "Das tut mir echt leid."

"Habe ehemalige Spielerinnen in der deutschen Mannschaft"

Der 61-jährige Brite ist mit Deutschland eng verbunden. Als Spieler und Trainer war er jahrzehntelang hierzulande aktiv. "Über die Hälfte meines Lebens habe ich in Deutschland verbracht. Ich liebe das Land, mein Sohn und meine Enkelin sind deutsch", sagte Bell. Deutschland habe ihm viel gegeben. "Wenn eine deutsche Männermannschaft verliert oder eine deutsche Frauenmannschaft verliert, dann tut mir das auch weh", so Bell weiter.

Die Einstellung der Mannschaft um Kapitänin Alexandra Popp wusste Bell zu loben. Sie hätten "alles versucht, das muss man denen auch lassen", sagte er. Auf seine eigene Mannschaft ist Bell jedoch stolz: "Wir als Mannschaft brauchten ein Erfolgserlebnis, wir brauchten ein Tor", sagte Bell: "Das ist uns gegen Kolumbien und Marokko nicht gelungen. Man hat gesehen, dass danach die ganze Last von uns weg war." Südkorea führte mit 1:0, ehe Popp noch vor der Halbzeit den Ausgleich erzielte. Das DFB-Team hätte aber einen Sieg zum Weiterkommen gebraucht.