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Koniferen schneiden und pflegen: Das ist zu beachten


So retten Sie vertrocknete Koniferen im Garten

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Aktualisiert am 24.06.2021Lesedauer: 5 Min.
Lebensbaum (Thuja): Braune Nadeln sind manchmal die Folge von zu viel Sonne und Trockenheit.Vergrößern des BildesLebensbaum (Thuja): Braune Nadeln sind manchmal die Folge von zu viel Sonne und Trockenheit. (Quelle: Gottfried Czepluch/imago-images-bilder)
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Lebensbaum, Wacholder, Eibe: Immergrüne Koniferen setzen das ganze Jahr farbliche Akzente im Garten. Zudem haben sie sich als Sichtschutz bewährt. Doch was tun, wenn sich die Nadeln braun färben?

Die charakterstarken Nadelholzgewächse sind aus Vor- und Schrebergärten nicht mehr wegzudenken. Koniferen sind vor allem deshalb beliebt, weil sie immergrün und ausgesprochen pflegeleicht sind. Zudem gelten sie als robust und finden sowohl als einzeln stehender Baum oder Strauch als auch als Bodendecker Verwendung.

Die meisten Arten sind winterhart und behalten auch in einem klirrend-kalten Dezember ihre Nadeln. Exotische Koniferen sind vereinzelt nicht winterhart und müssen während der kalten Jahreszeit in eine geschützte Umgebung gebracht werden.

Klassifizierung von Koniferen

Koniferen stellen in der Botanik die größte Ordnung innerhalb der Klasse der nacktsamigen Pflanzen dar. Dabei handelt es sich in der Regel um immergrüne Pflanzen, deren Blätter als Nadeln ausgebildet werden. Im Volksmund sind Koniferen auch als "die Kiefernartigen" bekannt. Der Botaniker spricht derweil von "Coniferales" und "Pinales".

Sind Zypressen auch Koniferen?

Ja, Zypressengewächse (Cupressaceae) sind eine Pflanzenfamilie innerhalb der Koniferen. Die Zypressengewächse setzen sich wiederum aus sogenannten Unterfamilien zusammen, zu denen bekannte Gattungen und Arten zählen.

Zur Gattung der Scheinzypressen (Chamaecyparis) zählen fünf Arten, darunter Lawsons Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana). Hierzulande werden Zuchtformen dieser Art auch Gartenzypresse oder Kegelzypresse genannt.

Zudem gehört die Hinoki-Scheinzypresse (Chamaecyparis obtusa), wie ihr Name schon erahnen lässt, zu den Scheinzypressen. Als Zierpflanze für heimische Gärten und Parks heißt sie manchmal auch Muschelzypresse, Feuer-Scheinzypresse oder Zwergzypresse.

Standort: Licht und Boden

Die meisten Koniferen stellen an ihren Standort keine hohen Ansprüche. Der Platz im Garten sollte weder zu trocken noch zu feucht sein. In der Regel gedeihen die Nadelgehölze am besten an halb-schattigen und schattigen Plätzen. Sind sie den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt, können sich die Nadeln braun oder gelb verfärben.

Koniferen richtig schneiden

Wenn Sie Ihre Konifere in Form bringen möchten, sollten Sie diese regelmäßig aber behutsam schneiden. Wichtig ist, dass am Triebende immer noch grüne Nadeln verbleiben. Als optimaler Schnittzeitpunkt gilt der Hochsommer, das heißt: Ab Juli können Sie loslegen. Die meisten Koniferen wie der Lebensbaum (Thuja) benötigen zwei Mal im Jahr einen Schnitt. Andere Gehölze wie die Eibe (Taxus) sind langsam wachsend und sollten nur einmal jährlich verschnitten werden.

Unser Tipp
Wenn Sie Ihrem Nadelbaum keinen Formschnitt verpassen möchten, lassen Sie das regelmäßige Schneiden einfach weg. Hier reicht das Ausputzen: Dazu zählt, nur alle abgestorbenen oder vertrockneten Zweige herauszuschneiden.

