Auto-Ersatzteile werden immer teurer
Dass eine Fahrt in die Werkstatt schnell teuer werden kann, ist klar. Nun mahnen die Versicherer an: Was vor allem steigt, sind die Kosten fΓΌr Ersatzteile. Was dahintersteckt.
Die Preise fΓΌr Auto-Ersatzteile sind nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in den vergangenen zwΓΆlf Monaten erneut deutlich angestiegen.
"Die Preise von Pkw-Ersatzteilen stiegen von August 2020 bis August 2021 im Schnitt um ΓΌber sechs Prozent, ein KΓΌhlergrill kostet sogar fast neun Prozent mehr", erklΓ€rte die stellvertretende GDV-HauptgeschΓ€ftsfΓΌhrerin, Anja-KΓ€fer-Rohrbach, am Mittwoch. Damit setze sich ein bereits seit 2013 anhaltender Trend fort, in dem die Ersatzteilpreise deutlich stΓ€rker stiegen als die Inflationsrate.
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Monopol der Hersteller
So seien die Verbraucherpreise seit 2013 um 13 Prozent gestiegen, Autohersteller hΓ€tten die Preise fΓΌr Ersatzteile im gleichen Zeitraum jedoch um fast 44 Prozent erhΓΆht. Besonders deutlich fielen die PreiserhΓΆhungen demnach bei Kofferraumklappen mit einem Plus von 60 Prozent und RΓΌckleuchten mit einem Plus von 67 Prozent aus.
Dabei bestehe auf dem Ersatzteilmarkt faktisch ein Monopol der Hersteller. Der Designschutz schΓΌtze aktuell nicht nur das Design der Autos, sondern auch alle sichtbaren Karosserie-Ersatzteile. "Autofahrer und WerkstΓ€tten kΓΆnnen viele Ersatzteile nur vom Hersteller des Autos kaufen, es gibt auf diesem Markt keinen freien und fairen Wettbewerb", kritisierte KΓ€fer-Rohrbach.
Eine GesetzesΓ€nderung sehe in diesem Bereich zwar Reformen vor. Allerdings wΓΌrden die bestehenden Rechte der Autohersteller vorerst bis 2045 fortgeschrieben. FΓΌr die Versicherer entstanden laut GDV deutliche Mehrkosten bei Reparaturen. So kostete im vergangenen Jahr ein Sachschaden im Schnitt rund 3.100 Euro, ein Anstieg um fΓΌnf Prozent im Vorjahresvergleich. 2013 lagen die Kosten deutlich niedriger bei 2.400 Euro.