Linda de Mols Ex: Anklage gegen Jeroen Rietbergen erhoben

Im Missbrauchsskandal um "The Voice of Holland" hat die Staatsanwaltschaft offiziell Anklage erhoben. Auch dem Ex von Linda de Mol drohen Konsequenzen.

Es ist einer der größten Skandale im niederländischen Showbusiness: Mitwirkenden der Castingshow "The Voice of Holland" werden sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch vorgeworfen. Die Enthüllungen hatten im vergangenen Jahr in den Niederlanden für Entsetzen gesorgt und zum Ende der beliebten Castingshow geführt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen gegen eine Reihe von Verdächtigen ein.

Mehrere Frauen berichteten damals im Rundfunk-Programm "Boos" von ihren Erfahrungen, konkret richteten sich die Vorwürfe vor allem gegen den Juror Ali B., den populären niederländischen Sänger Marco Borsato sowie den Bandleader der Show, Jeroen Rietbergen – Ex-Partner von Linda de Mol. Der Musiker räumte sexuelle Kontakte mit Kandidatinnen ein, die Moderatorin trennte sich daraufhin nach 14 gemeinsamen Jahren von ihrem Lebensgefährten.

Jeroen Rietbergen: "Ein schwerer Schlag und unfassbar"

Nun drohen Jeroen Rietbergen auch rechtliche Folgen: Die niederländische Staatsanwaltschaft gab "De Telegraaf" zufolge am Dienstag bekannt, dass offiziell Anklage gegen den 51-Jährigen erhoben wurde. Er werde eines Sexualdelikts beschuldigt, das sich im Februar 2018 während der Aufnahmen von "The Voice of Holland" zugetragen haben soll.

Der ehemalige Bandleader der Show zeigte sich "schockiert" über die Nachricht. "Ich habe sofort zugegeben, dass ich mich eines sexuell übergriffigen Verhaltens schuldig gemacht habe, habe aufrichtiges Bedauern ausgedrückt, Konsequenzen gezogen und im vergangenen Jahr hart an mir gearbeitet", sagte Rietbergen der Zeitung. Er beharre darauf, sich keiner Straftat schuldig gemacht zu haben. "Dass die Staatsanwaltschaft beschlossen hat, mich trotzdem anzuklagen, obwohl im Laufe der Ermittlungen deutlich geworden ist, dass von Nötigung oder gar Vergewaltigung keine Rede sein kann, ist ein schwerer Schlag und für mich unfassbar."

Peter Plasman, Rietbergens Anwalt, findet es ebenfalls unverständlich, dass sein Mandant weiter strafrechtlich verfolgt wird. "Über die Motive der Staatsanwaltschaft, das Verfahren nicht einzustellen, kann man nur mutmaßen, aber die Verteidigung kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Medienaufmerksamkeit ein wichtiger Faktor dabei war." Das mutmaßliche Opfer, Nienke Wijnhoven, ließ am Dienstag über ihren Anwalt Sébas Diekstra verlauten, dass sie "endlich das Gefühl hat, dass das, was ihr passiert ist, anerkannt wird".