"Weihnachten war eine traurige Zeit, bis ich meine Frau traf"
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Der Bad Boy des Pop wird zum Fest der Liebe ganz besinnlich. Im Interview mit t-online spricht Robbie Williams ΓΌber den Geist vergangener Weihnachtsfeste als er noch Drogen nahm und verrΓ€t, wie sich das durch seine Frau Γ€nderte.
"Let Me Entertain You", "Angels", "Rock DJ" oder "Candy": Robbie Williams hat den europΓ€ischen Pop der letzten 20 Jahre geprΓ€gt. Mit "The Christmas Present" schlug der einst wilde Musiker dann aber fast schon festliche TΓΆne an. Γber seinen Wandel vom bΓΆsen Buben zum Familienmenschen spricht er im t-online-Interview.
t-online: Wie war Weihnachten fΓΌr Sie als Sie ein Kind waren? Was hat den jungen Robbie Williams erfreut?
Robbie Williams: Es hatte seinen eigenen Zauber als ich klein war. Meine Mutter war super darin, dass sie fΓΌr mich und meine Schwester schΓΆne Erinnerungen geschaffen hat. Ich war aber unartig. Ich habe frΓΌher immer eine Rasierklinge genommen und habe damit vorher schon meine Geschenke geΓΆffnet, um zu sehen, was ich bekomme. Danach habe ich die Geschenke mit viel strategischem Aufwand wieder so unter dem Baum gestellt, dass niemand mir auf die Schliche kam.
Hatβs geklappt?
Ja. Sie hat es nie herausgefunden.
Was war denn das beste Geschenk, welches Sie je bekommen haben?
Ich war ein groΓer BMX-Fan. Ich habe einmal ein BMX-Rad bekommen und zwei Jahre spΓ€ter noch ein neues.
Weihnachten gilt als eine Zeit, wo die Familie und Freunde zusammenkommen, um zu feiern. Sie selbst waren frΓΌher ein Alkoholiker. Wie sahen diese Feste damals fΓΌr Sie aus?
Als ich damals so drauf war, war der Unterschied zwischen Weihnachten und anderen Tagen nur, dass ich statt zwei Gramm Kokain sechs Gramm gekauft habe.
Wie war denn das erste Weihnachten als Sie wieder nΓΌchtern waren? War es schwierig, weil andere ausgelassen feiern konnten und Sie nicht?
Nein, weil ich wusste, dass Drogen und Alkohol fΓΌr mich durch waren. Es war deprimierend. Wenn man viel trinkt und viele Drogen nimmt, dann will man irgendwas verstecken. Wenn man aber diese Substanzen weglΓ€sst, dann muss man mit sich selbst, mit einer kaputten Person auskommen. Weihnachten ist eine Zeit, wo jeder sagt, dass man gut drauf sein mΓΌsste, aber ich habe mich verletzlich und deprimiert gefΓΌhlt. Weihnachten war fΓΌr mich lange eine traurige Zeit. Bis ich meine Frau Ayda traf.
Also wurde Weihnachten durch Ihre Frau Ayda Field endlich wieder ein schΓΆnes Fest?
Ja und nein. Weihnachten hΓΆrte irgendwann auf deprimierend zu sein. Wenn der heilige Abend ein Dienstag war, dann war dieser Tag fΓΌr mich eben ein Dienstag, aber halt kein Festtag. Erst durch Ayda habe ich wieder Freude an Weihnachten gefunden.
Wie sollen Ihre Kinder Weihnachten erleben? Ist es ein Geschenkeabgreifen oder geht es Ihnen um eine schΓΆne Zeit mit der Familie? Oder vielleicht ein Mix aus beidem?
Ja, es ist beides. Meine Frau schafft es, dass wir echt schΓΆne Momente miteinander erleben. Ich denke, meine Kinder halten Weihnachten daher auch fΓΌr die beste Zeit des Jahres. Und damit haben sie natΓΌrlich recht.
Sind Sie ein guter Schenker?
Zum GlΓΌck kΓΌmmert sich meine Frau um alle Geschenke. Ich muss da nur noch ihres besorgen.
Wer macht denn bei Ihnen die besseren Γberraschungen?
Wohl meine Frau. Die Rechnung ist ΓΌbrigens auch immer eine Γberraschung. (lacht)
Was lΓ€uft bei Ihnen daheim fΓΌr Musik beim Weihnachtsessen? Was ist Ihr Lieblingsweihnachtsalbum?
Das ist "Fairytale of New York" von den Pogues. Aber ich werde wohl mein eigenes Album beim Weihnachtsessen hΓΆren. Ich weiΓ, dass das recht narzisstisch ist, aber so ist es. Man kann Weihnachtsmusik eh nicht entfliehen. Die lΓ€uft vom 20. November bis 1. Januar. Ich liebe das! In der Zeitspanne hΓΆre ich "Fairytale of New York" sicherlich fΓΌnf- oder sechsmal. Meist im Auto.
Wenn Sie Ihr Weihnachtsalbum so gerne hΓΆren. Welcher Ihrer Songs sollte ein festlicher Klassiker wie "Stille Nacht" werden?
Es gibt diesen Song, "Bad Sharon", das sollte ein Klassiker sein. "Rudolph" eigentlich auch.
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Das Album "The Christmas Present" haben Sie bereits im Sommer 2019 aufgenommen. Ich meine mich zu erinnern, dass das ein recht heiΓer Sommer war. Wie kommt man da in Stimmung?
Das war gar nicht mal allzu komisch. Ich feiere Weihnachten meist in Los Angeles und da ist es eh immer heiΓ. (lacht) Ich komme leicht in festliche Stimmung. Weihnachten ist nΓ€mlich mein Lieblingstag.
Wann kam es Ihnen eigentlich in den Sinn, ein besinnliches Weihnachtsalbum aufzunehmen?
Mir fiel sonst einfach nichts mehr ein, worüber ich schreiben kânnte. Ich habe einen Geburtstagssong, einen Neujahrssong oder eben Weihnachtssong geschrieben. Als ich dabei war, schrieb ich auch "Bad Sharon" und das hat mir viel Spaà bereitet. Ich liebe Weihnachten und ich mâchte etwas schreiben, was die Leute wÀhrend der Festtage erfreut. Das wurde meine Mission. Ich muss sagen⦠nun, einen Weihnachtssong zu schreiben war überraschenderweise easy. Was jedoch eine schwere Aufgabe war, ist so eine Nummer zu schreiben, ohne 'Christmas' darin zu erwÀhnen.
Wie schafft man diese Mammutaufgabe?
Ich habβs einfach nicht erwΓ€hnt. (lacht)
- Eigenes Interview mit Robbie Williams