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Gewittertierchen auf der Haut loswerden – so geht's


Nervige Plage
Kündigen Gewittertierchen wirklich ein Gewitter an?


Aktualisiert am 30.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Gewittertierchen: In Deutschland gibt es bis zu 30 verschiedene Thripse-Arten.Vergrößern des Bildes
Gewittertierchen: In Deutschland gibt es bis zu 30 verschiedene Thripse-Arten. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Wenn es draußen schwül und heiß ist, tauchen sie auf: Gewittertierchen. Kündigen die Insekten wirklich ein Gewitter an?

Bei den sogenannten Gewittertierchen oder Gewitterfliegen handelt es sich um Fransenflügler beziehungsweise Thripse (Thysanoptera). Sie sind bis zu drei Millimeter groß und haben lange Haarfransen an ihren Flügeln.

Auch wenn es ihr Name anders vermuten lässt, können die Insekten nicht fliegen. Stattdessen werden sie vom Wind weitergetragen.

Warum landen bei schwüler Luft Gewittertierchen auf uns?

Sobald die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit steigen, erhöht sich auch die Schweißproduktion vieler Menschen. Hiervon werden Gewittertierchen angezogen. Sie landen auf der Hautoberfläche, um das salzige Sekret aufzusaugen.

Ein weiterer Grund, weshalb Thripse Menschen vermehrt aufsuchen, ist die Kleidung. Besonders von hellen oder knalligen Farben werden die Insekten angelockt.

Sind Gewittertierchen gefährlich für den Menschen?

Die meisten Thripse-Arten ernähren sich hauptsächlich pflanzlich. Dennoch kann es vorkommen, dass sowohl die pflanzenfressenden als auch die räuberischen Gewittertierchen den Menschen stechen. Dabei durchbohren die Insekten mit ihrem Mundwerkzeug die oberste Hautschicht. Anschließend geben sie Speichel in die Schnittstelle. Die Wunde schwillt an. Blut saugen die Lästlinge hingegen nicht. Experten gehen davon aus, dass sie versuchen, mit ihren Mundwerkzeugen die Flüssigkeit – also den Schweiß – aufzunehmen und dabei zustechen.

Die Stiche von Gewittertierchen sind vom Aussehen her teilweise mit denen einer Mücke zu vergleichen. Sie hinterlassen eine kleine Schwellung und lösen einen starken Juckreiz aus. Die Hautirritationen sind allerdings meist von sehr kurzer Dauer, da der Speichel der Insekten nur in die obere Hautschicht gelangt.

Gewittertierchen auf der Haut: Wie wird man sie los?

Mit einfachen Mitteln können Sie vermeiden – oder zumindest verringern –, dass Gewittertierchen sich auf Ihrer Haut sammeln.

  • Tragen Sie, wenn möglich, keine helle Kleidung. Vermeiden Sie auch Blau und grelle Farben. Dies zieht Gewittertierchen an.
  • Benutzen Sie einen Fächer. Dadurch kann der Schweiß schneller verdunsten. Die Tiere bleiben dann weniger auf der Hautoberfläche kleben.
  • Tragen Sie eine Sonnenbrille. Dies verhindert, dass die Tiere in Ihr Auge fliegen – was sehr schmerzhaft sein kann.
  • Bringen Sie bei Ihren Pflanzen eine blaue Leimfalle an. Gewittertierchen, die in der Wohnung sind, werden von der blauen Farbe angezogen und bleiben auf der Tafel kleben. Dadurch können sie auch bei Ihren Pflanzen keinen Schaden mehr anrichten.

Sind Gewittertierchen schädlich für Pflanzen?

Viele Fransenflügler sind Pflanzensauger. Das bedeutet, dass sie mit ihren Mundwerkzeugen in die Blätter einer Pflanze stechen und anschließend den Saft heraussaugen. Infolgedessen verfärben sich die Blätter oder Teile – wie bei einem Spinnenmilbenbefall – hell. Teilweise glänzen die Blattoberflächen silberfarben. Aufgrund dieser Vorgehensweise zählen die Fransenflügler zu den Pflanzenschädlingen.

In Deutschland sind bisher 26 für Pflanzen schädliche, heimische Thripse-Arten bekannt. Hierzu zählen beispielsweise

  • Frankliniella occidentalis
  • Frankliniella intonsa und
  • Thrips tabaci ("Zwiebelthrips").

Häufig überstehen die betroffenen Pflanzen den Befall unbeschadet. Der Einsatz von Insektiziden ist daher nicht notwendig, erklären verschiedene Pflanzenschutzämter.

Gewittertierchen bekämpfen

Um die Ausbreitung einzudämmen, können Sie die Tiere mit einem Wasserstrahl aus der Sprühflasche von den Pflanzen entfernen. Erst wenn sich die Ausbreitung der Gewittertierchen nicht mehr eindämmen lässt und sie einen zu großen Schaden an den Gewächsen anrichten, sollten Sie zu chemischen Mitteln greifen. Denn bei einer Thripse-Plage kann die Pflanze vertrocknen und eingehen. Dafür eignet sich beispielsweise Brennnesselsud oder Neemöl. Neemöl erhalten Sie im Fachhandel, Gartencenter oder Baumarkt. Mit dem natürlichen Mittel gegen die Gewittertierchen werden die Blätter der betroffenen Pflanze behandelt. Teilweise kann das Neemöl auch in die Erde gegeben werden. Achten Sie dabei auf die Angaben des Herstellers.

Den Sud können Sie mit Brennnesseln herstellen. Dafür eignen sich sowohl frische (bis zu einem Kilogramm) als auch getrocknete Blätter (100 bis 200 Gramm). Diese werden in zehn Litern Wasser eingeweicht. Der gesamte Sud steht dann bis zu zehn Tage lang. Die genaue Anleitung finden Sie hier.

Seifenlauge, wie mitunter empfohlen wird, sollten Sie nur bedingt einsetzen. Diese kann der Pflanze nachhaltig schaden.


Damit Gewittertierchen nicht Ihren Pflanzen schaden, sollten Sie bei schwülwarmem Wetter die Fenster geschlossen halten. So verhindern Sie, dass die Schädlinge in Ihre Wohnung gelangen.

Teilweise werden bestimmte Thripse-Arten als Nützlinge eingesetzt. Dabei bekämpfen sie gezielt andere Fransenflügler-Arten, die beispielsweise Pflanzen in Gewächshäusern befallen haben.

Verwendete Quellen
  • BR
  • Bayern1
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