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Ebay-Manager terrorisierte Kritiker: "Einfach verrückt"


Spekatulärer US-Prozess
"Einfach verrückt": Ebay-Manager terrorisierte Kritiker

Von t-online, jnm

Aktualisiert am 26.09.2022Lesedauer: 2 Min.
imago 60729983Vergrößern des BildesHand hält eine Kakerlake: Die Ebay-Mitarbeiter schickten den Kritikern unter anderem eine Box mit lebenden Kakerlaken (Quelle: imago stock&people)
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Um kritische Blogger zum Schweigen zu bringen, schickte ihnen ein Gruppe von Ebay-Mitarbeitern lebende Insekten, einen Schweinekopf und einen Trauerkranz. Jetzt wurde ein Ex-Sicherheits-Manager verurteilt.

Man kann kaum glauben, welche Details der Prozess gegen den ehemaligen Ebay-Sicherheits-Manager Philip Cooke und sechs weitere Ebay-Mitarbeiter zu Tage förderte. Das Ehepaar Ina und David Steiner hatte in seinem Blog "Ecommerce Bytes" kritisch über die Auktionsplattform berichtet und war so offensichtlich ins Visier von Cooke und seiner Clique gekommen. Was sich die sieben Beklagten dann ausdachten, um das Ehepaar einzuschüchtern, beschreibt die zuständige Richterin laut Bloomberg als "just nuts" – "einfach verrückt".

Der nun verturteilte ehemalige Polizeibeamte und damalige Ebay-Sicherheits-Manager Cooke gab während des Prozesses zu, 2019 an einem Treffen teilgenommen zu haben, bei dem es zunächst um eine Twitter-Kampagne gegen die Steiners ging. In der Folge wurden die Pläne noch deutlich krasser.

In einem ersten Schritt erstellten die Beteiligten anonyme Twitter-Accoounts von denen aus sie das Paar beleidigten und bedrohten. Anschließend wechselte man aus der virtuellen in die konkrete Welt:

Kakerlaken, Spinnen und Maden per Post

Das Paar erhielt per Post den abgetrennten Kopf eines Schweinefötus (obwohl unklar ist, ob dieser tatsächlich auch zugestellt wurde), eine blutige Schweinemaske, je eine Schachtel mit lebenden Kakerlaken, Fliegenlarven und Spinnen. Außerdem erhielt das Paar ein Buch mit dem Titel 'Wie man den Verlust eines Angehörigen überlebt" und einen Trauerkranz.

Überdies verschickten die Täter Pornographie an die Adresse der Nachbarn, allerdings mit dem Namen des Paars – und schalteten Fake-Anzeigen, die Unbekannte zu angeblichen Sexparties im Haus der Steiners locken sollten.

Außerdem wurde versucht in die Garage des Ehepaars einzubrechen und einen Tracker an ihrem Auto anzubringen. Allerdings wurden die Angreifer von der Polizei daran gehindert – der Polizei gelang es, einen Zusammenhang zu Ebay herzustellen.

Cooke, der sich im Vorfeld schuldig bekannt hatte, ist nun der erste Angeklagte, über den in diesem Fall ein Urteil ergangen ist. Ihn erwarten nun 18 Monate Gefängnis mit anschließender dreijähriger Bewährung sowie eine Geldstrafe von 15.000 US-Dollar.

Höchste Ebene mutmaßlich beteiligt

Im Prozess gab Cooke an, dass er sich gegen die Stalking-Kampagne ausgesprochen habe und zudem lange glaubte, dass viele der Pläne gar nicht in die Tat umgesetzt worden seien – außerdem sei er vom damaligen Sicherheits-Direktor von Ebay, James Baugh, manipuliert worden. Letzterer streitet bislang aber ab, von den Aktionen Kenntnis gehabt oder diese sogar beaufsichtigt zu haben.

Die Staatsanwälte gehen davon aus, dass hochrangige Ebay-Mitarbeiter schlecht auf die Steiners zu sprechen waren, darunter auch der damalige CEO Devin Wenig. Angeblich soll Baugh die Belästigungskampagne nach einer SMS-Unterhaltung mit Wenig gestartet haben, hier habe Wenig unter anderem geschrieben, dass es Zeit wäre, dem Ehepaar einen Dämpfer zu verpassen.

Bislang wurde jedoch gegen keinen der EX-Ebay-Bosse im Zusammenhang mit den Aktionen Klage erhoben. Ebay gab an, dass es keine Beweise dafür gefunden habe, dass Wenig von den Aktionen gewusst habe.

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