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Tokio 2021 | "Selbstzweifel" und Druck – Mihambos "harter Weg" zu Gold


Weitspringerin spricht offen über letzte Monate
"Selbstzweifel" und Druck – Mihambos "harter Weg" zu Gold

  • Melanie Muschong
Von Melanie Muschong, Tokio

Aktualisiert am 03.08.2021Lesedauer: 3 Min.
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Malaika Mihambo: Die deutsche Athletin sicherte sich Gold in Tokio.Vergrößern des Bildes
Malaika Mihambo: Die deutsche Athletin sicherte sich Gold in Tokio. (Quelle: Moritz Müller/imago-images-bilder)

Malaika Mihambo hat ihre Karriere nach dem WM-Sieg nun noch mit Olympia-Gold gekrönt. Lange sah es nicht danach aus. Sie berichtet von Selbstzweifeln, Druck und Dankbarkeit.

Erst Minuten des Wartens. Dann ein Schrei, Freudentränen und kein Halten mehr bei Malaika Mihambo: Die Weitsprinterin schnappte sich die deutsche Flagge und hielt sie nach ihrem soeben feststehenden Olympiasieg in die Kameras. Sie strahlte und konnte es nicht fassen.

Drei Zentimeter hatten in Tokio über Gold, Silber und Bronze entschieden. Im letzten Sprung hatte Mihambo ihren Traum wahrgemacht. Sie sprang genau 7,00 Meter. "Es waren die wichtigsten sieben Meter in meinem Leben, die ich gesprungen bin", sagte die Weitsprung-Olympiameisterin nach ihrem Sieg in einer Presserunde in Tokio, bei der auch t-online dabei war.

"Für mich war das wirklich eine Belastung"

Und eine Gold-Medaille für die Malaika Mihambo viel arbeiten und aushalten musste. Nach ihrem WM-Sieg in Doha 2019 über die 7,30 Meter wurde der Druck auf die deutsche Athletin immer größer. Es war das Gold, das alle von ihr erwarteten. Doch zuletzt kämpfte die Weitspringerin nach einer Verletzung mit Anlaufproblemen. Bis zu diesem einen letzten Sprung war nicht klar, ob sie die 7 Meter erreichen würde. Sie hatte sie in dieser Saison noch nicht gesprungen.

"Klar, bin ich eine sehr gute Springerin, aber ich wusste, dass es dieses Jahr nicht so einfach ist", gab Mihambo nach ihrem sensationellen Sieg zu. "Von daher habe ich versucht, mich nicht als Favoritin wahrzunehmen. Für mich war das am Anfang des Jahres wirklich eine Belastung und es gab viele Tiefen. Es war hart für mich, den Weg zu gehen und zu sehen, man versucht sein Bestes, aber man schafft es nicht, da anzuknüpfen, wo man 2019 aufgehört hat", erzählte Mihambo mit gefasster, aber auch ernster Stimme und ergänzte: "Da kamen viele Selbstzweifel hoch. Das Springen ist mir schwer gefallen. Weil es immer so war, dass die Wettkämpfe nicht optimal gelaufen sind und man immer mit einem schlechten Gefühl vom Platz gegangen ist."

"Harte Weg mit Olympia gekrönt"

Auch darum weiß sie, diesen Olympiasieg umso mehr zu schätzen: "Von daher ist dieser Wettkampf wirklich besonders für mich gewesen. Dass dieser harte aber lehrreiche Weg dann wirklich mit Gold bei Olympia gekrönt wurde."

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Wie hat die Weitspringerin es geschafft, dem Druck an diesem Tag im Olympiastadion standzuhalten? "Ich hatte die Selbstzweifel bis Juni und dann habe ich zu meinem alten Selbstvertrauen zurückgefunden. Ich habe auch für mich herausgefunden, dass ich niemandem etwas beweisen muss und nichts zu verlieren habe. Ich kann trotzdem sagen, ich mag mich als Mensch und bin eine gute Sportlerin. Und das zu realisieren, hat mir die Lockerheit gegeben, hier in diesem toughen Finale zu stehen und bis zum Schluss an mich zu glauben." Glauben kann sie es dennoch nicht. "Es ist umso schwieriger für mich zu realisieren, was mir da gelungen ist."

An ihren Plänen, im September in die USA zu gehen, um dort mit Carl Lewis zu trainieren, hält sie fest: "Für mich ist es einfach interessant herauszufinden, wie weit ich noch springen kann." Und sie ergänzte: "Ich würde die Pläne noch angehen, einfach um es auszuprobieren, weil ich denke, dass es menschlich etwas ist, das mich weiterbringen kann. Ich werde mich darauf freuen, aber das findet erst nach dieser Saison statt. Erst nach dem Urlaub."

Wohin sie in den Urlaub geht, weiß Mihambo noch nicht. Aber klar ist: Sie geht als Olympiasiegerin.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Gespräch mit Mihambo in der Mixed-Zone
  • Eigene Beobachtungen
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