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Ringelblumen pflanzen: Standort, Pflege & Verwendung


Hübsches Multitalent
Kennen Sie die vielleicht nützlichste Gartenpflanze?

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Aktualisiert am 12.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Ringelblume (Calendula officinalis): Sie gehört zu den ältesten Gartenpflanzen.Vergrößern des BildesRingelblume (Calendula officinalis): Sie gehört zu den ältesten Gartenpflanzen. (Quelle: alimdi/imago-images-bilder)
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Sie ist Wetterprophetin, Heilpflanze und bekämpft ganz natürlich Schädlinge. Zudem punktet sie mit ihren Blüten in Gelb und Orange – und sollte deshalb in jedem Garten wachsen.

Ringelblumensalbe, Ringelblumentee oder Ringelblumenöl: Die Gemeine Ringelblume (Calendula officinalis) steckt in vielen Produkten. Der Grund: ihre heilende Wirkung, die schon im Mittelalter genutzt wurde und heute wissenschaftlich erwiesen ist.

Dabei ist die Pflanze, die ebenso als Garten-Ringelblume bekannt ist, auch in gestalterischer Hinsicht eine Bereicherung im Beet. Botanisch gehört sie zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Das sollten Sie über die vielleicht nützlichste Gartenpflanze wissen.

Standort: Sonnig bis halbschattig

Ihr weiterer Name Sonnenbraut verrät bereits, wo sich die Ringelblume am wohlsten fühlt: an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Zudem bevorzugt sie einen möglichst durchlässigen, lockeren, leicht sandigen Boden.

Wuchs, Blüte, Verwendung

Die Ringelblume mit ihrem aufrechten, filzigen Stängel erreicht eine durchschnittliche Höhe von 30 bis 50 Zentimetern und ist deshalb auch als Rabattenbepflanzung im Garten gut geeignet. Dort punktet sie von Juni bis in den Oktober hinein mit ihren schönen, strahlend gelben bis orangefarbenen Blüten, die einfach oder gefüllt sind. Dabei entstehen aus den außen liegenden Zungenblüten sogenannte Klettfrüchte (Epizoochorie). Das sind spezielle Samen, die sich an Tieren verhaken und von ihnen verbreitet werden.

Info
Die ungiftigen Blüten und Samen der Ringelblume sind essbar. Mit den Blüten können Sie zum Beispiel frische Sommersalate optisch aufpeppen und kulinarisch verfeinern.

Natürliche Schneckenabwehr

Doch die Ringelblume hat viel mehr zu bieten als eine schöne Blüte. Gerade Hobbygärtner, die Obst, Salat oder Gemüse anbauen, schätzen sie in erster Linie wegen einer anderen Eigenschaft: Ihre Wurzeln sondern – für Menschen ungefährliche – Giftstoffe ab. Diese halten aber Schädlinge wie gefräßige Schnecken und Fadenwürmer (pflanzenschädliche Nematoden) fern. Die Ringelblume dient so dem natürlichen Pflanzenschutz.

Unser Tipp
Um Schnecken und Fadenwürmer abzuwehren, sollte ein Beet allerdings vollständig von einer Ringelblumenrabatte umgeben sein. Im schädlingsarmen Garten reicht es manchmal aus, die Blumen nur in regelmäßigen Abständen mit ins Beet zu pflanzen.

Ringelblume als Bodenverbesserer

Zudem lockern die etwa 20 Zentimeter in die Tiefe reichenden Pfahlwurzeln der Ringelblume das Erdreich auf. Dies erleichtert den Nachbarpflanzen die Sauerstoff-, Wasser- und Nährstoffversorgung. Als eine Art Gründünger verbessern Ringelblumen so die Qualität des Bodens.

Unser Tipp
Die Ringelblume kann auch oberflächlich in den Boden eingearbeitet werden und so die Bodenqualität verbessern. Dazu sollten Sie laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Pflanzen abschneiden, zerkleinern und leicht angetrocknet in die Erde untergraben.

