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Schutz vor Einbruch: Haus und Wohnung richtig sichern


Einbruchschutz
Neue Zuschüsse für einbruchsichere Fenster und Türen

dpa-tmn, reuters, rw; jlu

Aktualisiert am 28.08.2016Lesedauer: 4 Min.
Die richtigen Maßnahmen schützen vor Einbruch.Vergrößern des BildesDie richtigen Maßnahmen schützen vor Einbruch. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Eingeschlagene Scheiben, aufgebrochene Türen und durchwühlte Schubladen: In Deutschland findet alle drei Minuten ein Einbruch statt.

Diese können bereits ab einer Summe von 500 Euro in Anspruch genommen werden. Bislang setzten stattliche Zuschüsse eine Investition von 2000 Euro voraus. "Das ist vor allem für Mieter eine wichtige Botschaft.", sagt Kauder. Er äußerte sich zuversichtlich, dass sich die Union schnell mit der SPD einigt und die Maßnahmen noch in diesem Jahr verabschiedet werden können. Zudem solle Einbruch wie Raub als Verbrechen eingestuft werden. "Dann gilt eine Mindeststrafe von einem Jahr Gefängnis. Die Urteile würden dann von vornherein härter ausfallen."

Einbruchhemmende Produkte erkennt man an Siegeln

"Für Einbrecher ist das Eindringen über schlecht gesicherte Türen und Fenster ein Kinderspiel", warnt Peter Benz von der technischen Prävention des Stuttgarter Landeskriminalamtes. "Den besten Schutz bieten einbruchhemmende Fenster, Rollläden, Haus-, Balkon- und Terrassentüren. Zu erkennen sind sie an besonderen Siegeln". Qualitativ hochwertige, einbruchhemmende Produkte sind zum Beispiel mit dem VdS-Siegel versehen. Oft ist das Siegel zusätzlich mit einer Skala aus ein bis drei Sternen versehen. Je mehr Sterne das Siegel ausweist, desto besser ist die Schutzklasse des jeweiligen Produkts.

Einfacher Klopftest entlarvt unsichere Türen

Ob man seine Haus- oder Wohnungstür mit besonderen Maßnahmen gegen Einbruch sichern sollte, kann man laut Benz ganz einfach selbst testen. "Klingt die Tür beim Klopfen hohl und ist leicht aus den Angeln zu heben, ist ein zusätzlicher Einbruchschutz sinnvoll", rät der Experte. Das betreffe besonders Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern.

Einbruchhemmende Lösungen im Überblick:

Das Türschloss ist das Herz einer Tür. "Es sollte der Klasse 4 entsprechen, also einbruchhemmend sein", erklärt Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. "Schlösser mit Mehrfachverriegelung empfehle ich ab Klasse 3." Im Idealfall weisen sie sogar die Angriffswiderstandsklasse 2 auf, sind also bohrsicher. "Damit keine Nachschlüssel angefertigt werden können, gibt es Schließzylinder mit Sicherungskarte", ergänzt Tobias Enke, Sprecher der Initiative für aktiven Einbruchschutz "Nicht bei mir!".

Zudem sei ein Schutzbeschlag notwendig, der den Schließzylinder eng umschließt und von innen stabil verschraubt ist. Er schützt den Profilzylinder und das Einsteckschloss. Idealerweise verfügt er über eine zusätzliche Zylinderabdeckung. "Ist das nicht der Fall, muss der Zylinder mit dem Schutzbelag außen bündig mit maximal drei Millimetern abschließen", erklärt Schmidt. "Der Profilzylinder sollte dann mit einem sogenannten Ziehschutz ausgestattet sein."

Querriegelschloss schützt sehr gut

Wird die Tür außerdem durch ein Querriegelschloss gesichert, sei ein weiteres Nachrüstung in der Regel nicht erforderlich, erklärt Schmidt. "Wichtig dabei ist, dass der Schließkasten im Mauerwerk fest verankert und der Zylinder durch eine Schutzrosette, am besten mit zusätzlicher Zylinderabdeckung, geschützt wird." Angebracht wird das Schloss etwa 30 Zentimeter unterhalb des Hauptschlosses, "weil die meisten Angriffe diesem Türbereich gelten", sagt Enke.

Sperrbügel lässt Türschloss einen Spalt breit öffnen

Ein Kastenschloss mit Sperrbügel wird auf der Türinnenseite montiert und im Mauerwerk verankert - es erhöht so die Sicherheit der Tür. "Ist die Tür spaltbreit geöffnet, verhindert der Sperrbügel das Aufstoßen", erläutert Schmidt.

