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Schädlinge im Garten wirksam bekämpfen: Tipps gegen die nervigsten Schädlinge


Schnecken, Mäuse & Co.
Wie Sie die nervigsten Schädlinge im Garten bekämpfen

Von t-online, jb

Aktualisiert am 05.07.2021Lesedauer: 5 Min.
Fraßschäden: Raupen, Schnecken und andere Schädlinge hinterlassen oft große Löcher an Blättern und anderen Pflanzenteilen.Vergrößern des BildesFraßschäden: Raupen, Schnecken und andere Schädlinge hinterlassen oft große Löcher an Blättern und anderen Pflanzenteilen. (Quelle: shishir_bansal/getty-images-bilder)
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Angefressenes Obst, welke Blätter und verkümmerte Triebe: Schädlinge hinterlassen im Garten deutliche Spuren. Mit einfachen Mitteln lassen sich Schnecken, Blattläuse, Buchsbaumzünsler und Dickmaulsrüssler leicht bekämpfen.

Sie sind klein, vermehren sich oft rasant und können sich im Garten zur ernsthaften Bedrohung für fast alles, was dort wächst, entwickeln: Gartenschädlinge. Die Tiere haben einen nahezu unstillbaren Appetit. Die bekanntesten unter den Schädlingen sind Schnecken. Doch auch andere Kriech-, Schleich- und Krabbeltiere treiben in deutschen Gärten ihr Unwesen: Blattläuse lassen die Pflanzen verkümmern, Maulwürfe machen den Rasen unansehnlich. Damit die lästigen Tiere nicht die Oberhand in Ihrem Garten gewinnen, haben wir einige Tipps zusammengestellt, wie Sie die nervigsten Schädlinge im Garten bekämpfen oder vertreiben können.

Schnecken können die Ernte zerstören

Schnecken sind zwar langsam, können sich aber im Garten zur ernsthaften Bedrohung für fast alles, was dort wächst, entwickeln. Besonders die dicken und schleimigen Nacktschnecken haben einen nahezu unstillbaren Appetit – vor allem die Arten Gartenwegschnecke (Arion distinctus) und Spanische Wegschnecke (Arion lustinaicus). Sie fressen die Wurzeln von Pflanzen, aber auch Wurzelgemüse und Blattgemüse direkt an. Für Hobbygärtner ist das mehr als ärgerlich.

Info
Nicht alle Schnecken richten im Garten große Schäden an. Es gibt auch Nützlinge unter ihnen. Dazu zählt beispielsweise die Tigerschnecke.

Wirksame Mittel gegen Schnecken

Gegen die schleimigen Tiere hilft nur eine Kombination mehrerer Methoden.

  1. Gehen Sie abends mit Handschuhen und einem Eimer bewaffnet durch den Garten und pflücken Sie die Nacktschnecken von den Pflanzen ab. Zusätzlich können Sie den Tieren eine Falle stellen. Tränken Sie dazu Leinen-, Baumwoll- oder Jutesäcke mit ausreichend Wasser und legen diese in die Beete. In diesen nassen Säcken zum Beispiel sammeln sich die Tiere tagsüber und lassen sich leicht entsorgen.
  2. Den hartnäckigsten Schnecken können Sie mit Schneckenkorn den Garaus machen: Die Tiere werden angelockt, fressen das Korn und sterben. Aber Vorsicht! Für Hunde und Katzen ist das Gift genauso gefährlich. Eine Alternative sind spezielle Schneckenzäune, mit denen Sie ihre Beete schützen können. Manche Schneckengegner legen sich indische Laufenten zu. Für die sind Nacktschnecken eine Leibspeise.
  3. Eine weitere Maßnahme gegen die Schnecken ist eine gute Bodenpflege. Dazu gehört beispielsweise auch regelmäßiges Umgraben und Auflockern. Dadurch verhindern Sie Hohlräume im Boden: In diese legen Schnecken gerne ihre Eier ab. Jungtiere nutzen diese Räume als Versteck.

Schnecken als Schädling
Schädling erkennen
Lochfrass an Blättern, Wurzeln, Gemüse
Folge durch den Befall
Ertragsminderung der Ernte
Unansehnliches Gemüse
Welke Pflanzen
Schädling bekämpfen
Weichtiere aufsammeln
Regelmäßige Bodenbearbeitung
Schneckenzaun, Schneckenkorn

Bierfalle lockt Schnecken überhaupt erst an

Viele schwören im Kampf gegen die Schnecken auch auf ein altes Hausmittel: die Bierfalle. Ein Gefäß wird mit Bier gefüllt, welches die Tiere anlocken und ertränken soll. Diese Methode ist jedoch nicht sonderlich effektiv. Der Alkohol, der den Schnecken zu schaffen macht, verfliegt sehr schnell. Außerdem gelingt es manchen Tieren doch, aus der Falle zu entkommen. Und: Der verlockende Duft des Bieres kann sogar noch mehr Nacktschnecken aus der Nachbarschaft anziehen.

