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Mähroboter im Garten – Sinnvoll oder nicht? | Pro & Kontra


Pro & Contra
"Mähroboter sind genauso unsinnig wie Schottergärten"


Aktualisiert am 04.10.2020Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Automatischer Rasenmäher: Ein Mähroboter verspricht eine perfekten, grünen Rasen. Der Hobbygärtner kann sich derweil entspannen.Vergrößern des Bildes
Automatischer Rasenmäher: Ein Mähroboter verspricht eine perfekten, grünen Rasen. Der Hobbygärtner kann sich derweil entspannen. (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)

Er spart Zeit und erleichtert die Rasenpflege: ein vollautomatischer Mähroboter. Dennoch hat der geräuscharme Freund des Hobbygärtners auch viele Gegner. Deutschland diskutiert.

Mähroboter sieht man immer öfter auf Grundstücken oder in Gärten – auch jetzt noch, wenn im Oktober der letzte Rasenschnitt ansteht. Dabei rollen sie nahezu geräuschlos übers Grün, halten die Grashalme schön kurz und fahren nach getaner Arbeit an ihren Stellplatz zurück.

Zweifellos bieten Mähroboter eine Menge Vorteile. Ihr größtes Plus ist die Zeitersparnis, sagen Befürworter. Aber der Rasenroboter hat auch Nachteile, meinen seine Gegner. So ist er für Nützlinge im Garten, wie den Igel, ein übermächtiger Gegner – der einfach alles und jeden überrollt. Vor allem der Naturschutzbund (Nabu) lehnt vollautomatische Gartenhelfer ab. Der Streit ist voll entbrannt.

Mähroboter: Sinnvoll oder nicht?

Pro
Peter SchinkPeter Schinkstellvertretender Chefredakteur

Rasenroboter sind schlicht ein Stück echte Innovation

Ich gebe zu: Seit einigen Monaten entzückt mich morgendlich das leise Surren meines Räsenmäher-Roboters. Wir teilen ihn mit den Nachbarn, und wir sind gleichermaßen fasziniert. Eine Liebeserklärung an ein technisches Gerät ist das noch nicht, aber der Neue in unserer Mitte hat bereits einen Namen. So eine Stellung in der Familie haben bei uns Deutschen sonst nur Autos.

Also vorne angefangen: Seit Robi Rasenmäher die Wiese pflegt, ist sie grüner und saftiger geworden und hält jeder Strapaze mühelos stand. Auf Dünger haben wir in diesem Sommer komplett verzichten können. Doch das Beste: Wir stehen daneben und haben nichts zu tun. Das Wochenende ist so um etwas Freizeit reicher.

Zudem: Robi verschwendet keinen Platz in irgendeinem Schuppen, er parkt in einer Ecke des Gartens. Jemand hat sogar ausgerechnet, dass Rasenroboter langfristig günstiger sind als Rasenmäher. Leiser sind sie obendrein.

Wer fürchtet, Igel und Mäuse würden in der Garten-Rush-Hour leichte Verkehrsunfallopfer, dem sei gesagt: Das ist hier in der Gegend noch nicht vorgekommen. Die Garten-Verkehrsunfallstatistik stützt diese These nicht.

Rasenroboter sind schlicht ein Stück echte Innovation und Arbeitserleichterung.

Kontra
Jennifer BuchholzJennifer BuchholzRedakteurin Ratgeber

Mähroboter sind genauso unsinnig wie Schottergärten

Gartenarbeit ist eine Kunst – und zu ihr gehört vor allem die Rasenpflege. Vertikutieren, düngen, mähen: All das bedarf eines umfangreichen Wissens und Erfahrung. Scheinbar ist das für viele Gartenbesitzer inzwischen zu aufwendig.

Denn mittlerweile spannen Gartenbesitzer lieber Drähte quer durch ihren Garten und lassen regelmäßig eine hundsgroße Tretmine über die Grünflächen grasen – natürlich exakt getimed am Samstagvormittag, wenn es zum Wochenendeinkauf geht.

Neben dem eigenen Käfig, den man diesen unhandlichen Geräten bauen muss, stören Mähroboter auch den Zusammenhalt der Nachbarschaft. Warum? Weil sie egoistisch sind. Mal kurz den Rasenmäher von nebenan ausleihen, weil der eigene kaputt ist? Geht nun nicht mehr.

Empfindlich und teuer im Unterhalt sind sie obendrein. Denn die Mähroboter müssen oft schon für den kleinsten Defekt in die Werkstatt oder zum Hersteller gebracht werden.

Mähroboter sind genauso unsinnig wie zubetonierte Einfahrten und Schottergärten. Sie machen das eigene Grundstück zu einem Prestigeobjekt – ohne Individualität und ohne Charakter. Es geht nicht mehr um das Wissen, die Erfahrung und die Natur. Nein. Es geht um das möglichst makellose Erscheinungsbild, das durch teure und anfällige Technik aufrechterhalten wird. Selbst, wenn dabei Kinder, Igel oder der gute alte Gartenzwerg zu Schaden kommen.

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