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Die Toten Hosen: Bundespräsident Steinmeier applaudiert auf Punkkonzert


Frank-Walter Steinmeier bei Punkkonzert
Die Toten Hosen in Berlin – eine kulturelle Zumutung

Von t-online, Seb

Aktualisiert am 28.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Die Toten Hosen: Sänger Campino und Gitarrist Kuddel bei einem früheren Auftritt.Vergrößern des BildesDie Toten Hosen: Sänger Campino und Gitarrist Kuddel bei einem früheren Auftritt. (Quelle: Christian Augustin/Getty Images)

Die Toten Hosen traten mit Comedian Gerhard Polt und den Well-Brüdern auf. Thema des Abends: kulturelle Zumutung. Es war ein Sammelsurium an Skurrilitäten.

Rheinländer und Bayern einigt auf den ersten Blick nicht viel. Kölsch oder Alt im Westen, Weizen im Süden. Doch am Donnerstagabend traf die Modestadt Düsseldorf auf urbayerische Tradition. Die Punk-Ikonen Die Toten Hosen gaben bekannt, dass sie mit dem Münchener Kabarettisten Gerhard Polt und dem Trio der Well-Brüder auf Tour gehen. Was man bei dieser eher ungewöhnlichen Kombi erwarten könne, war trotz langem Ankündigungstext unklar. Wer aber eine der "Forever"-Shows besucht hat, der hat wohl einen der skurrilsten Konzertabende überhaupt erlebt.

Sonderbar besonders

Um Punkt 19:30 Uhr betraten die Hosen, Polt und die drei Well-Brüder die Bühne des Berliner Admiralspalasts. Es fing mit bayerisch-traditioneller Bläsermusik an, die von den Düsseldorfer Punks unterstützt wurde. Auch Sänger Campino bediente fachgerecht eine kleine Trompete. Schon jetzt war klar: Dieser Abend wird sehr besonders und gleichzeitig sonderbar.

Dann traten die drei Akteure im Wechsel auf. Mal spielten die Toten Hosen ein, zwei Songs – übrigens unplugged. Dabei wurden sie von den Bläsern der Well-Brüder unterstützt. Polt durfte mal alleine, mal mit schauspielerischer Unterstützung der Musiker seine Gags vortragen. Die Well-Brüder hingegen erzählten witzige Geschichten über ihren Heimatort und spielten Bläsermusik, dabei wurden sie wiederum von den Toten Hosen unterstützt.

Frank-Walter Steinmeier klatschte zu Hosen-Klassikern

Dieser kulturelle Austausch schien sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu interessieren. Der deutsche Bundespräsident und seine Frau Elke Büdenbender nahmen bereits früh Platz im Publikum. Immer wieder sprach der Politiker, der im dunkelblauen Anzug erschien, mit Menschen im Publikum. Büdenbender wählte ein sehr legeres Outfit. Sie trug eine schwarze Lederjacke, eine Bluse, eine enge schwarze Hose sowie farblich passende Loafer. Während der komödiantischen Auftritte hatten die beiden Spaß, bei den Auftritten der Toten Hosen standen sie, wie der Rest des Publikums, auf, wippten und klatschten mit.

Der stetige Wechsel war zwar abwechslungsreich, allerdings hätten die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer bestimmt gerne mehr Songs von den Toten Hosen gehört. Die Lieder, die sie spielten, waren mitunter wahre Raritäten. Neben "Freunde", "Laune der Natur" und dem Klassiker "Wünsch dir was" gab es auch eine fetzige Coverversion des Alphaville-Krachers "Forever Young" oder sogar "Auld lang syne" mit Christoph Well am Dudelsack.

Sind Anti-Vegan-Witze Punk?

Bei einigen Gags von Gerhard Polt musste man sich allerdings fragen: Wie passen Anti-Vegan- und Klimakleber-Witze zu Punkrockern wie den Toten Hosen? Nicht jede Pointe wollte zünden. Und das lag nicht nur am bayerischen Dialekt. Dennoch muss man sagen: Einige Geschichten des Kult-Komikers waren zum Schießen. Einige Aktionen der Well-Brüder hingegen völlig gaga.

So setzten sich die Toten Hosen auf eine Bierzeltgarnitur, nahmen Blumentöpfe auf ihren Schoß. Deren Öffnungen waren mit Folie abgeklebt, in die Mitte wurden Küchenhelfer gesteckt. Dieses angeblich regional-traditionelle Instrument wurde dann mit schnellen Auf- und Abbewegungen bedient. Nun, Sie können sich wohl vorstellen, wie das aussah.

Nach diversen Zugaben, unter anderem dem Alkopop-Hit "Eisgekühlter Bommerlunder" von den Toten Hosen, war dann nach gut zweieinhalb Stunden Schluss. Wie man über diesen Abend denken soll? Ungewiss. Da muss man wohl noch oft drüber sprechen, um das Erlebte zu verarbeiten. Einmalig unterhaltsam war es auf jeden Fall!

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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