Blattläuse saugen Pflanzen den Lebenssaft aus

Blattläuse lieben den Frühling. Bei warmem und trockenem Wetter laufen Sie zu Höchstformen auf und vermehren sich explosionsartig. Sie sind nicht weniger hungrig als Schnecken und saugen den Pflanzen den Lebenssaft aus.

Blattläuse bekämpfen

Bevor Sie zur chemischen Keule greifen, können Sie eine mildere Methode probieren. Natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Florfliegenlarven fressen die Blattläuse auf. Mittlerweile können Sie im Fachhandel sogar Käfereier kaufen, aus denen dann die Marienkäfer schlüpfen.

Tipp
Achten Sie beim Kauf von Käfereiern auf heimische Arten. Denn invasive Tiere können dem heimischen Marienkäfer gefährlich werden.

Es ist sinnvoll, die Nützlinge schon vor dem Blattlausbefall im Garten anzusiedeln. Hausmittel wie Spülmittellösungen sind weniger effektiv. Einzelne Läuse überleben und vermehren sich dann erneut.

Mit der chemischen Keule gegen Blattläuse?

Wenn Sie doch zur Chemiekeule greifen wollen, sollten Sie sogenannte systemische Schädlingsmittel verwenden. Die werden direkt von der Pflanze aufgenommen und so überall verteilt. So haben auch versteckte Blattläuse keine Chance. In Kräuter- und Gemüsebeeten sollten Sie auf chemische Schädlingsbekämpfung verzichten, damit das Gift nicht in die eigenen Nahrungsmittel gelangt.

Blattläuse als Schädling
Schädling erkennen
Glänzende, klebrige Spur auf den Blättern
Sich einkrümmende Knospen, Triebe und Blüten
Schwarze, grüne oder braune Tierchen an der Pflanze
Folge durch den Befall
Pflanzen vertrocknen und verkümmern
Missgebildetes Gemüse
Übertragung von Baumkrebs
Höhere Anfälligkeit für Parasiten und Krankheiten
Schädling bekämpfen
Natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Florfliegenlarven

Nützlicher Helfer – die Ameise

So lästig Ameisen im Garten mit ihren meterlangen Straßen auch sein können: Sie gehören nicht zu den Schädlingen. Ohne sie wären große Teile der Natur karg und grau: Sie lockern mit ihren Gängen den Boden auf, sodass die Pflanzen leichter Wurzeln schlagen können. Außerdem tragen die fleißigen Insekten dazu bei, dass sich Samen schnell verbreiten. Daher sollten Sie milde mit den Tieren sein.

Allerdings ernähren sich Ameisen von den Ausscheidungen der Blatt- und Schildläuse, weshalb sie die Schädlinge an Rosen und anderen Pflanzen gegen andere Insekten verteidigen. Dadurch nimmt der Lausbefall zu. Auch die Ameisennester, die als kleine Erdhaufen im Garten verteilt sind, können stören.

Ameisen umleiten anstatt sie zu bekämpfen

Wenn Sie eine Ameisenstraße akut stört, können Sie sie mit Leimringen aus dem Fachhandel unterbrechen. Außerdem können Steinbeläge an den betroffenen Stellen helfen – die meiden Ameisen. Verwenden Sie kein Backpulver. Das Hausmittel dehnt sich im Körper der Insekten aus, sodass sie qualvoll verenden.

Ameisen als Schädling
Schädling erkennen
Ameisenstraße, fliegende Ameisen
kleine Erdanhäufungen
unter Umständen Nestbau im Isoliermaterial
Folge durch den Befall
Vermehrter Blatt- und Schildlausbefall an Pflanzen
Schädling bekämpfen
Leimringe

Natürliche Feinde gegen Dickmaulrüssler

Ausgewachsene Dickmaulrüssler sind nachtaktive Käfer und ernähren sich hauptsächlich von Blättern, Knospen und jungen Trieben. Mit ihren Mäulern können Sie innerhalb kurzer Zeit große Mengen vertilgen und den Pflanzen übel zusetzen. Auch ihre Larven sind tückisch: Während sie noch verpuppt in der Erde liegen, fressen sie junge und saftige Wurzeln.

Bei Dickmaulrüsslern helfen oft nur Nematoden

Es gibt eine natürliche Methode gegen die Käferplage: sogenannte parasitierende Nematoden. Das sind winzige Fadenwürmer, die ihre Eier in die Käferlarven legen und sie anschließend von innen auffressen. Im Fachhandel bekommen Sie Nematoden in einem Tongranulat, das Sie im Verhältnis 1:50 mit Wasser mischen und direkt auf die entsprechenden Flächen sprühen. Dabei hilft ein spezielles Dosiergerät, das Sie an den Gartenschlauch anschließen können.

