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Elektroauto gebraucht kaufen: Darauf müssen Sie achten


Die wichtigsten Tipps
E-Auto gebraucht kaufen: Darauf sollten Sie achten


Aktualisiert am 17.02.2022Lesedauer: 4 Min.
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Gebrauchte Elektroautos: Der Akku ist meist kein Problem. Aber es gibt ein paar andere Stellen, auf die man genauer schauen sollte.Vergrößern des Bildes
Gebrauchte Elektroautos: Der Akku ist meist kein Problem. Aber es gibt ein paar andere Stellen, auf die man genauer schauen sollte. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Je länger die Wartezeiten für Neuwagen, desto attraktiver werden gebrauchte Modelle. Das gilt auch für Elektroautos. Doch worauf sollte man achten, ehe man ein vermeintliches E-Schnäppchen kauft? Hier sind die wichtigsten Tipps.

Ein gebrauchtes Elektroauto kaufen? Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Denn im Vergleich zu einem neuen E-Fahrzeug spart man Geld und Zeit, denn natürlich sind auch gebrauchte E-Autos billiger und vor allem verfügbar. Seit Monaten sind die Lieferzeiten für zahlreiche Neuwagen wegen des akuten Chipmangels in der Autoindustrie so lange wie noch nie.

Wie beim Kauf eines gebrauchten Verbrenners gilt auch bei einem gebrauchten E-Auto: Eine sorgfältige Inspektion des Autos, eine Probefahrt sowie vollständige Fahrzeugpapiere inklusive der HU-Berichte und etwaiger Reparaturdokumente durch den Verkäufer sind Selbstverständlichkeiten. Darüber hinaus sollten Interessenten für ein gebrauchtes E-Auto die folgenden Punkte beachten.

1. Reichweitenbedarf einschätzen

Das zentrale Thema bei Elektroautos ist die Reichweite. Viel wichtiger ist allerdings die Frage, wie das Auto eingesetzt werden soll und welche Lademöglichkeiten im Alltag bestehen. Wer täglich 30 Kilometer zum Arbeitsplatz und zurück pendelt und womöglich zu Hause in der Garage einen Stromanschluss hat, ist auch mit einem E-Auto mit eher kleinem (und billigerem) Akku gut bedient.

Wer hingegen öfter 250 Kilometer am Stück zurücklegen muss und darüber hinaus auf öffentliche Ladestationen angewiesen ist, wird eher nach einem E-Auto mit hoher Speicherkapazität suchen. Daher: Ermitteln Sie Ihren tatsächlichen Bedarf und passen Sie die Suche nach einem Gebrauchtwagen entsprechend an.

2. Herstellerangaben hinterfragen

Meist ist die tatsächliche Reichweite eines E-Autos niedriger als die im technischen Datenblatt nach der WLTP-Norm angegebene Distanz. Das hängt unter anderem vom Fahrverhalten, vom Streckenprofil, von der Außentemperatur sowie der Nutzung weiterer elektrischer Verbraucher (Heizung, Gebläse, Musikanlage, etc.) ab. Dies gilt allerdings sowohl für Neu-, als auch für Gebrauchtautos.

Eher keine Sorgen müssen sich Käufer von gebrauchten E-Autos um die Alterung des Akkus machen – jedenfalls wenn der Gebrauchtwagen noch relativ jung ist. Nach Untersuchungen eines britischen Leasingunternehmens lagen die Kapazitätsverluste bei E-Auto-Akkus nach einem Jahr zwischen null und 4,1 Prozent.

3. Akku-Zustand überprüfen

Die Hochvolt- oder Antriebsbatterie ist das teuerste Einzelteil eines Elektroautos. Daher sollte beim Gebrauchtkauf besonderes auf den Zustand des Akkus geachtet werden. Diesen sogenannten "State of Health", kurz SOH – also den "Gesundheitszustand" der Batterie – ermitteln Herstellerwerkstätten oder auch das Prüfunternehmen Dekra. Sinnvoll ist es, wenn der Verkäufer des gebrauchten E-Fahrzeugs ein solches aktuelles Prüfprotokoll vorlegen kann.

