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Corona-Pandemie: Luca-App stellt Kontakterfassung ein


Anfang vom Ende?
Luca-App stellt Kernfunktion ein

Von dpa
Aktualisiert am 11.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Das Symbol der Luca-App ist auf einem Smartphone zu sehen.Vergrößern des BildesDas Symbol der Luca-App ist auf einem Smartphone zu sehen. (Quelle: Christoph Soeder/dpa/Illustration./dpa)

Die bis zuletzt umstrittene Luca-App stellt vorerst die Kontakt-Erfassung ein. Das teilte der Betreiber nun mit. Künftig, so hofft das Unternehmen, könne die App in Restaurants zum Bezahlen und für Trinkgeld genutzt werden.

Die Luca-App zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erfasst bis auf Weiteres keine Kontaktdaten mehr. Das teilte der Betreiber der App, die Berliner Culture4Life GmbH, am Montag mit. "Da die Verträge der Bundesländer zur Nutzung (...) des Luca-Systems Ende März ausgelaufen sind, wird die Kontaktdatenerfassung ausgesetzt", heißt es in einer E-Mail, die an Restaurantbetreiber und andere Vertragspartner versendet wurde. Wenn Gäste die Luca-QR-Codes scannen, würden dabei keine Kontaktdaten mehr aufgenommen. Eine Neuausrichtung der Luca-App hatte Culture4Life bereits im Februar angekündigt.

Der Geschäftsführer der Culture4Life, Patrick Hennig, bezeichnete in einem Video Luca als eine "der wenigen Erfolgsgeschichten in der Digitalisierung Deutschlands". "Mehr als 40 Millionen Nutzer haben sich bei Luca registriert und eine halbe Million Standorte." Luca habe dabei über 330 Millionen Mal Check-ins verzeichnet. Künftig wolle Luca das Leben der Menschen, vor allem in der Gastronomie und Kultur, durch Digitalisierung vereinfachen und verbessern. Der Einsatz der Luca-App solle für ein besseres Kundenerlebnis sorgen, "vom Bestellen über das Bezahlen, bis hin zum Trinkgeldgeben".

Das Unternehmen halte die Infrastruktur weiter aufrecht

Die Luca-App war im Jahr 2020 gestartet worden, um die in den meisten Infektionsschutzverordnungen vorgeschriebene Erfassung der Kontaktdaten von Restaurantgästen und Event-Besuchern möglichst datenschutzfreundlich und effizient zu erledigen. Hennig sagte, sein Unternehmen halte die gesamte Gesundheitsamt-Infrastruktur aufrecht. "Die kann in Zukunft jederzeit bei Bedarf genutzt werden."

An dem Luca-System hatte sich immer wieder heftige Kritik entzündet. Die Luca-Skeptiker störten sich vor allem am Konzept einer zentralen Datenspeicherung. Kritiker, wie der Chaos Computer Club, warnten vor einem Missbrauch der Datenbestände, die über das Luca-System eingesammelt werden. Das von Kritikern bemängelte Luca-Verschlüsselungssystem hielt zwar Angriffen stand, die Luca-Macher konnten aber nicht verhindern, dass in einem Fall die Polizei in Mainz die Daten von Gästen widerrechtlich über das Gesundheitsamt abfragen ließ, um eine mögliche Straftat aufzuklären.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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