Aussaat und Pflanzung

Die einjährige Sommerblume im Garten zu kultivieren, stellt keine allzu große Herausforderung dar. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen können Sie Ringelblumen aus Samen in der Wohnung vorziehen. Und so funktioniert's:

  1. Geben Sie jeweils drei bis fünf Samenkörner in kleine Blumentöpfe mit Anzuchterde.
  2. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, möglichst sonnigen Standort.
  3. Warten Sie, bis sich sogenannte Keimblätter voll entwickelt haben.
  4. Entfernen Sie die schwach entwickelten Pflänzchen aus dem Blumentopf, sodass das kräftigste genügend Platz hat, sich zu entwickeln.
  5. Setzen Sie die Ringelblumen ins Freie, sobald die Stängel kräftiger geworden und die Nachtfröste vorbei sind.
  6. Achten Sie auf einen Abstand von 20 bis 30 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen, damit sie sich richtig entwickeln können.

Zum anderen können Sie den Ringelblumen-Samen von April bis Juni direkt im Freilandbeet aussäen. Nach dem Keimen – das heißt nach etwa zehn Tagen – empfiehlt es sich, die Sämlinge auch hier auf einen Abstand von 20 bis 30 Zentimetern zu vereinzeln. Sie wachsen dann schnell zu robusten Blumen heran.

Vermehren: Selbstaussaat

Obwohl die Ringelblume eine einjährige Pflanze ist, müssen Sie sie in der Regel nicht Jahr für Jahr erneut ins Beet bringen, weil sie sich selbst aussät. Möchten Sie, dass die Pflanze in einer anderen Ecke Ihres Gartens wächst, sammeln Sie die Samen im Sommer und Herbst einfach ein. Zur Aufbewahrung eignen sich Papiertüten oder verschließbare Gläser. Beides lagern Sie bis zum Frühjahr kühl und dunkel.

Pflege: Gießen, Blüte, Läuse

Ringelblumen gelten als pflegeleicht und unkompliziert. Im Gartenbeet müssen sie nur wenig gegossen werden. Wachsen sie allerdings in Balkonkästen und Pflanzkübeln, lassen sie bei heiß-trockenem Wetter manchmal ihre Köpfe und Blätter hängen. Deshalb hier regelmäßiger wässern. Eine zusätzliche Düngung im Sommer ist nicht notwendig. Wenn Sie im Frühjahr das Beet mit Kompost anreichern, reicht das vollkommen aus.

Wenn Sie verwelkte Blütenstände möglichst rasch entfernen, fördern Sie damit neue Knospen und intensivieren so die Blüte. Ringelblumen bleiben aber auch nicht von Blattläusen verschont. Meist befinden sich die Schädlinge an den Stängeln, lassen sich aber mit im Wasser aufgelöster Schmierseife leicht abreiben. Lesen Sie hier, welche Hausmittel noch gegen Blattläuse helfen.

Ringelblume als Heilpflanze

Ihre Heilwirkung machte die Ringelblume im Jahr 2009 zur Heilpflanze des Jahres. Wissenschaftlich belegt ist zum Beispiel ihre positive Wirkung bei schlecht heilenden Wunden einschließlich Unterschenkelgeschwüren, bei Verbrennungen und Ekzemen. Zudem kann sie dank der in den Blüten enthaltenen Flavonoide (Pflanzenstoffe) entzündungshemmend wirken.

Zu Tee verarbeitet, helfen Ringelblumen auch bei Verdauungsstörungen. Schon Hildegard von Bingen hat im 12. Jahrhundert die pharmazeutische Wirkung der Ringelblume zu schätzen gewusst.

Wettervorhersage mit der Ringelblume

Da im Privatgarten selten so viele Exemplare angebaut werden, dass es zur Herstellung größerer Mengen Salbe oder Tee ausreicht, macht sich die Blume für den Hobbygärtner eher in anderer Hinsicht nützlich: Sie kann wie andere Pflanzen das Wetter vorhersagen. Denn: Faltet sie ihre Blüten zusammen, zieht schlechtes Wetter mit Regen auf.

Pflanzen-Steckbrief

Ringelblume (Calendula officinalis)
Standort sonnig bis halbschattig
Erde durchlässig, locker, leicht sandig
Aussaat April bis Juni (Freiland)
Blütezeit Juni bis Oktober
Pflege nur mäßig gießen, wenig düngen, regelmäßig ausputzen
Vermehren Selbstaussaat oder Samen sammeln
Besonderheiten Bodenverbesserung, Schneckenabwehr, Blüten und Samen essbar
Heilpflanze bei Wundheilung, Verbrennungen, Ekzemen, Verdauungsstörungen
Verwendete Quellen
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