So pflanzen Sie Koniferen

Nadelbäume werden im Spätherbst bis Ende Oktober gepflanzt. So bilden sie bis zum Winter noch genügend Wurzeln. Das sollten Sie berücksichtigen:

  • Achten Sie schon beim Kauf darauf, dass der Wurzelballen fest und feucht ist – so wächst er besser an.
  • Bereiten Sie vor dem Einpflanzen den Boden vor und reichern Sie diesen mit Kompost oder Rindenhumus an. Letzterer gilt als feinere Variante des Rindenmulchs und eignet sich besonders gut als Bodenverbesserer. Lehmböden ("schwere Böden") sollten Sie zusätzlich mit Sand versetzen.
  • Pflanzen Sie größere Koniferen, brauchen diese eine Stütze, zum Beispiel einen Pfahl. Dieser wird schräg am Wurzelballen vorbei in den Boden gestoßen.
  • Achten Sie darauf, dass das Pflanzloch mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen selbst.
  • Vergessen Sie das reichliche Anwässern nicht. Auch in den Wintermonaten sollten Sie das Gießen der neu gesetzten Koniferen nicht vergessen – allerdings nur an frostfreien Tagen.

Wann Koniferen Dünger brauchen

Koniferen werden nur in Maßen zwischen Frühjahr und Sommer gedüngt, zum Beispiel mit speziellem Koniferendünger. Es empfiehlt sich, Ende Februar zu beginnen und dann regelmäßig nach Herstellerangaben bis Mitte August zu düngen.

Treten bei Ihren Koniferen bereits gelbe Nadelspitzen auf, kann ein Mangel an Magnesium der Grund sein. Hier kann eine Blattdüngung mit Bittersalz (auch Epsom-Salz) helfen. Das gibt es im Baumarkt oder Pflanzen-Center. Und so gehen Sie vor:

  • Stellen Sie eine zwei- bis fünfprozentige Bittersalzlösung (200 bis 500 Gramm Bittersalz pro zehn Liter Wasser) her.
  • Sprühen Sie je nach Größe der Konifere einen halben bis einen ganzen Liter Lösung auf die Nadelblätter.
  • Achten Sie darauf, dass Sie möglichst alle Zweige gleichmäßig mit der Lösung bespritzen.

Unser Tipp
Koniferenhecken brauchen recht viele Nährstoffe, weil sich die einzelnen Pflanzen oft um die lebenswichtigen Stoffe streiten. Fügen Sie dem Boden im Frühjahr einen speziellen Langzeitdünger für Koniferen zu und düngen Sie bis zum Herbst nach Herstellerangaben nach.

Große und kleine Koniferen

Was Formen und Formate angeht, kennt die Natur bei Koniferen so gut wie keine Grenzen: Es gibt sehr kompakte Varianten für den Vorgarten sowie XXL-Koniferen, die eine Wuchshöhe von bis zu 40 Meter erreichen könnten (zum Beispiel die Gemeine Fichte und Rot-Kiefer).

Info
Der Mammutbaum, die größte Pflanze des Planeten, ist übrigens auch eine Konifere.

Einige Arten laufen schließlich nur im Sommer auf Hochtouren: Die Goldlärchen (Pseudolarix amabilis) gehören genauso dazu wie das chinesische Rotholz (Metasequoia glyptostroboides).

Für den Garteneinsatz eignen sich Klassiker wie die Gemeine Eibe (Taxus baccata), der Wacholder (Juniperus communis) sowie die Bechereibe (Taxus media) ganz besonders.

Im Kübel gedeihen Minisorten

Für Kästen, Kübel und Töpfe eignen sich besonders die Zwergformen der Koniferen, zum Beispiel

  • Zwergwacholder (Juniperus squamata)
  • Zwergfadenzypresse (Chamaecyparis pisifera)
  • Krummholzkiefer (Pinus mugo mughus)
  • Zuckerhutfichte (Picea glauca conica).

Sie verschönern so Balkone und Terrassen.

Unser Tipp
Als Frostschutz für Minisorten im Kübel eignen sich Kokosmatten oder Noppenfolien. Diese werden fest um den Topf gewickelt. An frostfreien Tagen sollte regelmäßig gegossen werden.

Braune Nadeln: Krankheiten und Schädlinge

So dekorativ Koniferen im Garten, auf Balkon oder Terrasse auch sind, so anfällig sind sie gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall. Darauf reagieren die immergrünen Gehölze zumeist damit, dass sich ihre Nadeln braun verfärben. Laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (NRW) können die Ursachen dafür aber vielfältig sein.

Falscher Standort

Meist spielen auch Standort und Pflege eine entscheidende Rolle. Der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis) reagiert zum Beispiel äußerst empfindlich auf Trockenheit. Ist der Boden nicht feucht genug, verfärben sich die Nadeln gelb und ganze Triebe vertrocknen. Um das zu vermeiden, sind Lebensbäume in trockenen Sommern ausreichend zu wässern. Aber auch im Winter können diese Koniferen verdursten. Lesen Sie hier, welche Pflanzen Sie in der kalten Jahreszeit gießen sollten.

