Garten & Natur Verbotene Mittel gegen den Maulwurf

Maulwürfe sind niedlich, sorgen im Garten aber schnell für Chaos. Manche Hilfsmittel gegen den Maulwurf sind aber streng verboten.
Maulwürfe graben sich durchs Erdreich, hinterlassen Hügel auf dem Rasen und bringen so manchen Gartenbesitzer auf die Palme. Doch wer glaubt, ihm mit Gift oder Fallen zu Leibe rücken zu dürfen, irrt gewaltig und riskiert enorme Geldstrafen. Denn das Tier steht in Deutschland unter Naturschutz.
Gesetzlicher Schutz von Maulwürfen
Der Europäische Maulwurf zählt laut Bundesartenschutzverordnung zu den "besonders geschützten Arten". Das bedeutet: Es ist verboten, ihn zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten. Auch das Zerstören seines Lebensraums kann geahndet werden. Selbst das Umsiedeln ist nicht gestattet.
Ein Verstoß gegen das Tierschutz- oder Bundesnaturschutzgesetz kann je nach Bundesland mit einem Bußgeld von bis zu 65.000 Euro belegt werden.
Nur in Ausnahmefällen erteilt die Naturschutzbehörde eine Sondergenehmigung zur Bekämpfung – etwa dann, wenn durch das Gangsystem eines Maulwurfs die Sicherheit eines Deichs gefährdet ist.
Verbotene Mittel und Methoden
Trotz des Ärgers über die Erdhügel dürfen viele gängige Methoden nicht eingesetzt werden. Dazu gehören:
- Giftköder und chemische Mittel
- Ertränken oder Ausgraben
- Lebend- oder Totfallen
- Erdgas oder Motorabgase
Auch das Ausschütten von Flüssigkeiten wie Buttersäure oder Terpentin stellt keine gute Lösung dar. Solche Substanzen schaden sowohl Menschen als auch Tieren und können zudem das Grundwasser belasten.
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- Gartentipp: Ameisen, Maulwürfe, Wühlmäuse: So werden Sie ungebetene Gäste los
Alternative und erlaubte Maßnahmen
Wer den Maulwurf auf legale Weise vertreiben möchte, kann auf Hausmittel und tierfreundliche Methoden zurückgreifen. Dazu eignen sich Buttermilch oder Knoblauchsud, welches in die Maulwurfsgänge gegossen wird. Den Geruch empfindet der Maulwurf als unangenehm. Ebenfalls geeignet sind Pflanzenjauchen aus Holunderblüten, Brennnesseln oder Wermutkraut.
Genauso können Thujazweige oder Nussbaumblätter in die Hügelöffnungen gelegt werden. Selbst Köpfe von toten Heringen vertreiben die Insektenfresser. Zudem erfüllen unbedenkliche Ultraschallgeräte sowie Windspiele oder Flaschen im Boden, welche Vibrationen erzeugen, ihren Zweck. Alternativ sind eine regelmäßige Rasenpflege und häufiges Umgraben effektiv, um den Lebensraum unattraktiv zu machen.
Darf es etwas kostspieliger sein, hindert ein spezielles Maulwurfsnetz die Tiere am Graben im Garten, indem es unter dem Rasen verlegt wird.
Wichtig: Die eingesetzten Mittel dürfen weder das Tier verletzen noch seinen Lebensraum zerstören.
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Tipp mit Extra-Nutzen: Maulwurf als Verbündeten sehen
So störend die Hügel auch wirken mögen – der Maulwurf erfüllt eine wichtige Aufgabe im Garten. Er frisst Schnecken, Larven und andere Ungeziefer. Wer ihn gewähren lässt, hat langfristig weniger Probleme mit Schädlingen im Gemüsebeet.
Außerdem lockert der Maulwurf durch das Aufwerfen der Erde den Boden auf und sorgt für eine gute Belüftung. Die feine Erde eignet sich ideal als Anzuchterde. Ein gepflegter Garten mit einem tolerierten Maulwurf kann also sogar von seiner Anwesenheit profitieren.
- bussgeldkatalog.org: "Steht der Maulwurf unter Naturschutz?"
- Gartenrat: "Maulwurf töten? Nein! Die besten Alternativen gegen Maulwürfe"
- siedlerverein-leh-ka.de: "Maulwurf-Probleme ?"