Der Soundtrack der Woche (6. August)
Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung ΓΌbernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
t-online hat offene Ohren fΓΌr die wichtigsten Alben der Woche und gibt Ihnen Musiktipps. Diesmal mit dem Comeback von Helene Fischer, Queen-Gitarrist Brian May und Guns N' Roses.
Wenn Sie mal wieder richtig Lust auf neue Sounds haben, Ihnen aber die Zeit fehlt, sich durch die VerΓΆffentlichungen der Woche zu hΓΆren, stimmt t-online Sie mit der wΓΆchentlichen Rubrik "Schon gehΓΆrt?" ein.
Helene Fischer β Vamos a Marte
Na, endlich! "Atemlos" und mit viel "Herzbeben" mussten Fans eine "Achterbahn"-Fahrt der GefΓΌhle durchstehen. Genug Referenzen, aber es bot sich nun einmal an. Helene Fischer ist mit "Vamos a Marte" zurΓΌck β oder back im game. Denn "unsere Helene" singt jetzt nicht nur Englisch ("See You Again"), sondern jetzt auch Spanisch!
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Zusammen mit Latin-Pop-Superstar Luis Fonsi meldet sie sich mit einem erstaunlich modernen Song zurΓΌck, also eher Spotify-Playlist als groΓe ZDF-Abendgala. Fetziger Beat, halbwegs eingΓ€ngige Melodie, etwas Akustikgitarren zu den Keyboards gemixt und der gefΓΌhlvolle Gesang der Schlagerqueen. Aber ist das noch Schlager? Und mΓΌssen wir dem eigentlich einen Stempel aufdrΓΌcken? Waren doch schon die letzten Alben stilistisch sehr offen, ist das hier noch mal ein weiterer Schritt in Richtung internationaler Markt. Vanessa Mai hat ihr das ja eindrucksvoll vorgemacht, wie man Schlager zeitgemÀà an die HΓΆrer bringt.
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Und was hat Helene ihren Fans zu sagen? Es geht um Liebe und KΓΆrperlichkeit, wenn man das so auslegen will. Schauen Sie doch mal: "Und wir tanzen erst ganz langsam, dann kommst du mir nah, fΓΌhlt sich an wie tausend Grad, zwischen uns nur Millimeter" β und das direkt FreitagfrΓΌh. Na, guten Morgen! Und es wird noch eindeutig zweideutiger: "Wir sprechen eine Sprache, du spΓΌrst, was ich sage" β festhalten, bitte! β "du liest meinen KΓΆrper".
Und wissen Sie was? Dass hier nicht die Hansi-Hinterseer-heile-Welt zum millionsten Mal vertont wird, ist doch super. Das ist ehrlich und fast schon edgy (im Sinne von square).
Guns N' Roses β Absurd
Ein neuer Song von Guns N' Roses? Axl Rose, Slash und Co. bleiben ihrem Schneckentempo treu. Zwischen dem Coveralbum "The Spaghetti Incident" von 1993 und dem lauwarmen "Chinese Democrazy", welches Rose mit einer nahezu komplett neu aufgestellten Band zeigte, lagen 15 Jahre. Mittlerweile sind Gitarrenass Slash und Bassist Duff McKagan wieder dabei, man tourt munter durch die Welt und jetzt gibt es weitere 13 Jahre spΓ€ter mit "Absurd" neues Material.
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Naja, zumindest fast. Die Nummer geistert seit Jahren durch die Setlists von Guns N' Roses. Seit 2001 ist der Song als "Silkworm" bekannt und wurde nicht mal fΓΌr "Chinese Democrazy" aufgenommen. Tut mir leid, so gut das FrΓΌhwerk dieser Band ist (HΓΆren Sie auch ruhig noch mal die "Lies", die wird immer ΓΌbersehen zwischen "Appetite for Destruction" und den beiden "Use Your Illusion"-Alben!), dieser Song hΓ€tte nicht sein sollen.
Wenig Rock'n'Roll-Feeling, Songwriting sucht man vergebens, die Gitarren spielen leblose Industrial-Riffs, die schon die letzte LP teilweise unertrΓ€glich gemacht haben und dann ist da noch dieser Gesang von Axl. Dessen Stimme erkennt man auch nur bei genauem HinhΓΆren und wenn man weiΓ, dass das hier ein GNR-Song ist. Man muss sich das wΓ€hrend der knapp vier Minuten stΓ€ndig bewusst machen. "Das hier sollen Guns N' Roses sein, das hier sollen Guns N' Roses sein ..." Von dieser Reunion hat man sicherlich mehr erwartet. Zumindest ein eigenes schlechtes StΓΌck hΓ€tte man mit der aktuellen Besetzung doch schreiben kΓΆnnen, anstatt diesen 20 Jahre alten Rohrkrepierer aufzunehmen.
Brian May β Back to the Light
Ich darf das wohl gar nicht so laut sagen, aber mit Queen konnte ich genauso viel anfangen wie Freddie Mercury mit "Star Wars". Ich versuche es in regelmΓ€Γigen AbstΓ€nden, kΓ€mpfe mich mal durch eine "Greatest Hits", mal durch "News of the World", "Queen II" oder die "A Night at the Opera". Ich bin also stets bemΓΌht.
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Setzen wir dem noch die Krone auf und hΓΆren uns mal die Neuauflage von "Back to the Light" an, dem 1992er Soloalbum von Queen-Gitarrist Brian May. Und ja, "Too Much Love Will Kill You" ist eine schΓΆne End-80er-Powerballade. Bands wie Foreigner, Night Ranger oder Europe hatten genau diese Formel schon Jahre vorher perfektioniert. Nun denn. "Driven By You" ist ebenfalls schΓΆner End-80er-Rock fΓΌr die Massen.
Dass Brian May solo deutlich weniger pompΓΆs klingt als Queen, ist ein Pluspunkt. Das regulΓ€re Album lΓ€sst sich in 52 Minuten durchhΓΆren, May wirkt aber stets bemΓΌht, dem damaligen Spirit zu entsprechen. Leider kam die Platte 1992 mindestens zwei Jahre zu spΓ€t raus, um wirklich relevant zu sein.
Die Songs sind auf allen Streamingplattformen erhΓ€ltlich. Brian May erscheint zudem als physischer TontrΓ€ger. Wir hΓΆren uns wieder!