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Insektenhotel aus dem Baumarkt: Warum es oft mehr schadet als nützt


Aus dem Baumarkt
Warum das Insektenhotel oft mehr schadet als nützt

Von t-online, jpa

04.06.2025Lesedauer: 2 Min.
imago images 0196718904Vergrößern des Bildes
Die Garten-Blattschneiderbiene baut ihre Nester in Hohlräume in Holz. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Ludwig Werle)
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Gut gemeint, schlecht gemacht: Viele Insektenhotels aus dem Handel sind ungeeignet. Hier erfahren Sie, worauf Sie wirklich achten sollten.

Insektenhotels aus dem Baumarkt sind meist schnell aufgebaut und hübsch anzusehen. Doch viele Modelle erfüllen nicht den eigentlichen Zweck: Sie bieten Wildbienen, Florfliegen und anderen nützlichen Insekten weder Schutz noch geeignete Brutplätze.

Warum ein Insektenhotel schädlich sein kann

Nicht immer sind Insektenhotels sinnvoll, m schlimmsten Fall schaden sie sogar – zum Beispiel durch falsch gebohrte Löcher, ungeeignete Materialien oder eine fehlerhafte Konstruktion. Wenn Sie der Insektenwelt wirklich helfen möchten, sollten Sie wissen, worauf es bei einer funktionierenden Nisthilfe ankommt. Denn nicht jedes bunte Holzhäuschen ist auch ein echtes Zuhause für Wildbienen und Co.

Was macht ein gutes Insektenhotel aus?

Ein funktionierendes Insektenhotel orientiert sich an den natürlichen Lebensräumen seiner Bewohner:

  • Für Wildbienen etwa sind saubere, glatte Röhrchen mit unterschiedlichem Durchmesser entscheidend – ohne Splitter oder scharfe Kanten.
  • Materialien wie gebohrtes Hartholz (nicht Stirnholz), Schilfrohr oder Bambus eignen sich gut. Auch Lehm mit eingebetteten Pflanzenstängeln kann eine gute Alternative sein.
  • Viele gekaufte Hotels enthalten aber Füllstoffe wie Zapfen, Holzwolle oder dünnes Sperrholz. Diese werden kaum oder gar nicht angenommen.

Zudem führen ungeeignete Bohrungen oft zu Verletzungen oder zur Verpilzung des Brutplatzes. Die Folge: Die Tiere meiden das Angebot – oder sterben im schlimmsten Fall bei der Brutpflege.

Warum wird trotzdem so viel verkauft?

Die Nachfrage nach Insektenhotels ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Baumärkte, Discounter und Online-Shops reagieren – und bieten unzählige Modelle in allen Preisklassen an. Doch viele dieser Produkte sind auf schnelle Verkäufe ausgelegt, nicht auf biologische Wirksamkeit.

Das Problem: Käufer erkennen oft nicht, ob ein Modell sinnvoll ist. Die Verpackung verspricht Hilfe für die Natur – und das Gewissen ist beruhigt. Eine tatsächliche Wirkung bleibt aber oft aus. Wer wirklich helfen will, sollte genauer hinschauen – oder selbst Hand anlegen.

Wie können Sie ein gutes Insektenhotel selbst bauen?

Die gute Nachricht: Ein wirkungsvolles Insektenhotel lässt sich mit wenig Aufwand selbst bauen. Hartholzblöcke mit unterschiedlich tiefen, sauberen Bohrungen (durchmesserabhängig zwischen zwei und neun Millimetern), gebündeltes Schilfrohr oder Tonziegel mit Hohlräumen sind geeignete Materialien.

Wichtig ist auch der Standort: Sonnig, trocken und windgeschützt – idealerweise in Süd- oder Südostlage – sollte das Hotel angebracht werden. Auch im Winter sollte es draußen bleiben, da viele Tiere dort überwintern. Regelmäßige Kontrolle auf Schimmelbildung und Feuchtigkeit hilft, die Nisthilfe dauerhaft nutzbar zu halten.

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Gibt es bessere Alternativen?

Die beste Hilfe für Insekten ist oft ganz einfach: Wer im Garten eine wilde Ecke mit heimischen Blühpflanzen, Totholz und offenem Boden schafft, bietet vielen Arten einen natürlichen Lebensraum. Auch das Stehenlassen verblühter Stängel im Herbst kann helfen – denn dort überwintern viele Larven und Eier.

Statt auf ein dekoratives, aber nutzloses Produkt zu setzen, lohnt es sich also, auf echte Lebensräume zu achten. Denn nur so können wir den massiven Rückgang vieler Insektenarten wirksam aufhalten.

Verwendete Quellen
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