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Berlin, München und Nürnberg streichen Begriff "Schwarzfahren"


Negative Assoziation
Mehrere deutsche Städte streichen Begriff "Schwarzfahren"

Von afp
Aktualisiert am 09.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Hinweisschild an einem Zug der Berliner U-Bahn: Das Wort "Schwarzfahren" soll in einigen Städten nicht mehr genutzt werden.Vergrößern des BildesHinweisschild an einem Zug der Berliner U-Bahn: Das Wort "Schwarzfahren" soll in einigen Städten nicht mehr genutzt werden. (Quelle: Enters/imago-images-bilder)
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Das Wort "Schwarzfahren" wird in mehreren Städten von den Verkehrsbetrieben nicht mehr genutzt. Negative Assoziationen mit Menschen anderer Hautfarbe sollen so vermieden werden.

In den Städten München, Nürnberg und Berlin wird von den Anbietern des Öffentlichen Nahverkehrs auf den Begriff "Schwarzfahren" verzichtet. Dies sei bereits seit Jahren so, hieß es beispielsweise von den Verkehrsbetrieben der beiden größten bayerischen Städte.

"Plakate mit dem Begriff 'Schwarzfahren' verwendet die MVG schon seit einigen Jahren nicht mehr", hieß es aus München. In Nürnberg werde der Begriff "Fahren ohne gültigen Fahrausweis" verwendet, sagte eine Sprecherin am Freitag.

"Es ist begrüßenswert, denn der Begriff hat für schwarze Menschen einen negativen Anklang", sagte der Sprecher der Initiative, Tahir Della, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Es wird damit assoziiert, dass Schwarzes für etwas Negatives steht."

Begriff kommt vom jiddischen Wort "shvarts"

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hatten zuvor der "Bild"-Zeitung bestätigt, Fahren ohne gültigen Fahrschein nicht mehr als Schwarzfahren zu bezeichnen. Der Begriff kommt in diesem Fall allerdings nicht von der Farbe, sondern vom jiddischen Wort shvarts, das arm heißt.

Berlin hatte auch im September 2020 ein "Diversity-Landesprogramm" vorgestellt, in dem die Verwaltung grundsätzlich aufgefordert wird, sensibel mit Sprache umzugehen. Darin sind laut Sprecher aber keine Vorgaben enthalten.

ISD-Sprecher Della sagte, es sei bei vielen Begriffen so, dass diese ursprünglich anders angelegt waren. Sprache verändere sich aber. "Auch wenn Schwarzfahren überhaupt nicht rassistisch angelegt war, ist trotzdem die Wirkung bei Betroffenen, dass schwarz für etwas Negatives steht, für Kriminalität etwa oder Illegalität."

Deshalb sei es sinnvoll, den Begriff nicht mehr zu nutzen. Es sei auch sinnvoll, Sprache mit Blick auf ihre aktuelle Wirkung auf den Prüfstand zu stellen und immer wieder neu die Wirkung zu überprüfen. Della forderte, auch explizit schwarze Menschen anzuhören, wie sie entsprechende Bezeichnungen wahrnehmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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