Wasser sparen: Bis zu 60 Prozent weniger verbrauchen und zahlen
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Die gängigen Tricks zum Wassersparen sind Ihnen bekannt. Doch wie viel weniger verbrauchen Sie dabei wirklich? Und wie viel Geld sparen die Methoden jeweils?
Das Wichtigste im Überblick
Klar, die Spartaste der Toilette oder der wassersparende Duschkopf senken den Wasserverbrauch deutlich. Haben Sie sich aber schon einmal ausgerechnet, wie viel diese und andere Maßnahmen wirklich bringen?
Beim Duschen
- Lassen Sie beim Duschen das Radio laufen und versuchen Sie, nur ein Lied lang unter der Dusche zu stehen. In der Regel sind das zwei bis drei Minuten – anstatt acht Minuten, die sonst Durchschnitt sind. Durch diesen Trick können Sie Ihre Duschkosten um über 50 Prozent reduzieren.
- In Euro gerechnet wären das etwa 0,13 Euro pro Duschgang anstatt 0,35 Euro. Aufs Jahr gerechnet ergibt das 47,41 Euro anstatt 126,44 Euro.
- Zusätzlich können Sie einen wassersparenden Duschkopf verwenden.
Wohlfühlfaktor erhöhen
Auch wenn Sie nur kurz duschen, können Sie – wenn Sie möchten und es möglich ist – mit einem Abflussstopfen oder Badewannenstöpsel den Abfluss Ihrer Dusche verschließen. Dadurch sammelt sich das verwendete warme Wasser in der Duschwanne, was ein wohligeres Gefühl beim Duschen vermitteln kann. Zudem kühlt Ihr Körper aufgrund der gewärmten Füße weniger aus, wenn Sie während des Einseifens das Wasser ausgestellt haben.
Beim Zähneputzen
- Benutzen Sie einen Zahnputzbecher.
- Durchschnittlich werden beim Zähneputzen bis zu 30 Liter Wasser verbraucht – wer während der gesamten Zahnpflege den Wasserhahn aufdreht, lässt sogar bis zu 40 Liter und somit bares Geld im Abfluss verschwinden. In einen Zahnputzbecher passen maximal 250 Milliliter. Inklusive Ausspülen des Bechers – wenn nötig – kommen Sie so auf gerade mal einen Liter Wasser.
- An Kosten ergeben sich so 0,13 Euro für einmal Zähneputzen. Wer einen Zahnputzbecher verwendet, gibt maximal 0,004 Euro aus. Aufs Jahr gerechnet sind das 2,92 Euro anstatt 94,83 Euro.
Wasserkosten
Ein Kubikmeter Wasser kostet in etwa 4,33 Euro (Trinkwasserentgelt plus Abwasserentgelt). Folglich liegen die Kosten für einen Liter Wasser bei 0,00433 Euro (0,04 Cent).
Beim Toilettengang
Die Wasserspartaste bei der Toilette ist ein echter Kostensenker. Allerdings sollte sie nicht zu exzessiv verwendet werden. Warum, lesen Sie weiter unten.
- Bei modernen Spülkästen werden pro Spülgang sechs bis neun Liter Wasser durch die Rohre geschickt. "Abhängig vom Spülgut kann die Wassermenge sogar auf drei Liter reduziert werden", so das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
- Laut Umfragen gehen Personen mit einer gesunden Blase bis zu achtmal am Tag zur Toilette. Beim Stuhlgang ist die Zahl etwas diverser. Sie reicht von dreimal täglich bis zu alle drei Tage und hängt vor allem von der Ernährungsweise ab – mehr dazu erfahren Sie hier. Dabei werden jeweils etwa neun Liter Wasser verbraucht. Folglich ergibt sich ein Wasserverbrauch bei der Toilette von etwa 66 Litern am Tag. Das macht somit etwa 0,29 Euro am Tag aus und 104,31 Euro im Jahr. Reduzieren Sie die Spülmenge nach dem Urinieren auf drei Liter, kostet Sie das nur noch 0,14 Euro am Tag und 52,16 Euro im Jahr.
- Achtung: Verwenden Sie die Wasserspartaste nicht zu häufig. Sonst kann das Abflussrohr verstopfen – mehr dazu erklärt Ihnen dieser Artikel.
Beim Abwasch
Die Spülmaschine reinigt das Geschirr in der Regel wassersparender als der Abwasch per Hand. Bei der zweitgenannten Methode können Sie den Wasserverbrauch jedoch deutlich senken und somit mehr Wasser und Geld als der Geschirrspüler sparen.
