Tipps zu Standort und Pflege Sanddorn selbst pflanzen und ernten: So geht's
Wer Urlaub an der Nord- oder Ostsee macht, kommt um diese Frucht nicht herum: Sanddorn. Das bitter-süße Obst ist sehr gesund und kann sogar im eigenen Garten gepflanzt werden.
Sanddorn liebt trockene Standorte und gilt als relativ anspruchslos. Da die Früchte der Pflanze sehr dekorativ sind und die Blätter sehr besonders aussehen, eignet sie sich auch als Strauch für den eigenen Garten.
Sanddorn-Pflanzen in der Natur
Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist Heckenpflanze, Wildobst und Vogelnährgehölz in einem. Seine Beeren sind richtig gesund: Vor allem Vitamin C liefert Sanddorn reichlich. Ernten kann man die Beeren jedoch nur, wenn man eine wichtige Regel beherzigt.
Sanddorn wird auch Fasan(nen)beere oder Seedorn genannt. Letztere Bezeichnung erhielt die Pflanze vor allem aufgrund ihres typischen Standorts: Meist an den Dünen von Nord- und Ostsee.
Die "Zitrone des Nordens" zählt zu der Familie der Ölweidegewächsen (Elaeagnaceae). Da sie eine Rosenartige (Ordnung) und sehr robust ist, eignet sie auch gut als Sichtschutz.
Der richtige Standort
Die vielseitig einsetzbare Pflanze ist relativ anspruchslos, was den Standort angeht: Sandig bis lehmig und gut durchlässig sollte er sein. Sehr viele Nährstoffe im Boden braucht der Sanddorn nicht. Einzig stauende Nässe und Schatten verträgt er nicht gut. Das teilt die Bayerische Gartenakademie mit. Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr.
Gut ist, ihn großzügig zu setzen, weil er sich über Wurzelausläufer ausbreitet. So kann er über fünf Meter hoch wachsen. In der Breite dehnt sich der Sanddorn bis zu vier Meter aus. Um einen allzu wilden Auswuchs zu verhindern, sollte man Ausläufer rechtzeitig entfernen beziehungsweise eine Wurzelsperre um den Strauch eingraben.
Sanddorn: Mit diesem Trick gibt es Früchte
Wer Früchte ernten will, muss eine Besonderheit beachten: Der Sanddorn ist zweihäusig. Es braucht also zumindest eine weibliche und eine männliche Pflanze – mit Ausnahme der Sorte "Friesdorfer Orange", die als selbstfruchtbar gilt. Denn der Sanddorn ist kein Selbstbestäuber wie die meisten Obststräucher oder -bäume, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung in Bonn.
Nur die weiblichen Pflanzen bilden Früchte aus. Daher sollten im Garten an einem sonnigen Standort mindestens zwei weibliche und ein männliches Exemplar wachsen. Am besten setzen Sie drei Sträucher. Nur dann lässt sich die Befruchtung der Blüten und das Wachstum von Früchten garantieren.
Sanddorn ernten
Zwischen August und Dezember trägt die Pflanze Früchte. Dabei handelt es sich um längliches, beerenähnliches Obst, das zwischen sechs und acht Millimeter groß wird. Vor allem aufgrund der knalligen orangen Farbe ist die Frucht sehr auffällig
Geerntet wird von August bis September. Da die Pflanzen lange Dornen haben, lassen sich die Beeren nur schwer abpflücken – und sie platzen obendrein schnell. Daher rät das Bundeszentrum, ein Tuch unter dem Gehölz auszubreiten und die Beeren abzuschütteln.
Die Früchte des Sanddorns sind reich an Vitaminen, besonders dem Vitamin C, Mineralien und Spurenelementen wie Bor, Eisen und Mangan. Sie sind direkt vom Strauch gepflückt genießbar, werden aber häufig zu Gelees oder Marmeladen verarbeitet.
Sanddorn schneiden
Die abgeernteten Zweige des Sanddorns schneidet man im späten Winter zurück. Dies führt man aber nur alle zwei Jahre durch. Wer regelmäßig Sanddorn-Beeren ernten möchte, pflanzt am besten zwei weibliche plus einen männlichen Strauch, denn im Jahr nach dem Schnitt bringt der Strauch keine gute Ernte.
Bei zwei Pflanzen lässt sich jedes Jahr abwechselnd eine andere abernten. Wer Sanddorn nicht erntet, kann sich stattdessen über die bunten Beeren freuen. Diese bleiben über den Winter hin am Strauch hängen.
Ein Tipp zur Ernte
Am besten schneiden Hobbygärtner die früchtetragenden Zweige ab und frieren sie dann einige Tage ein. Danach kann man sie einfach abschütteln. So erspart man sich das Hantieren um die Dornen herum, die der Sanddorn hat.
Rezepte mit Sanddorn
Aus den Beeren können Sie Saft herstellen. Dafür werden die Beeren gewaschen und mit Wasser und etwas Honig kurz aufgekocht. Anschließend filtert man den heißen Saft durch ein Passiertuch und füllt ihn ab. Der saure Geschmack lässt sich auch durch einen Schuss Apfelsaft etwas abmildern.
Mit Sanddornsaft lässt sich gut Gelee herstellen. Dafür verwendet man
- 500 ml des frisch hergestellten Sanddornsafts
- 250 g Gelierzucker im Verhältnis 2:1
- zum Verfeinern: Saft einer Zitrone oder ein Schuss Orangenlikör
Saft und Gelierzucker werden in einem Topf zusammen aufgekocht. Wenn die Masse fest wird, vom Herd nehmen und in ausgekochte Gläser füllen.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Mein schöner Garten
- Informationsdienst aid
- Eigene Recherche