Was Sie wissen sollten Fuchsbandwurm im Garten: Ist Ihr Obst und Gemüse sicher?

Füchse streifen zunehmend durch Gärten und Kleingartenanlagen. Wer im eigenen Garten Obst oder Gemüse anbaut, fragt sich deshalb: Kann ich mich dort mit dem Fuchsbandwurm infizieren?
Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) ist ein wenige Millimeter großer Parasit. Eine Infektion kann beim Menschen zu Bauchschmerzen, einer Gelbfärbung von Haut und Augen und schließlich zu Leberschäden führen. Zwar ist eine Infektion beim Menschen selten, laut der neuesten Studie gibt es in Europa aber deutlich mehr Fälle als bislang angenommen. Die genauen Ergebnisse der Studie finden Sie hier.
Fuchsbandwurm – die Übertragungswege
Die Übertragung findet dabei über die Eier des Bandwurms und weniger über die Larven statt. Der infizierte Fuchs scheidet diese mit dem Kot aus. Sucht der Fuchs in Gärten nach Futter, kann er dort Kot hinterlassen, oder die Eier an seinem Fell bleiben an Pflanzen und Früchten haften.
Aufgrund der geringen Größe der Eier sind sie mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Daher können sie an Früchten, Grashalmen und sogar an Erde haften, ohne gesehen zu werden. Wer im Garten arbeitet und Früchte ungewaschen verzehrt, kann dadurch die Eier mitessen und sich so infizieren.
Experten betonen jedoch, dass das Risiko von der Region abhängt. Denn nicht jeder Fuchs ist belastet. Das hängt zum einen von der Fuchspopulation ab, zum anderen von ihrem Verbreitungsgebiet. Ist eine Fuchspopulation noch nicht infiziert, so ist das Ansteckungsrisiko in ihrem Revier für Menschen und andere Tiere eher gering. Und auch infizierte Füchse mit einem großen, teilweise städtisch gelegenen Revier streunen nicht in jedem Garten herum.
Laut dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten stammen über 60 Prozent der infizierten Menschen von der Schwäbischen Alb, aus der Alb-Donau-Region, Oberschwaben und dem Allgäu. Weniger Infektionen werden hingegen aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland gemeldet, heißt es. Sobald sich ein Mensch mit Fuchsbandwurm infiziert (Echinokokkose), erfolgt eine Meldung an das Robert Koch-Institut.
Hunde und Katzen können sich ebenfalls über die Eier mit dem Parasiten infizieren. Dann besteht auch für ihre Besitzer ein Risiko.
- Lesen Sie auch: So vertreiben Sie einen Fuchs aus Ihrem Garten
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Infektion mit dem Fuchsbandwurm: Mögliche Symptome
Die Symptome treten nicht sofort auf. Es kann sogar mehrere Jahre dauern, bis eine Infektion ausbricht. Zu den gängigen Symptomen zählen:
- Schmerzen im Oberbauch
- Abgeschlagenheit, starke Müdigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl
- Gewichtsverlust
- Vergrößerung der Leber
- Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen)
- Leberzirrhose
- Fieber
- Blutarmut
Vorsichtsmaßnahmen im Garten
Ob sich Menschen infizieren können, wenn sie Gartenobst und -gemüse essen, ist bislang nicht belegt. Möglich ist es aber. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit empfiehlt deshalb:
- Waschen Sie Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten gründlich, bevor Sie es roh essen.
- Tragen Sie Handschuhe bei der Gartenarbeit.
- Decken Sie den Kompost ab und entfernen Sie Fallobst. Beides lockt Füchse an.
- Entwurmen Sie Ihren Hund oder Ihre Katze regelmäßig.
- Berühren Sie Fuchskot nicht. Entfernen Sie ihn im eigenen Garten mit einem entsprechenden Hilfsmittel.
Die gute Nachricht: Wer ein paar einfache Regeln beachtet, kann das Risiko deutlich senken. Und weiterhin mit gutem Gefühl im eigenen Garten ernten.
- bmleh.de: "Fuchsbandwurm"
- lgl.bayern.de: "Fuchsbandwurm"
- pirsch.de: "Fuchsbandwurm: Studie kommt zu alarmierendem Ergebnis"
- stuttgarter-nachrichten.de: "Rohes Obst und Gemüse waschen: Fuchsbandwurm im Garten"