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Star-Tenor Peter Hofmann ist tot


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Star-Tenor Peter Hofmann ist tot

dpa, dapd, dpa/dapd/sgü

Aktualisiert am 30.11.2010Lesedauer: 3 Min.
Peter Hofmann ist tot.Vergrößern des BildesPeter Hofmann ist tot. (Quelle: Allstar)
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Der ehemalige Star-Tenor und Rockmusiker Peter Hofmann ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Bruder Fritz Hofmann der Nachrichtenagentur dapd. Der Künstler sei nicht an seiner langjährigen Parkinson-Erkrankung, sondern an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. "Ich denke, es war eine Erlösung für ihn", sagte Fritz Hofmann. Seinen Angaben zufolge starb sein Bruder in einem Krankenhaus im bayerischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, wo er zuletzt gelebt hatte.

Peter Hofmann wurde am 22. August 1944 im böhmischen Marienbad geboren. In seiner Nachkriegsheimat Darmstadt machte er schon bald als Sänger und Gitarrist in einer Rock'n'Roll-Band auf sich aufmerksam. Wie kaum ein anderer Sänger wagte und schaffte er den Spagat zwischen klassischer Musik und Rock-, Pop- sowie Country-Musik. Nach seinem Gesangsstudium debütierte Hofmann 1972 als Tamino in Mozarts "Zauberflöte" in Lübeck. Zwei Jahre später sang er mit sensationellem Erfolg in Wuppertal den Siegmund in Richard Wagners "Walküre". Das war sein Sprungbrett für Bayreuth und seine internationale Karriere. 1976 gab er den Siegmund in der legendären "Ring"-Inszenierung von Patrice Chéreau am Grünen Hügel in Bayreuth. Parallel dazu ging er als mit 32 Jahren jüngster Parsifal in die Festspielgeschichte ein. Bis 1988 sang der Heldentenor dort auch Lohengrin, Tristan und den Walther von Stolzing in den "Meistersingern von Nürnberg".

An körperlichen Grenzen

1982 startete Hofmann mit seiner Platin-gekrönten LP "Rock Classics" seine zweite Karriere als einfühlsamer Popsänger. Er präsentierte seine eigene Show mit dem Titel "Hofmanns Träumereien" und tourte mit internationalen Rock-Hits, Elvis-Presley-Titeln, deutschsprachigen Songs und später auch Country-Musik durch Europa. Zeitweise schien er aber auch schon Mitte der 80er Jahre an seine körperlichen Grenzen zu stoßen: In Bonn brach er die "Parsifal"- Premiere ab, in Bayreuth war er bei der "Tristan"-Premiere grippebedingt ohne Stimme, in New York sagte er seinen ersten Auftritt als Siegfried krankheitsbedingt ab.

Erfolge mit "Phantom der Oper"

Noch einmal begeisterte Hofmann 1990/91 in rund 300 Vorstellungen in Hamburg in der Titelrolle des Musicals "Phantom der Oper", die ihm einen "Goldenen Löwen" einbrachte. 1992 tourte er erneut durch Deutschland. Mit seiner "Love-Me-Tender-Tour" zeigte er, dass Klassik und Rock vereinbar sind. Als Schauspieler wirkte er 1984 an der Seite von Richard Burton als Tristan-Sänger in der TV-Serie "Wagner" mit, 13 Jahre später als Old Firehand bei den Bad Segeberger Karl-May-Festspielen.

Engagement für Parkinson-Forschung

1999 bekannte sich Peter Hofmann öffentlich zu seiner Parkinson-Erkrankung, startete aber dennoch mit Anna Maria Kaufmann eine Deutschland- Tournee mit Highlights aus Musical und Pop. "Parkinson. Diese Krankheit passt nicht zu mir. Diese Krankheit passt zu niemanden": So überschrieb er sein Engagement für die Parkinson-Forschung, in der Hoffnung, dass die Schüttellähmung "schon bald niemandem mehr Grenzen setzen muss". Seinen täglichen Kampf gegen die Krankheit beschrieb er mit den Worten: "Sie stört und zerstört. Sie setzt immer enger werdende Grenzen." Hofmann wollte nie über die Krankheit definiert werden, sondern öffentlich sein Schicksal mit anderen Menschen teilen, ihnen neuen Mut und Zuversicht geben, sagt seine Biografin Marita Türschmann über den "Sänger aus Leidenschaft".

Karriereende 2004

Aufgrund seiner fortschreitenden Erkrankung gab Hofmann 2004 offiziell das Ende seiner Karriere bekannt. Für schönere Schlagzeilen sorgte der einstige Sänger 2007, als er im oberfränkischen Thiersheim seine rund 30 Jahre jüngere Physiotherapeutin heiratete, mit der er eine siebenjährige Tochter hatte. Nach der Beziehung mit der Sängerin Deborah Sasson war es Hofmanns dritte Ehe. Aus seiner ersten Ehe hat er zwei erwachsene Söhne.

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