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"Blue Jasmine":Woody Allen schickt Cate Blanchett in den Ruin


Woody Allen schickt Cate Blanchett in den Ruin

Von dpa
Aktualisiert am 08.11.2013Lesedauer: 2 Min.
"Blue Jasmine": Woody Allen schickt Cate Blanchett in den Ruin.Vergrâßern des BildesIn der AbwÀrtsspirale gefangen: Cate Blanchett als MillionÀrsgattin in Woody Allens "Blue Jasmine". (Quelle: Warner Bros.)
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Der Absturz kΓΆnnte nicht deutlicher ausfallen. Hoch ΓΌber den Wolken sitzt Cate Blanchett zu Beginn des Films "Blue Jasmine" bei Schampus in der Ersten Klasse. Als das Flugzeug wenig spΓ€ter landet, illustriert das ihren gesellschaftlichen Abstieg: Die New Yorker MillionΓ€rsgattin ist pleite, ihr Ex-Mann als AnlagebetrΓΌger aufgeflogen und im GefΓ€ngnis gestorben.

Blanchett muss in der Rolle von Jasmine als ungebetener Gast bei ihrer Schwester (Sally Hawkins) einziehen. Jasmine hadert mit der Vergangenheit und verweigert sich zunΓ€chst der Zukunft. Filmemacher Woody Allen ΓΌbt sich in einer Prise Gesellschaftskritik, ohne zu sehr in Dramentiefen zu versinken.

Cate Blanchett auf Oscar-Kurs

Blanchett gewann bereits einen Oscar für eine Nebenrolle in "The Aviator". Als beste Hauptdarstellerin wurde sie für zwei "Elizabeth"-Filme nominiert, ging hierbei aber leer aus. Gut mâglich, dass ihr die Leistung in "Blue Jasmine" eine erneute Oscar-Nominierung beschert. Eindrucksvoll nutzt sie den Freiraum, den ihr Regisseur Allen großzügig lÀsst. Phlegmatisch irrt sie umher - genießt das Leben in Saus und Braus und leitet dann ihren eigenen Ruin ein. Sie verschließt die Augen vor den kriminellen Machenschaften ihres Mannes und anschließend vor ihren prekÀren VerhÀltnissen.

MillionΓ€rsgattin trifft auf deftiges Arbeitermilieu

Als sie von der amerikanischen Ost- an die WestkΓΌste nach San Francisco umsiedeln muss, sieht sie sich mit dem deftigen Arbeitermilieu konfrontiert, in dem ihre Schwester lebt. Der Clash der Welten dient Woody Allen zu seiner ΓΌblichen, leichtlebigen Situationskomik. Unverhoffte Blind Dates entpuppen sich als Reinfall, wenn Jasmine die Nase rΓΌmpft ΓΌber den hemdsΓ€rmligen Mann ihr gegenΓΌber. An die ΓΌberteuerte Designertasche klammert sie sich wie an einen Rettungsanker. Alles an ihr ist Fassade, selbst ihren Namen hat die blauΓ€ugige SchΓΆnheit - eigentlich Jeanette - aus dem Song "Blue Jasmine" ΓΌbernommen.

Die Sympathien sind in dem Film klar verteilt: Handwerker und kleine Angestellte sind grundehrlich, wÀhrend Anlagebetrüger Hal, formidabel großkotzig gespielt von Alec Baldwin, als skrupelloser Finanzhai daherkommt, der seiner bescheiden-kleinbürgerlichen SchwÀgerin und deren Mann das Geld aus der Tasche zieht. Auch seine Ehefrau Jasmine eignet sich in ihrer Mischung aus Desinteresse und Arroganz nicht als Identifikationsfigur. Das macht die Rolle ambivalent und für Blanchett umso reizvoller. Fast gânnt man ihr, dass sie endlich einmal auf die Nase fÀllt - und fiebert dann doch mit, wie sich ein zarter Hoffnungsschimmer auftut.

Keine Spur von Altersmilde bei Woody Allen

Doch Woody Allen ist trotz seiner lÀngst weißen Haare von Altersmilde weit entfernt. Immer wieder verzichtet der inzwischen 77-JÀhrige auf ein klassisches Happy End und schickt seine Figuren stattdessen einem ungewissen Schicksal entgegen. Und so muss Blanchett am Ende keine herzzerreißenden FreudentrÀnen vergießen, sondern torkelt weiter wie benommen durch das düstere Leben. Ihre Chancen auf einen Oscar dürfte das erhâhen.

Kinostart "Blue Jasmine": 7. November 2013

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