Geheimnisvolle Pflanzenwelt Die Ackerkratzdistel – ist sie Unkraut oder Heilkraut?
Ihr Name klingt wenig verheißungsvoll. Bei vielen Bauern und Gärtnern ist sie unbeliebt. Die Ackerkratzdistel hat aber auch ihren Nutzen. Ein Überblick.
Die ein- bis zweijährige Distel ist eine in Mitteleuropa weitverbreitete Wildstaude. Sie wächst auf Äckern, Brachland, an Wegrändern, und vor Ihrem Garten macht sie auch nicht Halt. Sie sät sich dort selbst aus, wurzelt bis zu drei Meter tief und erreicht eine Höhe von etwa 50 bis 150 Zentimeter. Bauern stufen die Distel als Ackerunkraut ein, andere behaupten das Gegenteil. Doch was stimmt nun?
Die Ackerkratzdistel als Futterquelle
Heimische Vogelarten wie der Stieglitz fressen im Herbst die Früchte der Distel. Für Schmetterlinge und Wildbienen sind ihre Pollen eine wichtige Nahrungsquelle. Einige Rüsselkäferarten nutzen die Distel als Heimstatt für ihren Nachwuchs. Wir Menschen können mit der Ackerkratzdistel unsere Küche bereichern. Deren Blätter würzen Ihren Salat, garnieren Ihren Smoothie oder sie sind als gekochtes Gemüse essbar.
Die Distel als Heilkraut
Die Ackerkratzdistel fand bereits in alten Kräuterbüchern ihren Platz. Sie wird genutzt, um:
- Erkrankungen der Galle, des Darms und der Leber zu lindern
- Husten einzudämmen
- den Harn anzutreiben
- Wunden zu behandeln
- Insektenstiche zu behandeln (in Breiform)
- Ebenfalls lesenswert: Die besten Heilkräuter für Magen und Darm
- Hausmittel gegen den Wildwuchs: Unkraut mit diesen Tricks ganz leicht entfernen
Bekämpfung der Ackerkratzdistel
Wer die Distel in seinem Garten nicht duldet, nutzt lieber biologische Anwendungsmethoden statt der chemischen Keule. Ein pflanzlicher Gegenspieler sind Luzerne. Diese Nutzpflanzen entziehen der Distel oberirdisch das Licht und unter der Erde durch ihre tiefgründige Durchwurzelung Nährstoffe und Wasser.
Erhalten Sie Antworten aus Tausenden t-online-Artikeln.
Antworten können Fehler enthalten und sind nicht redaktionell geprüft. Bitte keine personenbezogenen Daten eingeben. Mehr Informationen. Bei Nutzung akzeptieren Sie unsere Datenschutzhinweise sowie unsere t-online-Assistent Nutzungsbedingungen.
Alternativ kann die Distel im Frühjahr aus der Erde gerissen werden. Dieser Vorgang muss mehrmals im Jahr wiederholt werden, damit sie nicht wieder Fuß fassen kann. Der Aufwand ist allerdings erheblich, da diese Pflanze tief wurzelt.
Die Ackerkratzdistel sollte noch vor der Blüte aus dem Beet entfernt werden. Für Jungpflanzen eignet sich dafür der Distelstecher, ältere Exemplare werden am besten samt Wurzel ausgebuddelt. Synthetische Herbizide sind zum Entfernen unliebsamer Pflanzen nicht mehr empfohlen. Im Handel gibt es natürliche Alternativen, die anderen Pflanzen und dem Erdboden nicht schaden.
- medlexi.de: "Ackerdistel"
- Eigene Recherche