Tomaten nachreifen lassen: Diese Tricks funktionieren
Auch wenn der September und Oktober noch ein paar sonnige Tage bringen: Viele Tomaten schaffen es nicht mehr, im Freiland zu reifen. Dabei lassen sich grΓΌne Exemplare ganz leicht in rote FrΓΌchte verwandeln.
Im SpΓ€tsommer und FrΓΌhherbst tragen einige TomatenstrΓ€ucher noch jede Menge FrΓΌchte. Darunter sind allerdings oftmals unreife gelbe oder sogar grΓΌne Exemplare. Der Grund: Aufgrund von zu wenig Sonne und WΓ€rme reifen die Tomaten nicht mehr aus.
Dennoch sollten die FrΓΌchte nicht auf dem Kompost landen, sondern gepflΓΌckt ins Haus geholt werden. Hier kΓΆnnen sie an einem trockenen Ort nachreifen und bekommen dann ihren typischen, intensiv-aromatischen Duft, sagt die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und GemΓΌse (BVEO) in Berlin.
Warm sollte es sein
Ideal seien Temperaturen von 18 bis 30 Grad, erklΓ€rt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Dabei ist es egal, ob die Umgebung hell oder dunkel ist. Es bietet sich an, die FrΓΌchte auf Backbleche oder in Obstkisten auszulegen.
Handelt es sich um noch nicht komplett satt rote FrΓΌchte, kann man diese auch bei zwΓΆlf bis 15 Grad lagern, wodurch sie nachfΓ€rben. Hellrote unreife Tomaten kann man zum Beispiel auf die Fensterbank legen. Hier bietet sich ein warmes SΓΌdfenster an. Dann reifen sie gut nach.
Tomaten in Zeitungspapier einwickeln
Bei grΓΌnen Tomaten reicht das allerdings oft nicht aus. Um ihnen ideale Bedingungen zum Reifen zu bieten, sollten gesunde, unbeschΓ€digte FrΓΌchte in Zeitungspapier eingewickelt oder in eine PapiertΓΌte gesteckt werden. Das fΓΆrdert den Reifeprozess.
Nach spΓ€testens zwei bis drei Wochen sollten sich die grΓΌnen Tomaten in rote, schmackhafte FrΓΌchte verwandelt haben.
Unser Tipp
Ein Apfel, der neben die verpackten Tomaten gelegt wird, kann das Nachreifen vorantreiben. Denn das Kernobst verstrΓΆmt ein Reifegas. Das unterstΓΌtzt den Reifeprozess.
Tomatenpflanze kopfΓΌber aufhΓ€ngen
Eine andere MΓΆglichkeit ist, den Tomatenstrauch aus dem Freiland am unteren Ende auszugraben oder abzuschneiden und diesen kopfΓΌber in einem warmen Raum wie zum Beispiel einen Heizungs- oder Waschkeller aufzuhΓ€ngen. Zuvor sollten noch alle BlΓ€tter entfernt werden. Auch mit dieser Methode sollten sich die unreifen FrΓΌchte rot verfΓ€rben.
Reife Tomaten richtig aufbewahren
Gelagert werden reife Tomaten am besten luftig und dunkel. So halten sie sich bis zu einer Woche lang. Da Tomaten das Reifegas Ethylen absondern, sollten sie immer getrennt von GemΓΌse wie Gurken, MΓΆhren, Paprika oder KΓΌrbis aufbewahrt werden. Diese wΓ€ren durch das Gas sonst zu schnell hinΓΌber.
GrΓΌn ist giftig
Die unreifen grΓΌnen FrΓΌchte darf man nicht in grΓΆΓeren Mengen essen. Denn sie enthalten Solanin, das bei einer bestimmten Dosis giftig bis tΓΆdlich ist. Vergiftungssymptome sind unter anderem Kopfschmerzen, Halskratzen, Magen-Darm-Beschwerden, Γbelkeit und Erbrechen.
Mit der EinfΓ€rbung der Tomaten ins Orange und Rote sinkt der Solanin-Gehalt stark. Die roten FrΓΌchte enthalten dann gar keines mehr β ausgenommen im Stielansatz, daher sollte man diesen besser immer herausschneiden.
Info
Keine LΓΆsung ist es, grΓΌne Tomaten vor dem Verzehr zu kochen. Dabei geht nur ein Teil des Solanins ins Kochwasser ΓΌber, es wird aber nicht zerstΓΆrt.
Etwas anderes gilt fΓΌr einige Sorten, die als GrΓΌne Tomaten verkauft werden und auch im Reifezustand noch grΓΌn sind. Diese verlieren ihr Solanin ebenfalls mit zunehmender Reife.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Eigene Recherche
- NDR Garten