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Acker-Rettich: So erkennen und verwenden Sie den Kreuzblütler


Essbare Wildpflanzen
Acker-Rettich: So erkennen und verwenden Sie den Kreuzblütler

t-online, Jennifer Nagel

19.06.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0582720256Vergrößern des BildesDie Wildpflanze sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch essbar. (Quelle: IMAGO/F. Hecker/imago)

Acker-Rettich stellt kaum Ansprüche an seinen Standort und gilt als wichtige Futterpflanze für Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge.

Acker-Rettich (Raphanus raphanistrum) wächst als einjährige, krautige Pflanze und fühlt sich besonders auf Äckern, Getreidefeldern und Schuttplätzen wohl. Das zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) gehörende "Ackerunkraut" gilt als alte Nutzpflanze und zählt zu den essbaren Wildpflanzen. Schoten, Samen, Blätter und Blüten liefern in der Küche ein senfartiges Aroma und bereichern Dips, Aufstriche und Salate.

Acker-Rettich erkennen

Der auch als Hederich bekannte Acker-Rettich erreicht eine Wuchshöhe zwischen 30 und 60 Zentimetern. Er streckt seine Wurzeln tief in den Boden, bildet aber keine verdickten Wurzeln wie der verwandte Gartenrettich. Charakteristisch für die Wildpflanze sind der aufrechte Wuchs und die gestielten, fiederteiligen Grundblätter. An den Trieben zeigen sich die Blätter hingegen wechselständig, ungestielt und am Rand gezahnt.

Zwischen Juni und September entfaltet der Kreuzblütler seine weißen bis gelben Blüten, die in lockeren, traubenförmigen Blütenständen am Triebende sitzen. Bei genauerem Hinsehen fällt die rosa-violette Aderung der Blüten auf, die von jeweils vier Kelchblättern eingehüllt sind.

Nach der Blüte bildet das Ackerunkraut längliche Schotenfrüchte. Sie zeigen sich mehrfach eingeschnürt und laufen an ihrem oberen Ende spitz aus. Im Inneren der Schoten finden sich die ölreichen Samen, die geschmacklich an Senf erinnern.

Ökologisch wertvolle Bienenweide

Die pollen- und nektarreichen Blüten des Acker-Rettichs locken eine Vielzahl von Insekten an. Besonders Wildbienen wie die Sand-Goldfurchenbiene und die seltene Zwergsandbiene sowie Schwebfliegen lassen sich häufig beobachten. Die Blätter und Triebe bieten hingegen den Raupen verschiedener Nachtfalter und Weißlinge eine willkommene Nahrungsquelle. Neben diesen Insekten ernähren sich auch Vögel von Acker-Rettich und fressen gezielt dessen Samen.

Acker-Rettich als essbare Wildpflanze

Nicht nur unter Insekten und Vögeln gilt das Ackerunkraut als beliebte Futterpflanze. Für Menschen ist der Kreuzblütler ebenfalls essbar, sogar in fast allen Bestandteilen. Die jungen Triebe und Blätter empfehlen sich als Zugabe in Salaten oder zu gekochtem Gemüse. Junge Blütenstände bereiten Sie ähnlich wie Broccoli zu und aus den Samen lässt sich ein senfähnliches Gewürz herstellen. Lediglich die Wurzeln gelten als zäh und ungenießbar.

In der Naturmedizin wird dem Acker-Rettich eine verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt. Er soll außerdem rheumatische Beschwerden lindern.

Verwendete Quellen
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