Krankheiten

Welkende Triebe mit späterer Braunfärbung werden dennoch oft durch Pilze, Viren oder Bakterien hervorgerufen. Gerade Pilze setzen dem Lebensbaum, aber auch anderen Koniferen stark zu. Diese Pilzkrankheiten kommen am häufigsten vor:

  • Kabatina-Triebsterben (Kabatina thujae)
  • Nadelbräune (Didymascella thujina)
  • Wurzelfäule (Phytophthora cinnamomi)
  • Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea)
  • Hallimasch-Befall (Armillaria mellea)
  • Pestalotia-Triebsterben (Pestalotia funerea: kein Schadpilz, sondern ein Schwächeparasit)

Es ist ratsam, die Koniferen regelmäßig auf Schadpilze zu untersuchen. Kranke Triebe sollten umgehend zurückgeschnitten werden. Manchmal helfen auch ökologische Pflanzenschutzmittel, die einerseits die Pilze bekämpfen, andererseits aber nützliche Insekten und die Umwelt schonen.

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Schädlinge

Neben Krankheiten machen auch tierische Schädlinge den Koniferen zu schaffen. Folgende Insekten und Spinnentiere schwächen Lebensbaum, Wacholder und Co. besonders stark:

  • Thuja-Miniermotte (Argyresthia thuiella)
    Wenn sich die Triebspitzen bräunlich verfärben, sind die Raupen der Miniermotte bereits aktiv und fressen sich satt. Sie können den Befall reduzieren, wenn Sie die verfärbten Triebe rechtzeitig zurückschneiden.
  • Wacholder-Borkenkäfer (Phloeosinus thujae)
    Tritt vor allem nach extremen Trockenjahren auf. Die Brutstätten des Borkenkäfers sind an kleinen Bohrlöchern zu erkennen, aus denen zum Teil Harz und Bohrmehl austritt. Es ist ratsam, betroffene Äste auszuschneiden und stark befallene Koniferen gänzlich zu entfernen.
  • Baum- oder Rindenläuse (Cinara cembrae)
    Sie gehören zur Blattlausfamilie, sind aber mit fast vier Millimeter auffällig groß. Die Läuse saugen an Trieben und scheiden Honigtau aus. Zwischen April und Juni sind sie am aktivsten. Befallene Zweige verfärben sich bräunlich und werfen ihre Nadeln ab. Baum- oder Rindenläuse können mit Hausmitteln gegen Blattläuse bekämpft werden. Oder Sie fördern Nützlinge wie Vögel im Garten.
  • Spinnmilben (Tetranychidae)
    Laut der Landwirtschaftskammer NRW können auch Spinnentiere wie Spinnmilben auftreten. Zu nennen ist hier die Nadelholzspinnmilbe (Oligonychus ununguis), auch Fichtenspinnmilbe genannt. Sie befällt Fichte, Tanne, Wacholder, Scheinzypressen und andere Koniferen. Befallene Nadeln werden gelb. Die Nadelunterseite ist vom grau-weißen Milbengespinst überzogen. Spinnmilben treten zumeist auf, wenn die Koniferen trocken stehen. Deshalb vorbeugend ausreichend wässern.

Unser Tipp
Befallene oder abgeschnittene Zweige und Triebe nicht auf den Kompost, sondern im Restmüll entsorgen. Ansonsten breiten sich die Schädlinge noch mehr im Garten aus.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) empfiehlt, verstärkt auf nachhaltige, sprich: insekten- und vogelfreundliche Gehölzarten zu setzen. Koniferen wie der Lebensbaum gehören zum Beispiel nicht dazu, weil sie nur einen geringen oder keinen Beitrag für die Artenvielfalt leisteten.

Völlig nutzlos sind Koniferen allerdings nicht. Denn auch sie bieten Vögeln in ihren Zweigen ein gutes Versteck und damit einen geschützten Futter- und Nistplatz. Daher ist im Garten ein Mix aus klassischen Koniferen und vogelfreundlichen Gehölzen ein vertretbarer Mittelweg.

Verwendete Quellen
  • Mein schöner Garten: "Koniferen richtig düngen – so geht’s / Nadelbäume, Koniferen"
  • NDR-Ratgeber: "Mit Koniferen den Garten gestalten"
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