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Haarmücken-Plage an der Nordsee: Darum liebt ein Kriminalbiologe sie


Schwarze Insektenwolken
Darum liebt Kriminalbiologe Mark Benecke Haarmücken

Von t-online, dom

Aktualisiert am 26.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Haarmücke (hier die so genannte Markusfliege) sitzt auf einem Blatt (Symbolbild): Die Insekten schlüpfen im Frühling.Vergrößern des BildesEine Haarmücke (hier die so genannte Markusfliege) sitzt auf einem Blatt (Symbolbild): Die Insekten schlüpfen im Frühling. (Quelle: imago stock&people)
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An der Nordsee sind sie zurzeit eine Plage. Der Kriminalbiologe Mark Benecke findet sie wundervoll. Das hat es mit den Haarmücken auf sich.

Schwarze Insektenwolken statt goldener Sonnenstrahlen: Nordsee-Urlauber erleben zurzeit eine Insekteninvasion. Sie berichten von massenweisen schwarzen, haarigen Fliegen, die vor allem helle Kleidung und helle Oberflächen belagern (lesen Sie hier: Insekteninvasion an der Nordsee). Die Rede ist von sogenannten Haarmücken, die auch als Markusfliegen, Märzmücken oder Gewitterfliegen bezeichnet werden. Können sie uns gefährlich werden?

Das unterscheidet Haarmücken von Stechmücken

Die gute Nachricht zuerst. "Blut saugen diese Mücken nicht, sie ernähren sich von Pflanzensäften und Nektar und bestäuben dabei Blütenpflanzen. Bei der Paarung tanzen die geselligen Insekten in der Luft und bilden Schwärme", sagt Beatrice Jeschke vom Naturschutzbund Nabu in Leipzig. Genau diese Wolken erleben die Menschen an der Nordseeküste jetzt, denn Haarmücken schwärmen besonders von März bis Ende Mai.

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Wenn sie gar nicht stechen, warum gehören die Haarmücken dann überhaupt zur Insektenfamilie der Mücken? Haarmücken sind Zweiflügler und sehen eher den Fliegen ähnlich. Sie haben auch keinen Saugrüssel, nur einen kleinen Dorn an den Vorderbeinen, um ihr Gelege zu vergraben. Aufgrund ihrer gleichmäßig gegliederten Fühler werden sie aber zu den Mücken gezählt.

Die Larven helfen bei der Humus-Bildung

Wenn die Haarmücken sich im Frühling paaren, dann beginnen sie damit in großen Schwärmen in der Luft und enden am Boden. Dort legen sie die Eier in besonders humusreiche Erde, und die Larven schlüpfen. Ein Weibchen kann bis zu 3.000 Eier legen, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Dabei spielen die Larven der Haarmücken, die im Herbst aus den Eiern schlüpfen, laut Nabu eine "wichtige Rolle als Destruenten und Humusproduzenten im Naturkreislauf". Heißt: Sie leben im Boden, ernähren sich dort von pflanzlichen Abfällen und helfen bei der Humusbildung.

Darum liebt Kriminalbiologe Mark Benecke die Markusfliege

Die Haarmückenart mit dem schönen Namen Markusfliege (oder auch Markusmücke) hat übrigens einen berühmten Fan. Der deutsche Kriminalbiologe Mark Benecke fungiert im Museum für Naturkunde Berlin (MfN) als ihr Pate.

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Benecke erklärt seine Faszination für das schwarze Insekt in seinem Blog so: "Ich habe früher an der Universität Köln gearbeitet, und gegenüber dem Zoologischen Institut gab es einen alten Friedhof, auf dem ich gerne spazieren ging. Dort fand ich im Frühjahr seltsame Kreaturen, die dort herumflogen. Wirklich seltsame Insekten mit Augen, die aussahen, als wären sie mit Fell bedeckt. Sie waren sehr elegant, ganz in Schwarz – eine Farbe, die ich auch immer trage. Auf diesen ruhigen Spaziergängen habe ich sie sehr lieb gewonnen."

Dass das Insekt fast den gleichen Namen wie er trägt, habe ihm die Markusfliege dann sogar noch lieber gemacht. Benecke sagt: "Ich finde es wirklich erschreckend, traurig und seltsam, dass manche Leute Insekten für eklig halten. Fliegen sind wunderbar – sie haben ein wirklich cooles, transformatorisches Exoskelett und sind fabelhafte Geschöpfe."

Verwendete Quellen
  • Mark Benecke (home.benecke.com): "Black for good luck" (englisch)
  • Naturschutzbund NABU, Regionalverband Leipzig: "Da ist der Wurm drin"
  • Landwirtschaftskammer Niedersachsen: "Harmloses Insekt oder Schädling?"
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