4. Ladetechnik beachten

Elektroautos werden mit unterschiedlichen Ladeleistungen angeboten. Diese Kennzahlen geben an, mit welcher Maximalleistung der Akku unter optimalen Bedingungen mit Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC) geladen werden kann. Bis 22 kW wird mit Wechselstrom geladen, für höhere Leistungen ist Gleichstrom nötig – man spricht dann auch von Schnellladen. Letzteres ist empfehlenswert, wenn man in kurzer Zeit möglichst viel Energie laden möchte, etwa um auch lange Strecken zügig zurücklegen zu können.

Wechselstromladen hingegen reicht völlig aus, wenn man den Akku praktisch nie voll ausnutzen möchte und darüber hinaus stets mehrere Stunden zum Laden zur Verfügung stehen, zum Beispiel während der Arbeitszeit oder über Nacht. Es ist also wichtig, dass die Ladeleistung des E-Autos zum persönlichen Nutzungsprofil passt.

5. Ladekabel kontrollieren

Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, dennoch wird es gerade deshalb oft unterschätzt: Prüfen Sie, welche Ladekabel mit dem Gebrauchtwagen mitverkauft werden, denn nur mit den entsprechenden Kabeln sind Sie auch wirklich flexibel bei der Auswahl von Ladepunkten – und ein neues Ladekabel ist teuer (je nach Art ca. 150 Euro). Achten Sie außerdem auf den Zustand der Kabel. Und: Halten Sie im Kaufvertrag fest, welche Ladekabel mitverkauft werden. Wichtig zu wissen: Die Ladekabel werden bei der Hauptuntersuchung überprüft. Fehlt das Kabel oder ist es beschädigt, gibt es keine Plakette.

6. Bremsen inspizieren

Generell gilt, dass Verschleiß bei Elektroautos ein geringeres Problem ist als bei Verbrennermodellen. Das liegt zum einen daran, dass E-Maschinen aus weniger Teilen aufgebaut sind als Benzin- oder Dieselmotoren, und zum anderen daran, dass es typische Verschleißteile wie Auspuffanlage, Zahnriemen oder Zündkerzen bei einem Elektrofahrzeug gar nicht gibt. Was bei Elektroautos aber sehr wohl vorkommt, sind rostige Bremsen. Denn viele E-Auto-Fahrer nutzen zum Verringern der Geschwindigkeit die Energierückgewinnung des E-Antriebs (Rekuperation), anstatt aufs Bremspedal zu treten. Das erhöht die Reichweite und verbessert die Energiebilanz, doch weil die Bremsen nur noch selten genutzt werden, kann es dort vermehrt zu Korrosion kommen. Wichtig also: Begutachten Sie die Bremsen!

7. Wertverlust kalkulieren

Der Restwert eines drei Jahre alten Elektroautos war lange Zeit mit dem eines gleichalten Benziner-Modells vergleichbar. Er lag laut Deutscher Automobil-Treuhand (DAT) bei rund 56 Prozent des Neuwagenpreises. Seit der Erhöhung der E-Auto-Kaufprämie auf 9.000 Euro jedoch sank der durchschnittliche Restwert eines drei Jahre alten E-Fahrzeugs auf rund 51 Prozent. Für Käufer ist das eine gute Nachricht, Verkäufer müssen allerdings mit einem höheren Wertverlust rechnen.

8. Kaufvertrag präzisieren

Wichtig ist es, einige der schon angesprochenen Punkte – etwa den Zustand des Akkus oder die zum Auto gehörigen Ladekabel – in den Kaufvertrag mit aufzunehmen. Der Automobilclub ADAC bietet auf seiner Webseite einen Musterkaufvertrag für gebrauchte Elektrofahrzeuge zum kostenlosen Download an.

Verwendete Quellen
  • ADAC
  • EnBW
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