Dickmaulrüssler als Schädling
Schädling erkennen
Fraßschäden an Blättern und anderen Pflanzenteilen
kleine, weiße Larven in der Erde
Folge durch den Befall
Welke, verkümmerte Pflanzen
Schädling bekämpfen
Nematoden

Buchsbaumzünsler fressen Hecken kahl

Bäume – vor allem Buchsbäume – schädigt der Buchsbaumzünsler und kann damit zur echten Plage im Garten werden. Die etwa fünf Zentimeter lange Raupen des Kleinschmetterlings fressen vor allem immergrüne Hecken kahl. Ein Befall beginnt etwa ab Ende März oder Anfang April.

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Gefräßige Raupe bekämpfen

Gegen den Buchsbaumzünsler helfen oft nur Schädlingsbekämpfungsmittel. Experten des Technologiezentrums Augustenberg empfehlen biologische Spritzmittel auf Basis der Sporen des Bakteriums Bacillus thuringiensis subsp. kurstaki. Besprühen Sie mit dem Mittel Mitte April und Mitte Juli Ihre Hecken.

Wer nicht auf biologische Spritzmittel setzen möchte, kann die Tiere mit einem starken Wasserstrahl abspritzen. Anschließend müssen die Raupen dann per Hand aufgesammelt und in einer luftdichtverschlossenen Tüte im Restmüll entsorgt werden. Darüber hinaus sollten Sie den Buchsbaum im Herbst stark zurückschneiden. So können Sie eventuelle Nachkömmlinge, die sich in der Hecke eingenistet haben, entfernen.

Buchsbaumzünsler als Schädling
Schädling erkennen
Kahlgefressene Hecken
Folge durch den Befall
Welke, verkümmerte immergrüne Hecken
Schädling bekämpfen
Biologische Spritzmittel
Manuelles Aufsammeln der Raupen
Radikaler Rückschnitt im Herbst

Wühlmäuse mit der klassischen Mausefalle bekämpfen

Bei Mäusen scheiden sich die Geister. Der eine findet sie possierlich, der andere ekelt sich vor ihnen. Fest steht jedoch, dass sie im Garten große Schäden anrichten können. Wühlmäuse sind nicht nur äußerst aktiv und knabbern fleißig an Baumrinden, Wurzeln oder Gemüse, sie sind auch sehr vermehrungsfreudig. Bis zu 40 Nachkommen hat eine Wühlmaus pro Jahr.

Wühlmäuse mit Lebendfallen loswerden

Am wirksamsten gegen die kleinen Wühler sind klassische Mausefallen, die man im Fachhandel kaufen kann. Gemüse wie Möhren oder Sellerie eignen sich als Köder. Tierfreundlicher sind Lebendfallen – eine aufwendige Alternative. Um Pflanzen vor Wühlmausfraß zu schützen, helfen Wurzelkörbe oder Metalldrähte aus dem Fachhandel.

Wühlmäuse als Schädling
Schädling erkennen
Fraßschäden an Baumrinden, Wurzeln, Gemüse
Folge durch den Befall
Materialschäden
Ernteschäden
Schädling bekämpfen
Lebendfalle für Mäuse

Der Maulwurf steht unter Naturschutz

Maulwürfe graben gern den ganzen Garten um und werfen dabei eine Menge Hügel auf. Auch wenn das unschön aussieht, nützlich sind die Tiere allemal: Sie lockern den Boden und fressen Würmer und Käfer wie Engerlinge und Schnecken, anstatt sich an Zierpflanzen oder Gemüse gütlich zu tun. Wenn Sie das Tier trotzdem stört, sollten Sie ihn auf natürliche Weise vertreiben. Denn Maulwürfe stehen unter Naturschutz.

Maulwürfe mit natürlichen Mitteln bekämpfen

Mottenkugeln und auch Molke können den Maulwurf vertreiben. Einfach in die Höhleneingänge legen beziehungsweise schütten. Auch Knoblauch können Sie auf diese Weise anwenden, um die Tiere loszuwerden. Eine andere Möglichkeit: Im Gartenfachhandel gibt es spezielle Lebendfallen, mit denen Sie das Tier fangen und an einem geeigneten Ort wieder aussetzen können. Wir verraten Ihnen gute Tipps, wie Sie Maulwürfe ganz ohne Gift vertreiben können.

Maulwürfe als Schädling
Schädling erkennen
Erdhügel im Garten
Folge durch den Befall
Unansehnlicher Rasen
Schädling bekämpfen
Mottenkugeln

Eine weitere Methode, Schädlinge im Garten zu bekämpfen, sind Nützlinge. Dazu zählen beispielsweise Marienkäfer, Vögel, Igel und Fledermäuse. Mit einem naturnahen Garten können Sie diese natürlichen Schädlingsbekämpfer in Ihren Garten locken.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gartenakademie
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