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Junikäfer: Darum greifen sie in der Dämmerung an

Von dpa, t-online, jb

Aktualisiert am 19.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Junikäfer: Von Juni bis August sind die Insekten unterwegs – oft in großen Schwärmen von hunderten Tieren.
Junikäfer: Von Juni bis August sind die Insekten unterwegs – oft in großen Schwärmen von hunderten Tieren. (Quelle: Michael Schöne/imago-images-bilder)
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Vielerorts wird die Stille am Abend im Sommer von einem lauten Brummen gestört, mit dem sich heranfliegende Insekten ankündigen. Grund für das irritierende Schauspiel sind Junikäfer, die für Menschen zwar harmlos sind, im Garten jedoch Probleme bereiten können.

Das Wichtigste im Überblick


  • Darum torpediert der Junikäfer Menschen
  • Junikäfer als Plage kann Garten schaden
  • Junikäfer loswerden

Die Käfer treten in der Dämmerung oft zu Hunderten auf und fliegen scheinbar unkoordiniert umher. Vor allem in Großstädten sind Menschen irritiert oder ängstlich. Die sogenannten Junikäfer (Amphimallon solstitiale) sind Verwandte der Maikäfer und auf Paarsuche.


Heimische und Asiatische Marienkäfer

Zweipunkt-Marienkaefer: Die heimische Art (Adalia bipunctata) gibt es in verschiedenen Färbungen.
Harmonia Axyridis: Die Asiatischen Marienkäferarten wurden in Europa eingeführt, um Blattläuse biologisch zu bekämpfen.
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Der Junikäfer bezeichnet keine bestimmte Käferart, sondern verschiedene Verwandte des Maikäfers. Sie gehören der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) an. Am häufigsten und bekanntesten ist der Gerippte Brachkäfer. Acht Arten dieses Amphimallon solstitiale seien in Deutschland nachgewiesen, sagt Lutz Behne vom Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut (SDEI).

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Darum torpediert der Junikäfer Menschen

Bei ihrem Schwarmflug orientieren sich die Insekten am Horizont. Sie fliegen bevorzugt hohe Gegenstände und Bauten an, wie beispielsweise Bäume oder Häuser. Während ihres Anflugs kann es jedoch passieren, dass sie bei Menschen auf dem Kopf oder in den Haaren landen. Auch auf der Fensterscheibe, dem Grill oder im Bier können die Junikäfer aus Versehen landen.

Wegen ihres unkoordinierten Flugs werden die behaarten Käfer auch "Torkelkäfer" genannt. Durch den brummenden Flügelschlag entsteht bei manchem der Eindruck, er wird angegriffen. Allerdings brauchen Menschen sich nicht vor den Käfern zu fürchten. Zumindest beißen und stechen sie nicht.

Junikäfer als Plage kann Garten schaden

Die meiste Zeit leben sie als Larven in der Erde und können Wildschweine in den Garten locken. Denn für sie sind die Larven eine Delikatesse. Die Entwicklungsdauer der Käfer beträgt im Durchschnitt zwei Jahre. Das hängt jedoch von der Bodenart und den Temperaturen ab.

In diesem Stadium können sie großen Schaden im Garten anrichten. Zum einen knabbern die Larven im Boden die Graswurzeln an und lassen so den Rasen absterben. Zum anderen verwüsten Wildschweine auf der Suche nach den schmackhaften Larven den Garten.

Engerling: Die Larve des Junikäfers ist sehr gefräßig.
Engerling: Die Larve des Junikäfers ist sehr gefräßig. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)

Erst, wenn sie etwas älter sind, bekommen sie ihr ansehnliches Aussehen und fliegen aus. Von Juni bis August sind die erwachsenen Käfer zu beobachten. Sie leben zwischen drei bis vier Wochen. Im Juli werden es schlagartig weniger, erörtert der Nabu. Wie viele Insekten wählten die Junikäfer – aus Schutz vor Vögeln – die Dämmerung für ihre Paarungsflüge.

Aufgabe der Käfer ist es, sich zu paaren und die Eier im Boden abzulegen, bevor sie sterben. Dabei fressen sie vor allem Blätter von Laubbäumen. Wenn Junikäfer in großer Zahl auftreten, können die Bäume dadurch sichtbar Schaden nehmen.

Anders als der Maikäfer findet sich der Gerippte Brachkäfer eher auf Wiesen und im Brachland. Trockener Rasen könne ein Zeichen für die Larven sein.

Schäden durch den Junikäfer im Garten erkennen

Junikäfer ernähren sich bevorzugt von Blättern. Einen Befall erkennen Sie dementsprechend an den Fressschäden dieser Pflanzenteile. Sind auf den ersten Blick keine angeknabberten oder abgenarkten Blätter erkennbar, so zeigt sich ein Befall an dem Wachstum der Pflanze. Sie wirkt schwach, kraftlos, lässt oftmals die Äste und Blätter hängen. Zudem gedeiht sie nicht mehr ausreichend. Dann kann ein Befall durch die Larven des Junikäfers – also die Engerlinge – vorliegen.

Laut dem Entomologe Joachim Händel muss der Junikäfer im Garten nicht grundsätzlich bekämpft werden.

Wo leben Junikäfer tagsüber?

Tagsüber versteckt sich der Junikäfer meist in Hecken, Sträuchern und Gebüschen, die beispielsweise in naturnahen Gärten, Parks, Wiesen oder Wäldern wachsen.

Was frisst der Junikäfer?

Erwachsene Junikäfer ernähren sich sowohl von Blättern als auch von Blüten. Die Larven, also Engerlinge, des Junikäfers ernähren sich vorwiegend von den Wurzeln.

Junikäfer loswerden

Damit der Junikäfer nicht zur Plage wird, kann man seine Larven mit Nematoden bekämpfen. Die Fadenwürmer werden mit dem Gießwasser ausgebracht. Sie dringen in die Larven ein und lassen sie absterben.

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Der Käfer selbst wird gerne von Fledermäusen und Vögeln verspeist. Spätestens ab Ende Juli werden die Junikäfer weniger. Die Männchen sterben nach der Befruchtung, die Weibchen nach der Eiablage.

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