Türrahmen muss stabil sein

"Jede Tür ist nur so sicher wie ihr schwächstes Teil", betont Enke. Oft sei dies der Türrahmen. "Ist er instabil, also nicht fest mit dem Mauerwerk verbunden, lässt er sich leicht aufhebeln." Um ihn zu sichern, gibt es spezielle Schließbleche. "Sie werden mehrfach im Mauerwerk verankert und sollten drei Millimeter stark sein", erläutert Schmidt. Ebenso lässt sich der sogenannte Bandbereich der Tür, die Scharnierseite, verstärken. "Hierfür gibt es spezielle Bändersicherungen, die ebenfalls ins Mauerwerk greifen."

Schwaches Türblatt ist kein Hindernis

Eine Schwachstelle ist auch das Türblatt. "Ein schwaches Türblatt sollte unbedingt verstärkt oder besser gegen ein massives ausgetauscht werden - etwa eine 40 Millimeter starke Vollholztür", empfiehlt Schmidt.

Welcher Türspion sich eignet

Auch der Türspion lässt sich nachrüsten. "Verwendet werden sollten dabei ausschließlich Weitwinkel-Spione", rät Enke. Auch wichtig: Der Bereich vor der Tür sollte immer gut beleuchtet sein, etwa mit Hilfe eines Bewegungsmelders.

Auf Nebeneingänge achten

Sofern eine Nebeneingangstür vorhanden ist, sollte man ihre Widerstandsfähigkeit der der Eingangstür anpassen. "Wirkungsvoll nachrüsten kann man diese durch ein Querriegelschloss, massive Schubriegel, starke Vorlegestangen aus Holz oder Profilstahl im oberen und unteren Türdrittel", zählt Schmidt auf. Handelt es sich dabei jedoch um eine Brandschutztür, dürfen nachträglich so gut wie keine Veränderungen vorgenommen werden. Die Lösung: "Zahlreiche Hersteller bieten sogenannte Multifunktionstüren an, die sowohl die Anforderungen des Brandschutzes wie auch der Einbruchhemmung erfüllen", erklärt der Experte.

Einbruchschutz, der nichts kostet

Es gibt auch Möglichkeiten, sich gegen Einbrecher zu schützen, die nichts kosten. "Man sollte Türen immer zweimal abschließen, auch wenn man nur kurz weg ist", empfiehlt LKA-Spezialist Belz. Außerdem erleichtern Aufstiegshilfen einen Einbruch. Oft benutzen Einbrecher Mülltonnen, Gartenmöbel, Leitern oder Rankgerüste für Kletterpflanzen, um auf einen Balkon oder das Garagen- beziehungsweise Carportdach zu gelangen. Von dort steigen sie im ersten Stock eines Gebäudes ein.

Mülltonnen sollten deshalb nicht frei zugänglich sein, sondern möglichst in einem abschließbaren Raum verstaut werden. Dasselbe gilt für Leitern. Wer beispielsweise das Reinigen seiner Dachrinnen unterbricht, um am nächsten Tag weiterzumachen, sollte die Leiter in der Zwischenzeit wegschließen.

Außerdem sollten Fenster und Fenstertüren beim Verlassen von Haus oder Wohnung stets geschlossen werden. Ein gekipptes Fenster stellt auch für wenig versierte Einbrecher kaum eine Hürde dar. Besonders gefährdet sind Erdgeschoss und Souterrain. Doch auch alle Fenster, die über Balkone, flache Dächer, Terrassen, Anbauten, Garagen- oder Vordächer erreichbar sind, können leicht zur Einstiegsstelle für Einbrecher werden.

Licht ist ein guter Einbruchschutz

Licht kann vor Einbrechern schützen. Deshalb ist es empfehlenswert, gefährdete Bereiche wie die Haustür, Seiten- und Hintereingänge abends und nachts auszuleuchten. Bewährt haben sich Lampen mit Bewegungsmelder.

Aufmerksame Nachbarschaft macht es Einbrechern schwerer

Auch ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn kann zum Einbruchschutz beitragen. Informieren Sie sich gegenseitig über verdächtige Personen oder das Auftauchen sogenannter in der Nachbarschaft. Das sind unscheinbare Zeichen, die organisierte Einbrecherbanden hinterlassen, um mögliche Zielobjekte zu kennzeichnen.

Zum Einbruchschutz während des Urlaubs Anwesenheit vortäuschen

Während der Ferien haben Einbrecher Hochsaison. Über Einträge in sozialen Netzwerken wie Facebook oder die Beobachtung von Gebäuden finden sie heraus, welche Häuser oder Wohnungen verwaist sind. Geben Sie Ihre Urlaubsreise also nicht öffentlich bekannt und versuchen Sie, in Ihrer Wohnung für die Dauer Ihrer Reise Anwesenheit vorzutäuschen.

Zeitschaltuhren steuern Licht und Rollläden. Alternativ kann man einen Nachbarn bitten, abends die Rollläden zu schließen. Wichtig ist es auch, einen überquellenden Briefkasten zu vermeiden. Hier können Nachbarn oder Bekannte helfen. Eine abonnierte Tageszeitung sollte man für die Dauer der Urlaubsreise abbestellen.

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