- Verwenden Sie zum Abwaschen eine Spülschüssel. Deren Fassungsvermögen liegt durchschnittlich bei vier bis sechs Liter – das sind bis zu 80 Prozent weniger als eine gängige Küchenspüle. Zusätzlich können Sie auf das Nachspülen unter fließendem Wasser verzichten. Sammeln Sie stattdessen das gereinigte Geschirr. Schütten Sie das gebrauchte Spülwasser in einen extra Eimer, es kann dann für die Toilettenspülung verwendet werden. Nun kommt frisches, kaltes und klares Wasser in die Spülschüssel. In diese tauchen Sie dann nach und nach das gereinigte Geschirr, um mögliche Spülmittelreste zu entfernen.
Extra-Tipp
Übrig gebliebenes, erhitztes Wasser aus dem Wasserkocher können Sie in einer Abwaschschüssel sammeln, in der bereits dreckiges Geschirr steht. Geben Sie hier nur etwas Spülmittel hinzu und gießen Sie dann das warme Restwasser hinein. So kann das Geschirr einweichen und Sie verschwenden kein Wasser.
Beim Warmwasser
Nicht immer sollte auf warmes Wasser verzichtet werden – beispielsweise beim Abwaschen, Duschen oder Baden. Doch beim Zähneputzen oder Händewaschen ist das erhitzte Nass nicht immer nötig. Alleine diese Umstellung kann die Kosten für einmal Zähneputzen von 0,52 Euro auf 0,13 Euro senken – abhängig von der Art der Wassererwärmung und der Schüttmenge des Wasserhahns.
Weitere Tipps
Darüber hinaus können Sie noch folgende Tricks anwenden:
- Drehen Sie den Wasserhahn zu, während Sie Ihre Hände einseifen.
- Reparieren Sie tropfende oder undichte Wasserhähne und Spülkästen.
- Duschen Sie, anstatt zu baden.
- Laut Verbraucherzentrale sind beim Waschbecken thermostatische sowie Einhebel-Mischer wasser- und energiesparender als Zwei-Griff-Armaturen.
- Verwenden Sie das Eco-Programm Ihrer Waschmaschine und Ihres Geschirrspülers.
- Beladen Sie die Waschmaschine und den Geschirrspüler optimal.
- Greifen Sie beim Putzen zum Eimer mit Wasser. Säubern Sie darin Ihre Lappen, Schwämme und Co. Das spart wesentlich mehr Wasser, als hierfür fließendes Wasser aus dem Hahn zu verwenden. Das Spülwasser können Sie dann für die Toilettenspülung verwenden.
- Nehmen Sie zum Kochen von Nudeln und Kartoffeln nur so viel Wasser, wie Sie wirklich brauchen. Und verwenden Sie dafür einen Topf, der nicht zu groß ist – denn je größer der Topf, desto mehr Wasser benötigen Sie, damit zum Beispiel die Knollen vollständig bedeckt sind.
- Kochen Sie nur so viel Wasser auf, wie Sie für Ihren Tee benötigen.
- Ein Rasen, dessen Halme etwas höher sind, muss seltener gegossen werden. Denn die Halme schützen den Boden mehr vor dem Austrocknen als ein häufig gemähter Rasen. Extra-Tipp: Für die Gartenarbeit sollten Sie Regenwasser anstatt Trinkwasser verwenden.
- Anstatt des Hochdruckreinigers können Sie zu einem Eimer Wasser und einer Scheuerbürste oder Wurzelbürste greifen.
Wichtig ist es, es nicht mit dem Wassersparen zu übertreiben. Zwar schonen Sie damit die Umwelt und Ihren Geldbeutel. Bei einem zu geringen Durchfluss werden allerdings die Abwasserrohre nicht ausreichend gespült. Es kann somit eher zu verstopften Leitungen kommen. Und: Es kann sein, dass es aus dem Abfluss unangenehm riecht, da geruchsbildende Bakterien und Viren nicht ausreichend entfernt werden.
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) (bmuv.de): "Wasser sparen"
- Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen "Warmwasser im Alltag sparen"
- Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen "Duschrechner"
- energis.de "An welchen Stellen kann man im Haushalt Wasser sparen?"
- Frankfurter Rundschau (fr.de) "Sparen beim Wasserverbrauch"