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Lupinen pflanzen: So wächst die Staude prächtig


Wahre Alleskönnerin
Lupine: Warum sie in keinem Garten fehlen sollte

Von t-online, ron

Aktualisiert am 31.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus): Sie blüht von Mai bis August.Vergrößern des BildesVielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus): Sie blüht von Mai bis August. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Ihre dichten, rispenähnlichen Blütenstände sind etwas ganz Besonderes. Dabei punktet die Lupine neben äußerer Schönheit zudem mit inneren Werten. Denn der Samen einer Lupinensorte gilt als Soja des Nordens.

In einen klassischen Bauerngarten gehört neben Rittersporn, Fetthenne oder Stockrose immer auch die Lupine (Lupinus). Die mehrjährige Pflanze zählt zu den Beetstauden, die als pflegeleicht gelten. Daneben ist die Lupine ausgesprochen dekorativ – und verfügt über eine Reihe besonderer Eigenschaften, die sie zu einer wahren Alleskönnerin im Garten macht.

Standort: Sonnig und nährstoffarmer Boden

Obgleich die Lupine keine allzu hohen Ansprüche an Licht und Boden hat, wächst sie dennoch an sonnigen Plätzen üppiger als im Halbschatten. Zudem gedeiht die Staude besser in nährstoffärmeren, mageren als in sogenannten fetten Böden.

Unser Tipp
Der Boden sollte nicht gedüngt werden; erlaubt ist allenfalls etwas Kompost.

Pflanzen oder aussäen

Am besten pflanzen Sie die Stauden im Frühling, weil sie im Herbst oft nicht richtig anwachsen. Möchten Sie Lupinen aussäen, bietet sich der Zeitraum von April bis Ende Mai an. Beachten Sie aber, dass diese Exemplare nicht im ersten, sondern zumeist erst im zweiten Jahr blühen.

Pflegetipp: Zurückschneiden – oder nicht?

Die Pflanze bildet reichlich Lupinensamen, deren Wurfweite bis zu sieben Metern betragen kann. Die neuen Schösslinge können die Mutterpflanze leicht überwuchern. Daher sollten Sie die Blüten vor der Samenbildung entfernen. Ein generelles Zurückschneiden von Lupinen, beispielsweise im Herbst, ist aber nicht unbedingt notwendig.

Unser Tipp
Wenn Sie alle verwelkten Blüten laufend entfernen, blüht die Lupine im Herbst häufig noch ein zweites Mal.

Lupine als Bodenverbesserin

Was die Lupine neben ihrer Blütenform so besonders macht, ist ihre Fähigkeit, das Erdreich zu verbessern, da sie dem Boden Stickstoff zuführt. An den Wurzeln befinden sich nämlich sogenannte Boden- oder Knöllchenbakterien (Rhizobien). Diese können den Stickstoff binden, den die Pflanze aus der Luft aufgenommen hat und geben ihn an den Boden ab. Die Bodenqualität wird verbessert.

Vermehren: Wurzel teilen oder Stecklinge ziehen

Wenn Sie Lupinen nicht durch Aussaat vermehren möchten, eignen sich auch zwei andere Methoden. Entweder Sie teilen mit dem Spaten die Wurzel von älteren Stauden und setzen diese an einen weiteren Platz in Ihrem Garten.

Oder Sie ziehen neue Lupinen aus Stecklingen – was allerdings ein wenig aufwändiger, aber machbar ist. Für diese Methode werden sogenannte Basalstecklinge geschnitten. Das sind nicht blühende Seitentriebe, die im Frühjahr in der Mitte der Mutterpflanze austreiben:

  • Schneiden Sie die Basalstecklinge, sobald sie zehn Zentimeter lang sind.
  • Pflanzen Sie diese in ein Anzuchtgefäß mit Anzuchterde.
  • Setzen Sie die Pflänzchen nach circa sechs Wochen in Einzeltöpfe um.
  • Im Herbst können Sie die Lupinen ins Freibeet im Garten setzen.

Sind Lupinen winterhart?

Mehrjährige Lupinen sind robuste, winterharte Stauden, die im Freiland auch starken Frost unbeschadet überstehen. Nur Lupinen im Topf sollten Sie vor Minustemperaturen schützen:

  • Stellen Sie das Pflanzgefäß auf eine Styroporplatte. So wird der Topf vom kalten beziehungsweise gefrorenen Erdboden getrennt.
  • Decken Sie die Topferde mit immergrünen Zweigen ab, zum Beispiel von Nadelbäumen.
  • Umwickeln Sie das Pflanzgefäß mit Gartenvlies oder ähnlichem schützendem Material.

Sind Lupinen giftig?

Ja, giftige Pflanzenteile sind der Samen und das Kraut der Vierblättrigen oder Stauden-Lupine (Lupinus polyphyllus). Die Teile enthalten sogenannte Alkaloide. Das sind pflanzliche Wirkstoffe, die der Lupine als Fressschutz dienen und das Wachstum regulieren. Nach dem Verzehr dieser Pflanzenteile können laut der Informationszentrale gegen Vergiftungen folgende Symptome beim Menschen auftreten:

  • allgemeine Unruhe
  • Blässe
  • Schwitzen
  • Zittrigkeit
  • Erbrechen

Zudem wurden in Einzelfällen Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und Lähmungen festgestellt. Diese können unter bestimmten Umständen zu einem Atemstillstand führen.

Als Erste-Hilfe-Maßnahmen empfiehlt die Informationszentrale reichlich Flüssigkeit zu trinken, zum Beispiel Wasser oder Saft. Ein Arzt sollte umgehend kontaktiert werden. Dieser entscheidet, ob die Einnahme von Aktivkohle – auch als medizinische Kohle bekannt – notwendig ist.

Lupinen essen: Eiweißreiche Ernährung mit Süßlupinen

Mittlerweile ist es gelungen, sogenannte Süßlupinen zu züchten. Deren Samen sind essbar. Dazu gehören folgende Arten:

  • Gelbe Lupine (Lupinus luteus)
  • Blaue oder Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius)
  • Weiße Lupine (Lupinus albus)

Zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden zum Beispiel die Samen der Blauen Süßlupine. Ihnen wird eine große Zukunft in der Nahrungsmittelindustrie vorausgesagt. Ein Grund: Sie lassen sich ähnlich wie Sojabohnen zu Mehl und tofuartigen Produkten verarbeiten und werden von glutenintoleranten Personen vertragen.

Sind Lupinen bienenfreundlich?

Auf jeden Fall, weil sich in den Blüten der Sommerstaude Pollen und Nektar befinden. Insekten wie Bienen und Schmetterlinge können dadurch in Ihren Garten gelockt werden. Auch eignet sich die Pflanze als Grünfutter für viele Nutz- und Haustiere.

Pflanzen-Steckbrief

Lupine (Lupinus)
Standort sonnig bis halbschattig
Boden nährstoffarm, mager
Pflanzen/Aussäen Frühling
Pflegetipp Schneidet man verwelkte Blüten laufend zurück, blüht die Pflanze im Herbst ein zweites Mal.
Vermehren Lupinensamen aussäen, Wurzel teilen, Stecklinge ziehen
Überwintern winterhart (Freibeet), bedingt winterhart (Topf)
Besonderheiten Die Vierblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus) ist giftig. Die Samen der Süßlupine (Lupinus angustifolius, Lupinus luteus, Lupinus albus) sind dagegen essbar.
Verwendete Quellen
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