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Thermographie: Wärmelecks am Haus aufspüren


Undichte Stellen
Energieverluste aufspüren: Lohnt sich die Thermographie vom Haus?

Von dpa
13.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Rot gesehen: Eine Thermographie des eigenen Hauses zeigt Wärmelecks. Für eine korrekte Einschätzung reichen die Bilder allein nicht.Vergrößern des Bildes
Rot gesehen: Eine Thermographie des eigenen Hauses zeigt Wärmelecks. Für eine korrekte Einschätzung reichen die Bilder allein nicht. (Quelle: IMAGO / Arnulf Hettrich)

Wie gut ist das Haus gedämmt und isoliert? Eine Thermographie verrät, wo Wärme verloren geht, doch nicht immer ist die Wärmebildaufnahme allein sinnvoll.

Bei der Thermographie werden mit Wärmebildkameras die Oberflächentemperaturen der Außen- und Innenwände erfasst und darstellbar gemacht. Das Ergebnis sind bunte Bilder, die dann mehr oder weniger deutlich anzeigen, an welchen Stellen des Gebäudes Wärme verloren geht und wo das Haus gut isoliert ist.

Wann eine Themografie Sinn ergibt

Die Aufnahmen können nützlich sein, wenn der Verdacht besteht, dass irgendwo im Haus Energie entweicht. Anzeichen dafür sind zum Beispiel, dass die Wohnung in der Heizperiode nicht richtig warm wird. Oder es zieht ständig. Ebenfalls nützlich kann die Auswertung sein, wenn der Verbrauch von Heizenergie inzwischen höher ist als früher – oder im Vergleich zu den Nachbarn. Und wenn sich Schimmelflecken bilden.

"Dann können Wärmebilder möglicherweise die Ursache finden", sagt Dieter Räsch von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau in München. Aber hundertprozentigen Aufschluss über die energetische Situation geben sie nicht. "Sie bilden ab, wie Wände, Fenster oder Dach beschaffen sind. Aber ob die Heizung gut oder schlecht ist, sehen sie nicht."

Nicht bei jedem Haus notwendig

Längst nicht jeder Hauseigentümer braucht Thermographieaufnahmen, um herauszufinden, wo Energie verpufft. "Ein guter Energieberater kennt auch ohne diese Wärmebilder die typischen Schwachstellen an Häusern aus bestimmten Baujahren in seinem Umfeld", sagt Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Bei Häusern, die in den 1950er und 1960er Jahren gebaut wurden, sind das oft schlecht gedämmte Dächer, die Außenwände, alte Fenster, undichte Rollladenkästen und ungedämmte Heizungsnischen.

"Die sieht man dann auf den Wärmebildern. Man weiß aber eigentlich schon vorher, dass dort Handlungsbedarf besteht", so Energieberater Loch. Dennoch könnten auch in solchen Fällen Thermographieaufnahmen nützlich sein. "Für viele Eigentümer ist es eine Entscheidungshilfe, das einmal bildlich dargestellt zu sehen. Dann gehen sie eher die Sanierung ihres Hauses an." Lesen Sie hier, welche Förderungen zur energetischen Sanierung es gibt.

Die ideale Jahreszeit

Bei einer Gebäudemessung muss zwischen innen und außen eine Temperaturdifferenz von mindestens 15 Grad ohne Wind und Sonneneinstrahlung vorhanden sein, so der Bundesverband für angewandte Thermografie. Wenn die Innenraumtemperatur also bei 20 Grad liegt, sollte es draußen nur 5 Grad haben. Nur dann ist der Wärmefluss ausreichend hoch, damit man ihn nachweisen kann.

Wärmebilder allein reichen nicht

Auf den Bildern sind die Gebäude als farbige Flächen zu sehen. Meist werden wärmere Bereiche in rötlichen und kältere Flächen in Blautönen dargestellt. Je mehr Rottöne es gibt, desto mehr Wärme geht verloren, so der Eindruck. Doch das muss für Hausbesitzer kein Grund zur Panik sein.

"Der Laie kann solche Bilder nicht allein auswerten", sagt Dieter Räsch von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. "Eine rote Färbung an der Fassade muss noch nicht heißen, dass dort eine schlechtere Dämmung vorliegt. Es kann auch einfach sein, dass dieser Raum stärker beheizt wurde als andere." Man sollte daher nicht nur Wärmebilder beauftragen, sie müssen auch von einem Fachmann ausgewertet werden.

Der Bundesverband für angewandte Thermographie weist darauf hin, dass für seriöse Aussagen über Gebäude Messungen innen und außen notwendig seien, da sehr viele thermische Schwachstellen nur aus dem Innenbereich lokalisiert werden können.

Wenn bedeutet ein schlechtes Ergebnis?

Sollte sich herausstellen, dass die Gebäudehülle energetische Schwachstellen aufweist, muss nicht gleich das gesamte Haus saniert werden. "Auch Einzelschritte können schon viel bewirken", sagt Bauingenieur Dieter Räsch. Der Hauseigentümer bekommt im Idealfall mit der Auswertung der Thermographieaufnahmen auch einen Plan mit sinnvollen Sanierungsschritten für das Gebäude.

"Man sollte immer dort beginnen, wo die Wärmeverluste am größten sind", rät Räsch. In den meisten Fällen heißt das: Zuerst die Fenster austauschen, dann die obere Geschossdecke und schließlich das Dach dämmen. Danach bleibt viel mehr der teuer erzeugten Heizungswärme im Haus, statt ungenutzt zu verschwinden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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