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Herbstlaub: So wird der Garten im Herbst bunter


Gartengestaltung
Warum sich Herbstlaub bunt verfärbt

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 09.10.2014Lesedauer: 3 Min.
Im Herbst nimmt der Grünanteil in Blättern immer mehr ab und es wird bunt im Garten.Vergrößern des BildesIm Herbst nimmt der Grünanteil in Blättern immer mehr ab und es wird bunt im Garten. (Quelle: Andrea Warnecke/dpa-bilder)
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Wenn im Herbst das Wetter feucht ist, die Tage kürzer werden und der Himmel sich überwiegend grau präsentiert, hellt buntes Herbstlaub die triste Stimmung etwas auf. Dann werden die Blätter vieler Bäume gelb, ocker und sogar leuchtend rot. Welche Vorgänge dafür verantwortlich sind, wie man die Herbstfärbung beeinflussen kann und welche Bäume im Herbst besonders schön anzusehen sind.

Hinter der herbstlichen Farbenpracht steckt ein chemischer Prozess, erläutert die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Demnach haben Blätter immer verschiedene Farbstoffe in sich, nur sieht man im Sommer nicht alle, weil das grüne Chlorophyll die gelben und rötlichen Farbstoffe überlagert. Im Herbst wird das Chlorophyll in den Blättern abgebaut und die Bestandteile wandern in die Äste und den Stamm, wo sie gespeichert werden.

Diese Stoffe machen die Blätter bunt

Die gelb-roten Farbstoffe wie Carotine, Xanthophylle und Anthocyane bleiben zurück und geben den Blättern ihre Farbe. Doch damit nicht genug: In den absterbenden Blättern werden durch chemische Umwandlungsprozesse verstärkt Anthocyane gebildet, die den Zellsaft sogar tiefrot färben können. Zusammen mit den noch grünen Blättern und den vielen Übergängen zwischen Gelb und Rot bietet sich dem Auge im herbstlichen Wald ein wahres Feuerwerk an Farben.

So wird die Herbstfärbung ausgelöst

Ausgelöst wird das Farbspiel und letztlich auch das Fallen der Blätter durch die Witterungsänderungen im Übergang vom Sommer zum Herbst – optimal sind niedrige Temperaturen in der Nacht und hohe am Tag sowie intensive Sonneneinstrahlung. Außerdem lösen die kürzeren Tage und geringen Temperaturen in den Gehölzen die Umwandlung von Stärke in Zucker aus. Das erhöht die Frosthärte der Bäume. Ist es sehr trocken, können die Blätter um mehrere Wochen früher fallen als üblich.

So wird der Garten im Herbst bunter

Um das bunte Treiben auch im eigenen Garten genießen zu können, kann man schon bei Bepflanzung vorsorgen und Herbstfärber geschickt verteilen. So rät der Bund deutscher Baumschulen in Pinneberg in dunklen Bereichen des Gartens beispielsweise eine Linde zu pflanzen, deren Blätter im Herbst in Gelbtönen leuchten. Sie bringen Helligkeit und Abwechslung.

Herbstfärber geschickt kombinieren

Am besten kombiniert man Bäume in verschiedenen Farbtönen. Der Amberbaum (Liquidambar styraciflua) färbt sich gelborange, weinrot oder purpur. Gingko hingegen besticht durch eine besonders schöne Gelbfärbung. Das vom Kuratorium "Baum des Jahres" zum "Baum des Jahrtausends" gekürte Gehölz wirft zwar seine Blätter ab, wird aber nicht zu den Laubbäumen gezählt. Gingkos bilden eine eigene Pflanzengattung, deren Exemplare häufig über 1000 Jahre alt werden können.

Ahorne sind besonders schön gefärbt

Ahorne weisen wohl die faszinierendsten Farben im Herbst auf. Je nach Art reichen die Töne von Goldgelb über feuriges Orange bis zu kräftigen Rot- und Purpur. Neben ihrer prächtigen Herbstfärbung werden die Bäume auch wegen ihrer schönen Wuchsform und der dekorativen Rinde gepflanzt. Den Rostbart-Ahorn (Acer rufinerve) zieren zum Beispiel weiße Längsstreifen. Er gehört zu den sogenannten Schlangenhaut-Ahornen.

Ganz anders dagegen der malerisch wachsende, seltene Zimt-Ahorn (Acer griseum): Er hat eine zimtbraune Rinde, die sich in großen, dünnen Streifen vom Stamm und von den Ästen ablöst. Japanische Ahorne fallen durch ihre besonders zierlichen, filigran geformten Blätter ins Auge. Sie werden in zahlreichen Sortenvarianten angeboten. Manche dieser zumeist langsam wachsenden Gehölze können auch in sehr kleinen Gärten, Innenhöfen und in Pflanzgefäßen wachsen.

Bunter Garten in Herbst und Winter

Nicht nur im Herbst sondern auch im Winter bringt die Zaubernuss (Hamamelis) Farbe in den Garten. Ihre Blätterwerden gelb, orange oder rot und sie trägt sogar schon im Winter zarte, farbige Blüten. Orange bis scharlachrot färbt sich im Herbst der sommergrüne Glanzblattstrauch (Photinia). Der Korkflügelstrauch (Euonymus) hingegen hat einfarbige, dafür umso intensiver karmin- bis purpurrote Blätter. Hier gibt es auch kleinbleibende Sorten (zum Beispiel Euonymus alatus 'Compactus'), die nur etwa einen Meter hoch werden und sich zum Beispiel als Schmuckstück für den Vorgarten eignen.

Hässliche Mauern dekorativ verstecken

Auch unansehnliche Mauern lassen sich im Herbst botanisch färben: Wilder Wein wächst an Wänden hoch und färbt sich im Herbst rot. Die Kletterhortensie eignet sich eher für Gartenhäuschen, alte Baumstämme oder Zäune. Sie wird im Herbst goldgelb.

Herbstfärbung beeinflussen

Wie intensiv die Blätter im Herbst leuchten, kann man übrigens selbst beeinflussen. Wenn die Blätter den Sommer über viel Sonne tanken, leuchten sie intensiver, erläutert Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin. "Im Schatten werden sie nie so aussehen." Daher sollten Bäume und Sträucher mit buntem Herbstlaub an einen entsprechend sonnigen Standort gesetzt werden.

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